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05 - komplett

05 - komplett

Titel: 05 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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niemandem verraten, dass Lady Allyngham hier ist“, wies Jack ihn an. „Die Haushälterin braucht nur zu wissen, dass Mr Mortimer im Wald angegriffen worden ist. Von Wilderern.“
    Der Diener schlüpfte hinaus, und Jack machte den letzten Knoten an Alex’
    Schenkelverband.

    „Danke, Major Clifton“, sagte Eloise leise.
    „Wofür?“
    „Für Ihre Hilfe. Dafür, dass Sie hier sind.“
    Jack nickte, goss Wasser über einen sauberen Stoffstreifen und begann, das Blut von Alex’ Schulter zu wischen. „Ich nehme an, es ist Deforge, der Ihnen droht.“
    „Ja. Er schickte mir eine Nachricht. Ich sollte ihn heute Abend treffen. Alex war zu meinem Schutz mitgekommen.“ Sie hielt inne. „Aber warum waren Sie dort?“
    „Ich folgte Deforge.“ Als er ihren erstaunten Blick sah, zuckte er die Achseln. „Ich verabscheue den Mann. Die Art und Weise, wie er Sie heute angestarrt hat, hat mich misstrauisch gemacht. Deshalb ließ ich ihn von einem meiner Diener beobachten.
    Als Deforge das Haus verließ, folgte ich ihm. Ich sah Sie den Tempel betreten und dachte mir schon, dass er Sie dorthin bestellt hatte. Als ich dann auch noch Mortimer sich im Wald verstecken sah, war ich sicher. Was wollte er dieses Mal?“
    „Mehr Geld. Alex wollte ihn aufhalten.“ Leises Schluchzen entfuhr ihr. „Fast hätte es ihn das Leben gekostet. Wenn Sie nicht gewesen wären ...“
    „Ich hätte ihn mit seinem eigenen Stockdegen aufspießen sollen!“, stieß Jack hervor.
    „Dann wäre alles verloren gewesen. Er sagte, er hat das Tagebuch bei seinem Anwalt hinterlegt. Sollte ihm etwas geschehen, wird es veröffentlicht.“
    Jack fluchte leise. „Und jetzt? Wollen Sie sich mit ihm einigen?“
    „Wenn ich es nicht tue, wird er den Namen der Allynghams in den Schmutz ziehen.
    In jedem Kaffeehaus wird man über unsere intimsten Angelegenheiten klatschen, in den Zeitungen über uns herziehen, uns womöglich sogar mit Karikaturen verspotten wie den Prinzregenten!“
    Sie nahm ihm das blutbefleckte Stück Stoff aus der Hand und reichte ihm ein frisches. „Sie sagten, Sie hassen Sir Ronald. Wollen Sie mir verraten, warum?“
    Jacks erster Gedanke war, sich zu weigern. Sie wagte es, ihn um sein Vertrauen zu bitten, dabei verbarg sie ihre eigenen Geheimnisse vor ihm! „Soll ich meine Seele vor Ihnen entblößen, Mylady?“
    Seine Spitze zeigte keine Wirkung. Eloise begegnete seinem spöttischen Blick lediglich mit einem sanften Lächeln. „Es heißt, die Beichte sei gut für die Seele, Major. Ich spüre, dass Sie voller Bitterkeit sind, wenn Sie von Deforge reden. Als hätte er Ihnen großes Unrecht angetan. Es kann Ihnen nur helfen, sich Luft zu machen.“
    „Vielleicht haben Sie recht“, sagte er nachdenklich, während er Alex’ Schulter verband. „Der Grund, weswegen ich Deforge verabscheue, liegt fünf Jahre zurück und betrifft Lady Deforge.“
    „Seine Frau? Sie ist vor drei Jahren gestorben, nicht wahr?“
    „Deforge hat sie getötet.“
    Eloise schnappte entsetzt nach Luft. „Haben Sie Beweise dafür?“
    „Nein, sonst wäre der Schurke nicht mehr am Leben. Trotzdem bin ich davon überzeugt, dass er für ihren Tod verantwortlich ist, selbst wenn er sie nicht persönlich umgebracht hat. Clara und ich waren von Kindesbeinen an miteinander befreundet – mehr als nur befreundet, wie ich glaubte. Ich war sicher, sie liebte mich so wie ich sie. Ihr Vater war dagegen, dass sie mich heiratete. Clara war sein einziges Kind und ich ein einfacher Captain. Später jedoch ...“
    Er hielt inne. Dann stand er auf, trat an den Kamin und starrte finster hinein. „Vor fünf Jahren starb Claras Vater. Ich kehrte heim in der Hoffnung, nun gäbe es kein Hindernis mehr für unsere Hochzeit. Bei meiner Ankunft in London allerdings musste ich erfahren, dass sie bereits verlobt war. Mit Sir Ronald Deforge.“ Er zuckte die Achseln. „Sie hatte sich von ihm blenden lassen. Er war ein reicher Mann von Welt.
    Im Vergleich zu ihm musste ich ihr mit meinen vierundzwanzig Jahren wie ein unreifer Jüngling erschienen sein. Als ich sie aufsuchte, machte sie den Eindruck einer glücklichen Frau.“ Seine Miene verdüsterte sich noch. „Über Deforge wusste ich nichts. Nur dass er ein Spieler ist, und das kann man von vielen behaupten. Also wünschte ich ihr Glück und kehrte zum Kontinent zurück, wo ich sie zu vergessen suchte.“ Er stieß langsam den Atem aus. „Wein, Weib und Krieg – ich überlebte alles.
    Anders als meine arme Clara. Zwei Jahre

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