05 - komplett
würde, und er würde schier aus der Haut fahren, wenn er sie nicht endlich mit ganzer Leidenschaft küssen konnte. Er hatte jedoch nicht erwartet, dass sie so unerfahren war.
Vermutlich war sie noch nie zuvor richtig geküsst worden. Diese Möglichkeit befriedigte ihn, aus Gründen, die er lieber nicht erforschen wollte, außerordentlich.
Auch sein Körper reagierte, schmerzvoll wuchs die Erregung in ihm.
Langsam beugte er den Kopf, um ihr die Möglichkeit zu geben, ihre Meinung zu ändern, und bemerkte beglückt, dass sie nicht zurückwich. Er liebkoste zärtlich mit dem Daumen ihre Wange, sorgfältig auf ein Zeichen achtend, ob ihr dies unangenehm war. Beatrice zuckte nicht zurück, sondern ließ es stumm geschehen, und so nahm er ihre Lippen erneut gefangen.
Dieses Mal war der Kuss anders: immer noch sanft, aber fordernder. Leicht neckte Charles mit der Zunge ihre Lippen. Als sie überrascht aufkeuchte, nutzte er dies und eroberte ihren Mund.
Ihr Keuchen wurde zum Stöhnen, als seine Zunge auf die ihre traf, mit ihr spielte, sie sanft erkundete und wildes Begehren in ihr entfachte. Alles um sich herum vergessend, umschlang sie ihn, strich mit den Fingern durch sein Haar und zog ihn näher.
Ihr Stöhnen ließ die Flammen seiner Leidenschaft noch höher lodern, und er vertiefte den Kuss. Erneut hob er sie hoch, schob dabei ihre Röcke leicht nach oben, sodass ihre Beine seine Hüften umfangen konnten. Dann tat er einige Schritte nach vorn, bis ihr Rücken den Stamm der großen Eiche berührte, und presste sich an sie.
Bei all dem verließen seine stürmischen Lippen nie die ihren.
Beatrice konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen; sie schwelgte im Rausch der Sinne, genoss das fremde, erregende Gefühl, das er in ihr weckte, als er sich mit seinem muskulösen Körper an sie drängte und ihren Hals mit einer Spur glutvoller Küsse bedeckte. Auf den sanften Rundungen ihres Dekolletés hielt er inne, und Beatrice schmolz beinahe vor brennendem Verlangen, als er den zarten Stoff mit den Lippen nach unten schob. Aufkeuchend spürte sie, wie er eine ihrer Brustknospen umschloss und zärtlich liebkoste.
Wie gebannt ließ sie es geschehen, während ihr Körper ob seiner Zärtlichkeiten förmlich wie ein Feuerwerk explodierte. Nie gekannte Wonnen erfassten sie, überfluteten sie wie eine Welle.
Charles hörte jemanden seinen Namen rufen, doch die nahende Gefahr nahm er zunächst kaum wahr. Seit ihrer ersten Begegnung hatte er sich danach gesehnt, Beatrice zu küssen, und nun, da er sie endlich in den Armen hielt und sie sich ihm mit gleicher Leidenschaft hingab, konnte er sich nicht von ihr lösen.
„Charles?“, rief die Stimme erneut. „Bist du hier draußen? Deine Mutter schickt mich. Sie sucht nach dir“, rief Jack von der Terrasse aus.
„Verdammt!“, fluchte Charles und riss sich unter Aufbietung seiner ganzen Kraft von Beatrice los. „Beatrice?“
„Hm?“ Sie war noch immer ganz in diesen neuen, berauschenden Gefühlen gefangen, und als er ihren verschleierten Blick und ihre leicht geschwollenen Lippen sah, fluchte er erneut.
„Jack ist auf dem Weg hierher.“
Es war, als hätte ihr jemand einen Eimer kaltes Wasser über den Kopf geschüttet. Mit einem entsetzten Aufschrei flüchtete sie hinter einen wenige Schritte entfernt stehenden Rhododendron, gleich darauf tauchte Jack bei der Eiche auf.
Amüsiert betrachtete er den raschelnden Busch. „Charles, was machst du denn hier draußen? Deine Mutter hält im Salon Schimpftiraden über undankbare Söhne, wenn auch selbstverständlich leise. Man will zu Lady Parberry aufbrechen. Kommst du?“
„Ich wollte nur ein wenig frische Luft schöpfen, Jack. Sag ihr, ich komme gleich.“
Sein Freund nickte und wandte sich zum Gehen, doch ein kleiner Teufel ritt ihn.
„Übrigens hast du Miss Sinclair gesehen? Deine Mutter meint, sie wollte ebenfalls ...
frische Luft schöpfen.“
Charles schwieg.
„Verstehe“, sagte Jack bedächtig. „Falls du sie – rein zufällig natürlich – treffen solltest, richte ihr bitte aus, dass deine Mutter sie sucht.“ Mit wissendem Grinsen ging er ins Haus zurück.
Charles fluchte noch einmal, Beatrice seufzte unglücklich. Er ging zu ihr. „Er hätte keinen schlechteren Zeitpunkt finden können, nicht wahr?“, sagte er und streckte die Hand aus. „Jack mangelt es von jeher an Taktgefühl.“
Beatrice starrte ihn finster an. Sie schenkte seiner Hand keine Beachtung und kam ohne seine Hilfe hinter dem Busch
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