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0485 - Mein Killer war ein Gentleman

0485 - Mein Killer war ein Gentleman

Titel: 0485 - Mein Killer war ein Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
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Garagentor. Der Wagen glitt hinein, das Tor schob sich geisterhaft wieder zu.
    Fünf Minuten, dachte Linda.
    Die fünf Minuten vergingen. Dann öffnete sich die Haustür. Ein weißhaariger; Mann trat heraus. Langsam schlenderte er durch den Garten…
    Jetzt, dachte Linda Choseman.
    Auch sie schlenderte langsam los, auf den Gartenzaun zu. Mit wenigen Schritten war sie heran. Der weißhaarige Mann blieb stehen.
    »Verzeihen Sie«, sagte Linda Choseman, »vielleicht können Sie mir helfen!«
    »Wenn es mir möglich ist, gern!« sagte der Weißharige.
    »Bestimmt!« lächelte Linda Choseman. Es fiel ihr schwer, denn ihr Auge brannte unerträglich.
    »Sie können mir sicher sagen, wo ich Mr. Murphy finde. Sie wissen, Murphys Reisen!«
    Der Weißhaarige atmete tief durch. »Ja, Miß, das kann ich Ihnen sagen, leider. Er war ein guter Bekannter von mir. Vor wenigen Tagen verunglückte er. Tödlich…«
    »Natürlich, Mr. Freestep!«
    »Sie kennen mich?« wunderte er sich. »Und was heißt natürlich?«
    »Natürlich verunglückte Mr. Murphy tödlich. Wissen Sie auch, warum? Weil er geizig war!«
    »Miß!« erregte sich Freestep.
    »Wir hatten ihm eine Versicherung angeboten, Freestep. Er brauchte lediglich 100 000 Dollar bezahlen, dann wäre er von seinem Unglück verschont geblieben. Er zahlte nicht. Also mußte er sterben, Freestep!«
    Mit großen Augen schaute der weißhaarige Geschäftsmann die Frau an, die vor seinem Gartenzaun stand. Die Unverfrorenheit überraschte ihn. »Wissen Sie, was Sie da reden?« fragte er schließlich stockend.
    »Ja«, sagte sie. »Ich weiß es. Dies ist eine Erpressung, Freestep! 100 000 Dollar, oder es geht Ihnen wie Murphy.«
    »Ich werde die Polizei rufen!« drohte Freestep.
    »Bitte«, sagte sie kalt. »Ich bin Angehörige einer Gang, wenn Sie wissen, was das bedeutet, Freestep. Wenn ich hochgehe, haben Sie nichts davon. Aber ich garantiere Ihnen, daß dann in wenigen Tagen Ihr schöner Alfa Romeo ein Trümmerhaufen sein wird. Und Ihnen wird es gehen wie Mr. Murphy. Genau das gleiche passiert Ihnen, wenn Sie nicht die 100 000 Dollar zahlen!«
    Noch einmal öffnete er den Mund, wollte etwas sagen. Aber es blieb bei dem Ansatz.
    Er drehte sich um und ließ Linda Choseman stehen.
    ***
    Wir fuhren weiter.
    »Stopp!« sagte ich nach 200 Yard. Die Fahrbahn hatte eine leichte Biegung gemacht. Von hier aus konnte man das Haus nicht mehr sehen. Also konnte auch uns niemand von dort sehen.
    »Was hast du vor?« fragte Phil.
    »Nachschauen!« erwiderte ich.
    »Du spinnst!« sagte er. »Wenn, dann gehe ich mit!«
    »Du bleibst hier!« antwortete ich.
    »Ich gehe mit«, beharrte er.
    »Wessen Fall ist das?« fuhr ich mein schweres Geschütz auf.
    Er war beleidigt. Mit Recht, wie ich zugeben mußte. Aber ich wollte jetzt keinen langen Disput über die Taktik des Vorgehens. Es stand einfach zuviel auf dem Spiel. Zwei Zivilisten, die gemeinsam auf das Haus zuschlenderten, mußten von vornherein Mißtrauen erwecken.
    »Paßt auf!« bat ich nur noch. Dann sprang ich aus dem Wagen.
    Hier knallte die Sonne auf die leere Straße. Irgendwo vor mir huschte eine Ratte von erstaunlicher Größe von einem Abfallhaufen zum anderen. Links und rechts standen fensterlose Gebäude. Weit und breit war nichts zu sehen und nichts zu hören. Und das gewissermaßen mitten in in New York.
    Ich ging langsam die Straße entlang.
    In weiter Ferne tutete ein Dampfer auf dem East River. Und in der Nähe tutete eine der Lokomotiven vor einem Güterzug. Wenigstens etwas nach der unheimlichen Ruhe eben.
    Da war das Haus.
    Trotz des strahlenden Sonnenscheins wirkte es düster und unheimlich. Die Fensterscheiben waren blind. Drei oder vier waren zerbrochen. Ein großes Tor hing schief in seinen Angeln.
    Geh zurück, Jerry, sagte ich mir. Es hat keinen Zweck, dieser Schuppen ist unbewohnt.
    Aber ich ging weiter. Rechts herum, zur Rückseite des Gebäudes.
    Ein verrostetes Schienenpaar führte bis an das Haus heran. Gerade vor mir blühte eine gelbe Blume. Mitten zwischen den Schwellen.
    Geh zurück, dachte ich. Und ging vorwärts.
    Dann sah ich die Tür. Das heißt, die Tür erschien mir ebenso verfallen wie alles ' andere an diesem Haus. Aber an den Türbeschlägen sah ich frische Öltropfen. Irgend jemand hatte diese Tür vor ganz kurzer Zeit geölt.
    Ich spürte, wie mein Herz plötzlich ganz hektisch schlug. Ich war am Ziel. Es gab keinen Zweifel mehr für mich. Es war das Home der Cadesac Gang.
    Cadesac Gang?
    Siedendheiß fiel

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