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05 - komplett

05 - komplett

Titel: 05 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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Bruder zu. „Beatrice, darf ich dich mit meinem Bruder Charles Summerson, Lord Pelham, bekannt machen. Charles, ich möchte dir die Ehrenwerte Miss Beatrice Sinclair vorstellen.“
    Charles verbeugte sich, und Beatrice verspürte den lächerlichen Drang, die Hände hinter dem Rücken zu verbergen, damit er ihr nicht den üblichen Handkuss zur Begrüßung geben konnte. Doch da hatte er ihre Hand bereits ergriffen und hauchte einen schicklichen Kuss auf ihre Fingerknöchel. Er berührte sie kaum zwei Sekunden, doch das Prickeln, das diese Berührung auslöste, spürte sie bis hinunter in die Zehenspitzen.
    „Es ist mir eine Freude.“
    „Miss Sinclair ist bei ihrer Tante Lady Sinclair zu Besuch.“
    „Sie haben mein Beileid, Miss Sinclair“, sagte er mit jungenhaftem Grinsen. „Würden Sie mir die Ehre eines Tanzes erweisen?“
    Beatrice sah das schalkhafte Funkeln in seinen Augen und suchte verzweifelt nach einer Fluchtmöglichkeit. Vergebens.
    „Oh, geh nur, Beatrice“, drängte Lucy.
    Beatrice blieb keine Wahl. Sie nickte Charles zu und legte ihre Hand auf seinen Arm, worauf er sie zur Tanzfläche geleitete. Dort nahm er die Tanzposition ein, umfasste ihre Hand und legte die andere Hand auf ihren Rücken. Beatrice stand reglos da, als wären ihre Füße aus Blei.
    „Sie wissen aber schon, Miss Sinclair, dass man sich beim Tanzen bewegt. Wenn Sie es vorziehen, können wir allerdings auch einfach stehen bleiben.“
    Beatrice schüttelte den Kopf. „Bitte verzeihen Sie mir, ich war ganz in Gedanken.“ Sie tat einen Schritt nach vorn und trat ihm fest auf den Fuß. „Oh, bitte entschuldigen Sie!“
    Lächelnd beugte er sich vor und flüsterte: „Sind Sie etwa aufgeregt?“
    „Nein“, sagte sie bemüht gelassen. In Wahrheit aber schlug ihr Herz Kapriolen ob seiner Nähe.
    „Also sind Sie eine schrecklich ungeschickte Tänzerin?“
    Beatrice wusste, er wollte sie nur necken, und gewann ihre Fassung zurück. „Nein“, antwortete sie lächelnd. Gleich darauf fand sie sich in einer Walzerdrehung.
    Angestrengt versuchte sie seine warme Hand auf ihrem Rücken zu ignorieren und konzentrierte sich ganz auf die Schritte und die Musik.
    „Warum sind Sie aufgeregt?“, fragte er schließlich.
    „Ich sagte doch, das bin ich nicht.“
    „Sie haben geschwindelt“, erwiderte er. Sein Blick heftete sich auf ihren Mund.
    Beatrice errötete. „Ja, ich habe geschwindelt, allerdings lediglich, was meine Tanzkünste anbelangt. In Wahrheit bin ich eine furchtbar ungeschickte Tänzerin.“
    Prompt trat sie ihm wieder auf den Fuß, diesmal jedoch mit Absicht.
    Ihm entfuhr ein unterdrücktes „Au!“, woraufhin ein anderes Paar neugierig zu ihnen herüberschaute.
    Beatrices Wangen glühten nun förmlich.
    „Vermutlich habe ich das verdient“, sagte er ohne das geringste Bedauern.
    „Was haben Sie verdient?“, fragte sie mit unschuldiger Miene.
    „Sie schwindeln noch schlechter als Sie tanzen. Oder wollen Sie etwa bestreiten, dass Sie mir absichtlich auf die Zehen getreten sind?“
    Beatrice genoss dieses Wortgeplänkel sehr. Mit gespielter Ernsthaftigkeit sagte sie:
    „Ich bin Ihnen keineswegs mit Absicht auf die Füße getreten, Lord Pelham. Es kränkt mich zutiefst, dass Sie mir so etwas zutrauen würden.“
    „Nennen Sie mich Charles.“

    Sein unvermittelt feuriger Blick traf sie völlig unerwartet. „Wie bitte?“
    Das rätselhafte Feuer in seinen Augen verlosch so plötzlich, wie es gekommen war.
    „Ich sagte, Sie können mich Charles nennen. Das ist mein Name. Ich lege keinen großen Wert darauf, mit meinem Titel angeredet zu werden, besonders nicht von Freunden.“
    Gehöre ich zu seinen Freunden? fragte sich Beatrice. Laut sagte sie: „Wir sind nicht befreundet, nur weil wir einige recht unterhaltsame Gespräche geführt haben. Ich habe Sie ja eben erst kennengelernt.“
    Er seufzte. „Nehmen Sie immer alles so engstirnig wortwörtlich?“
    „Wollen Sie mich etwa beleidigen?“
    „Wenn es sein muss, ja“, sagte er und drehte sich mit ihr im Kreis, sodass sie ihm noch ein wenig näher war als zuvor. Ein wenig zu nah, wenn man es genau nahm.
    „Ich zöge es indes vor, Ihr Freund zu sein. Darf ich Sie Beatrice nennen?“
    Sie fragte sich, was er sich unter einer „Freundschaft“ vorstellte. Ganz sicher wichen seine Ansichten darüber weit von den ihren ab. Sie verkniff es sich indes, ihn danach zu fragen, ahnte sie doch, dass seine Antwort sie wieder in Verlegenheit bringen würde. „Ich nehme an,

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