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049 - Wenn der rote Hexer kommt

049 - Wenn der rote Hexer kommt

Titel: 049 - Wenn der rote Hexer kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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erlangen.
    Eine Tür öffnete sich, Schritte kamen näher, und dann trat Ian Warner mit einem grauhaarigen Mann zwischen den Säulen hervor.
    Ken Elliott wußte sofort, daß das der Stellvertreter war.
    Der Grauhaarige hatte einen Blick, der durch Elliotts Brust in seine Seele stach. Der sommersprossige Junge zerfloß fast vor Ehrfurcht.
    Er ließ die Hände sinken und den strengen, prüfenden Blick des Stellvertreters über sich ergehen. Sein Herz schlug in diesen Augenblicken bis in den Hals hinauf.
    Die Vorentscheidung fiel mit Sicherheit schon jetzt, in diesen Minuten des Schweigens, der abschätzenden, abtastenden Blicke.
    Wenn der Stellvertreter ihn jetzt nicht für würdig fand, in die Sekte aufgenommen zu werden, würden ihn später auch viele Worte nicht mehr umstimmen können.
    »Das ist er also«, sagte der Stellvertreter, Er hatte eine wohlklingende Stimme, die zwischen den Säulen hallte.
    »Ja, Bruder, das ist mein guter Freund Ken Elliott«, sagte Ian Warner.
    »Er hat ein offenes, ehrliches Gesicht.«
    »Er ist so, wie er aussieht«, sagte Warner, und Ken Elliott war ihm für diese Hilfe unendlich dankbar. Seine Handflächen bedeckten sich mit Schweiß. Er versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, wie aufgeregt er war.
    »Dein Wunsch ist es, Mitglied unserer Sekte zu werden«, richtete der Stellvertreter das Wort zum erstenmal an Elliott.
    »Ja, ehrwürdiger Stellvertreter«, antwortete der rothaarige Junge mit belegter Stimme.
    »Warum bist du so aufgeregt? Niemand wird dir hier etwas tun. Du befindest dich an einem Ort der Liebe, des Verständnisses, der Güte.«
    »Mir liegt sehr viel daran, Accons Sohn zu werden. Ich habe soviel Schönes von Ian gehört, daß es für mich nichts Erstrebenswerteres gibt, als Mitglied eurer Sekte zu werden.«
    »Wir haben die Sanftmut und die Güte an unser Banner geheftet. Aber Accon verlangt durch mich bedingungslosen Gehorsam.«
    »Auch darauf hat mich mein guter Freund Ian vorbereitet«, sagte Ken Elliott. »Ich bin bereit, widerspruchslos zu dienen und allen Befehlen zu gehorchen.«
    »Wir lieben das Leben, aber wir fürchten uns nicht vor dem Tod«, sagte der Stellvertreter. »Feindschaften gehen wir aus dem Weg, doch wo das nicht möglich ist, wo wir erkennen, daß Accon Gefahr droht, da scheuen wir den Kampf nicht, und jedes Mittel ist uns recht, das zum Sieg führt, denn Accon ist unser höchster Besitz, Accon sind wir selbst. Indem wir ihn verteidigen, verteidigen wir auch uns.«
    »Auch ich würde nicht zögern, Accon mit aller Kraft zu verteidigen«, versicherte Ken Elliott dem Stellvertreter.
    Dieser bat ihn um einen kurzen Lebenslauf. Elliott war darauf nicht vorbereitet. Er stotterte ein wenig, schien den Stellvertreter aber zufriedenstellen zu können.
    Es folgten Fragen, mit deren Hilfe sich der Stellvertreter ein Bild über die Ansichten des jungen Mannes machen konnte. Ohne Zögern antwortete Elliott. Immer geradeheraus, immer ehrlich.
    Das zufriedene Nicken des Stellvertreters gab ihm Hoffnung. Du bist auf dem richtigen Weg! jubelte er insgeheim. Du wirst es schaffen!
    »Ich glaube, du bist wert, in unseren Kreis aufgenommen zu werden«, sagte der Stellvertreter, und Ken bekam weiche Knie.
    »Wirklich?« platzte es aus Ken Elliott heraus. »Oh, ich… ich kann meine Freude kaum in Worte fassen …«
    »Ich sprach zu Beginn von bedingungslosem Gehorsam.«
    »Und ich habe versprochen…«
    »Bist du auch bereit, das zu beweisen?« fiel ihm der Stellvertreter ins Wort. »Man kann vieles versprechen, aber erst die Tat beweist, ob man es auch tatsächlich ehrlich meint.«
    »Ich bin jederzeit bereit, unter Beweis zu stellen, wie ernst es mir mit meinem Versprechen ist, ehrwürdiger Stellvertreter.«
    »Dann komm.«
    Der Stellvertreter führte Ken Elliott in einen kleinen Raum. Auch hier bestanden die Wände und der Boden aus weißem Marmor. Auf einem Sockel sah Elliott einen goldenen Würfel, den er mit seinen Händen nicht umschließen konnte. An der Oberseite des Würfels, der ein Vermögen wert war, befand sich eine kleine Vertiefung – die Blutmulde, wie der Stellvertreter erklärte.
    »Hast du Angst vor Schmerzen?« fragte der Stellvertreter.
    »Nicht mehr und nicht weniger als jeder andere«, antwortete Elliott.
    »Wärst du bereit, für Accon Schmerzen zu ertragen?«
    »Auf jeden Fall.«
    »Gib ihm den Dolch!« verlangte der Stellvertreter von Ian Warner.
    Dieser öffnete die Tür eines in die Marmorwand eingelassenen Schranks und entnahm

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