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049 - Wenn der rote Hexer kommt

049 - Wenn der rote Hexer kommt

Titel: 049 - Wenn der rote Hexer kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Hanya.«
    In Gedanken versunken verließ sie das Zimmer ihrer Schwester.
    Als sie durch die Tür tat, stürzte sich der Schock wie eine reißende Bestie auf sie. Sie hörte ein Mädchen schrill aufschreien, ohne zu wissen, daß sie selbst geschrien hatte, und die Wölfe griffen sofort an!
    ***
    Wir hörten den Schrei, als wir den letzten Treppenabsatz erreichten, und nahmen die restlichen Stufen in zwei Sprüngen. Unsere Gegner schienen davon Wind bekommen zu haben, daß Alexis Bums uns informieren wollte, und das gedachten sie zu unterbinden. Warum sie es nicht schon früher versucht hatten, wußte ich nicht, und es war auch nicht der rechte Moment, diesbezüglich tiefschürfende Überlegungen anzustellen. Der gellende Schrei zwang uns, zu handeln.
    Mr. Silver wuchtete sich mit großer Kraft gegen die Tür. Der Zwei-Meter-Mann schlug wie eine Bombe ein. Das Holz krachte und splitterte, die Tür schwang zur Seite und knallte gegen die Wand.
    Ich riß meinen Colt Diamondback aus der Schulterhalfter und sprang an Mr. Silver vorbei in die Wohnung. Mit einem Blick erfaßte ich die Situation.
    Alexis Bums lag auf dem Boden. Ihr Kleid war zerrissen. Sie blutete aus einigen Kratzern. Drei Werwölfe umstanden sie. Da ich wußte – oder zumindest ahnte – daß es sich um verkleidete Männer handelte, schrie ich hart: »Hände hoch! Keine Bewegung!«
    Sie erstarrten, wandten sich langsam mir, zu. Die Hände hob keiner, aber sie rührten sich wenigstens nicht.
    »Setzt die Masken ab!« verlangte ich schneidend.
    Sie gehorchten nicht.
    »Na los! Versteht ihr nicht, was ich sage?«
    »Laß mich nur machen, Tony«, sagte Mr. Silver und ging auf die drei verhinderten Mörder zu.
    Jetzt sahen sie sich gezwungen, zu reagieren. Ein Stuhl flog plötzlich auf uns zu, eine Stehlampe folgte. Und gleich hinterher kamen die Werwölfe! Sie scherten sich keinen Deut um den Revolver in meiner Faust.
    Ich schlug den Lampenschirm, der mich sonst im Gesicht getroffen hätte, nach unten und hieb dem Monster, das mich attackierte, die Kanone auf den Schädel. Das heißt, ich wollte den Wolfsschädel treffen, doch der Bursche wich dem Schlag blitzartig aus, so daß ich nur seine Schulter traf.
    Sein Tritt rief in meinem Knie eine Schmerzexplosion hervor, und der Prankenhieb, der folgte, zielte auf meinen Hals. Ich sah stählerne Krallen, tödliche Waffen, die mein Gegner rücksichtslos einsetzte.
    Es gelang mir, mich mit einem Sprung zurück aus dem Gefahrenbereich zu bringen. Das Monster verfehlte mich um Haaresbreite, setzte sofort nach. Ich schlug wieder mit dem Colt zu, und diesmal traf ich besser.
    Mein Gegner wankte. Er war angeschlagen, und ich wollte ihm nicht die Zeit lassen, sich zu erholen. Dennoch ließ ich es nicht an der angeratenen Vorsicht mangeln, denn ich weiß, daß angeschlagene Gegner am gefährlichsten sind. Sie setzen zumeist alles auf eine Karte, da sie ohnedies nichts mehr zu verlieren haben, mit ein bißchen Glück aber noch alles gewinnen können.
    Mit dem Diamondback schlug ich zu. Der Kerl sackte aber schon vorher zusammen und rammte mir den grauenerregenden Wolfsschädel mit voller Wucht in den Bauch.
    Er stemmte sich mit ganzer Kraft gegen mich und drückte mich drei Meter zurück. Ich blieb mit den Absätzen an einer Teppichkante hängen, und da der Druck meines Gegners nicht nachließ, verlor ich das Gleichgewicht und fiel auf den Rücken.
    Die Bestie war über mir.
    Ihr Prankenhieb traf meine linke Schulter. Die Stahlkrallen, die mir ins Fleisch drangen, schienen zu glühen. Ich hätte beinahe laut aufgebrüllt. Das Monster wurde für mich zur tödlichen Bedrohung.
    Mit dem nächsten Schlag würde mir der Werwolf vielleicht die Kehle aufreißen. Nur ein Schuß konnte mich jetzt noch retten. Ich richtete die Waffe auf das Scheusal.
    Mein Gegner wollte den Schuß verhindern. Wir kämpften erbittert um die Waffe, und irgendwann löste sich der Schuß dann von selbst.
    Jetzt brüllte der Mann hinter der Werwolfsmaske, und plötzlich sah ich ihn nicht mehr. Meine Kugel hatte ihn zurückgestoßen, und ich sah ihn erst wieder, als ich mich schwitzend und atemlos aufsetzte.
    Röchelnd preßte er die Pranken gegen seine Brust. Blut tränkte das graubraune Wolfsfell. Der Mann war schwer verletzt, vielleicht würde er sterben. Ich hatte das nicht gewollt. Es hätte mir gereicht, wenn mein Gegner durch die Kugel kampfunfähig geworden wäre.
    Mr. Silver, normalerweise ein großartiger Kämpfer, der die beiden anderen Kerle

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