2434 - Die Halbraumwelt
Die Halbraumwelt
Auf der Welt der Cypron – die Intrige der Isolationisten beginnt
von Michael Marcus Thurner
Im Frühjahr 1346 Neuer Galaktischer Zeitrechnung steht die Menschheit vor der größten Bedrohung ihrer Geschichte. Die Terminale Kolonne TRAITOR hat die Milchstraße besetzt und alle bewohnten Planeten unter ihre Kontrolle gebracht.
Die gigantische Raumflotte steht im Dienst der sogenannten Chaotarchen. Deren Ziel ist, die Ressourcen der Milchstraße auszubeuten, um die Existenz der Negasphäre in Hangay abzusichern: einem Ort, an dem gewöhnliche Lebewesen nicht existieren können und herkömmliche Naturgesetze enden.
Der Kampf gegen TRAITOR wird an vielen Fronten und von vielen Lebewesen geführt: So sucht Perry Rhodan in fernster Vergangenheit nach dem Geheimnis der „Retroversion".
In der Galaxis Tare-Scharm findet er in Hobogey, dem Rächer, ebenso wie in dem Cypron Randa Eiss neue Verbündete – und ihnen fällt Ekatus Atimoss in die Hände, ein hochrangiger Offizier TRAITORS.
Das Ende von dessen Ringen um seine Loyalität sieht schließlich DIE HALBRAUMWELT ...
Die Hauptpersonen des Romans:
Mondra Diamond - Sie führt als Expeditionsleiterin die JULES VERNE ins Chaos von Tare-Scharm.
Perry Rhodan - Der Terraner versucht, aus einem Strategen einen Politiker zu machen.
Randa Eiss - Der Exponent sieht sich auf der Tauchenden Welt in Intrigenspiele verwickelt.
Ekatus Atimoss - Der Dual entdeckt einen Peilsender.
Deco Forlane - Ein Politiker strebt nach Macht.
1.
12. Dezember
Mondra Diamond
Der Alarm schreckt dich aus dem Schlummer hoch. Du stehst auf. Verwirrt, müde, desorientiert.
Schreiben wir das Jahr 20.059.813 vor Christi Geburt oder das Jahr 1346 Neuer Galaktischer Zeitrechnung?
Du lebst in beiden – derzeit –, obwohl „derzeit" so ziemlich der blödeste Begriff ist, der dir einfällt. Du lebst und alterst in NGZ, aber um dich herum entsteht und vergeht Leben, das zu deiner Zeit längst sogar vom Vergessen vergessen wurde.
Du schlüpfst in deine Bordkombi, lässt das Multifunktions-Band an deinem Unterarm einrasten, aktivierst es und zeigst damit dem Schiff sowie allen Entscheidungsträgern an, dass du ab nun im Dienst bist.
Du stinkst.
Nach Schweiß, nach Angst.
Die eingeübten Mechanismen greifen. Du überwindest die Müdigkeit, hetzt aus der Kabine, läufst den Gang entlang zur Zentrale. Ein hastiger Gruß nach links, zur Kantinenköchin Suimsa, die ihre wenigen Kunden mit geschäftsmäßiger Routine bei Laune hält. Du ahnst, dass sie dir nachwinkt. Für einen Augenblick denkst du an Kaffee und Mürbegebäck, dann hat dich die Angst wieder.
Weiter den Gang entlang. Links, rechts, rechts, die Treppe hinab. Ein kugelrunder Reparatur-Posbi weicht dir aus. Er schwebt blitzschnell an die Decke.
Die Zentrale. Du blickst dich um, während du noch immer ein wenig gegen die Mattigkeit kämpfst, setzt dich auf deinen Platz, der einmal sein Platz gewesen ist. Das Oval ist bis zum letzten Platz belegt. Mitglieder dreier Schichten treten sich beinahe auf die Zehen. Aller Blicke richten sich auf dich.
Weil er nicht da ist.
„Status?", fragst du.
„Probleme", antwortet Lanz Ahakin mit seltsamer Unprofessionalität.
„Wir kämpfen gegen den Hyperraum.
Wir können die JULES VERNE nicht länger halten. Wir werden vor der Zeit in den Normalraum zurückfallen ..."
Dann plötzlich geschieht es. Die Metagrav-Etappe endet. Schlieren ziehen über den zentralen Hologlobus, dann erscheint ein Bild, das einem Alptraum entstammen könnte.
NEMO, das Bordgehirn, legt Bilder und Daten eines armseligen Sonnensystems in die Holo-Aufbereitung. Es ist von Traitanks überflutet. Durchflutet. Weitere Alarmsirenen werden laut.
Du bestätigst die Anfrage nach Kampfbereitschaft, ohne lange darüber nachzudenken. Dein Körper, müde und ausgelaugt, rebelliert gegen den Adrenalinschub. Hastig schluckst du die Tablette, die du seit dem Verlassen deiner Kabine in der Rechten hältst. Die Wirkung wird in wenigen Minuten einsetzen.
Die Besatzungsmitglieder der Zentrale „funktionieren" wie eine gut geölte Maschinerie. Die Abteilungen Ortung und Funk, Steuerung, Feuerleitsysteme, Logistik und Koko-Interpreter arbeiten perfekt zusammen.
Lanz Ahakin übernimmt die Rolle des Dirigenten, während du ruhig sitzen bleibst und überlegst.
Dies ist die Aufgabe, die du von ihm geerbt hast: zu überlegen und dann, wenn es darauf
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