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0497 - Die Armee der Kriegsdiener

Titel: 0497 - Die Armee der Kriegsdiener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unserer Politik.
    Vielleicht müssen wir alle auf diesem kalten Mond sterben, aber der Taschkar wird den Plan korrigieren und unseren Tod in eine nützliche Funktion umwandeln. Es ist einfach undenkbar, daß die terranischen Barbaren auf die Dauer der einzigen Wahrheit Widerstand leisten können. Die Evolution läßt sich verzögern, aber niemals umkehren.
    Und als letzter Ausweg bleibt immer noch die Pedotransferierung in ungeschützte Terraner und damit die Möglichkeit, bis zum Eintreffen unserer Sammlerflotte auszuharren. Es ist schließlich besser, in einem fremden Körper zu überleben als im eigenen Körper zu sterben.
    Ich bremse die Kommandokugel ab, als sich die Schlucht, der wir bisher folgten, zu einem weiten Talkessel öffnet. Zahlreiche Spalten durchziehen den Fels, und mit hohlem Brausen strömen gewaltige Mengen von heißem Methangas ins Freie. An den Wänden des Tales hat sich weder Eis noch Schnee sammeln können. Ich erkenne zahlreiche Eingänge zu natürlichen Höhlen, in denen man sich gut verbergen kann.
    „Wir könnten die Kommandokugel in einen Spalt des Vulkans versenken", schlage ich vor.
    Vascalo schaut nach oben; seine Lippen pressen sich zusammen. Ich folge seinem Blick und sehe etwa hundert Kriegsdiener, die vor drei terranischen Kampfrobotern fliehen.
    Die terranischen Roboter sind kegelförmige Gebilde aus rötlichem Stahl, mit halbkugelförmigen „Köpfen" und vier Waffenarmen. Sie haben sich in Energieschirme gehüllt, die jeden Treffer der fliehenden Kriegsdiener in den Hyperraum ableiten. Ihre eigenen Waffenstrahlen aber durchschlagen die Schutzschirme der Kriegsdiener mühelos. Ein Mann nach dem anderen vergeht in schrecklichen Entladungen.
    Vascalo dreht sich in seinem Sitz und blickt mich an.
    „Einverstanden, Aronte", sagt er mit einem eigentümlichen Glitzern seiner Augen. „Beeilen Sie sich!"
    Das braucht er mir nicht zweimal zu sagen. Zwar dürften auch die Waffen der überschweren Kampfroboter nichts gegen die Schutzschirme unserer Kommandokugel ausrichten, aber wenn mehrere von ihnen ihr Feuer auf uns konzentrieren ...
    Ich habe bereits einen besonders breiten Spalt ausgesucht, Dorthin steuere ich die Kugel, baue ein Schwerefeld auf, das der Ausströmgeschwindigkeit des heißen Methans entgegenwirkt, und lasse sie langsam im Strom absinken.
    Tiefer, immer tiefer geht die Fahrt. Unsere Energieschirme ionisieren das Methangas; wir sind in einen leuchtenden Schlauch gehüllt. Nach einiger Zeit weitet sich der Spalt; andere Spalten zweigen von ihm ab. Ich steuere die Kommandokugel in einen solchen Spalt. Er mündet in einer längst geleerten Kaverne, die vom Sog der draußen emporströmenden Methanmassen in evakuiertem Zustand gehalten wird. Das Vakuum in ihr gleicht dem an der Oberfläche eines atmosphärelosen Planeten.
    Ich setze die Kommandokugel im Mittelpunkt der Kaverne ab und verankere sie rein mechanisch mit Hilfe von Stahltentakeln, die sich mit Desintegratorköpfen auf weiten Spiralbahnen in den felsigen Untergrund bohren. Anschließend schalte ich alle Systeme der Kugel aus.
    Vascalo und ich schließen unsere Druckhelme, überprüfen die Funktionen unserer Kampfanzüge und steigen aus. Wir kehren durch den Spalt zum Methangasstrom zurück. Dort müssen wir die Energieschirme der Kampfanzüge aktivieren und zusätzlich Schwerkraftfelder einschalten, um nicht mitgerissen zu werden.
    Erst dann vertrauen wir uns dem Gasstrom an.
    Allmählich verringern wir unsere Schwerefelder und steigen dadurch langsam empor. Draußen steuern wir aus der gewaltigen Gasfontäne heraus, und fliegen zur Talwand.
    „Werden wir uns in einer der Höhlen verbergen?" frage ich Vascalo und deute hinauf.
    Vascalo lächelt kalt.
    „Ich vielleicht, doch Sie nicht, Aronte. Sie werden dieses Gebirge verlassen."
    „Aber wohin soll ich fliegen?" frage ich entsetzt. „Außerdem würden die terranischen Kampfroboter mich sehr bald orten und abschießen."
    Vascalos Lächeln erlischt.
    „Sie sind ein Kriegsdiener, Aronte" erklärt er. „Sie haben mir zu gehorchen, ohne überflüssige Fragen zu stellen.
    Selbstverständlich werden Sie sich einer unserer Einsatzgruppen anschließen und gegen die Terraner kämpfen. Ich darf noch nicht kämpfen, Aronte, sondern ich muß warten, bis meine Sammlerflotten hier eintreffen."
    Das klingt logisch. Doch ich traue Vascalo nicht mehr. Ich erinnere mich daran, daß der terranische Mutant zuerst in meinen Geist eindrang, bevor er in Vascalos Geist

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