05 - komplett
aufstöhnend eins mit ihr wurde.
Beatrice folgte seinen Bewegungen mit gleicher Inbrunst, flüsterte seinen Namen, bat um mehr.
Die Leidenschaft in ihrer Stimme versicherte ihm, dass sie ihn so dringend brauchte wie er sie, und dieses Wissen weckte eine beinahe animalische Begierde in ihm.
Beatrice spürte, wie ihr Körper, ihr Verstand, ihre ganze Welt einem Feuerwerk der Sinne gleich explodierte. In diesem Augenblick war er ihre Welt und alles, was zählte, waren die Gefühle, die er in ihr weckte.
Charles spürte ihre Anspannung und wartete – eisernen Willen beweisend –, bis die letzte Woge der Wonne bei ihr verebbt war, ehe er sich selbst erlaubte, Erlösung zu finden.
Einige Augenblicke lagen sie schweigend nebeneinander, berauscht von dem, was eben geschehen war.
Beatrice fragte sich, was sie sich damit angetan hatte, wusste sie doch, dass ihr Glück nicht andauern und er nicht bei ihr bleiben würde.
Und Charles wusste, dass er nicht bleiben konnte.
Für den Augenblick aber gaben sie der Versuchung nach, einander in den Armen zu liegen und schlicht das Glück zu genießen, zusammen zu sein.
26. KAPITEL
Einen Monat später erkannte Charles, dass es an der Zeit war, zu gehen. Dieses Mal würde er nicht so lange fortbleiben, aber gehen musste er, wenngleich er es auch nicht wollte. Sie wurde allmählich zu wichtig in seinem Leben.
Nein, dachte Charles. Sie wird es nicht, sie ist es schon immer gewesen, seit unserer ersten Begegnung.
Allein daran lag es jedoch nicht, dass er das Gefühl hatte, nicht länger bleiben zu dürfen. Vielmehr war ihm Beatrice zu einer lieben Gewohnheit geworden. Sein ganzes Leben in Pelham House drehte sich um sie. Sein Leben in London hatte sich zwar ebenfalls nur um sie gedreht, aber dort konnte er den Versuchungen des Augenblicks nicht nachgeben. Nun aber wachte er jeden Morgen neben ihr auf, um sie zu lieben. Sie nahmen ihr Frühstück gemeinsam ein. Und selbst wenn er sich im Laufe des Tages in seinem Arbeitszimmer verschanzte, um sich um seine Geschäfte zu kümmern, kreisten seine Gedanken ständig um sie. Wenn sie sich dann beim Dinner gegenübersaßen, dachte er bereits erneut daran, ihr seine Liebe zu beweisen.
Und dann waren sie wieder im Bett.
So sehr er es auch genoss, so konnte es nicht weitergehen.
Nach dem Abendessen an diesem Tag saßen sie gemeinsam auf dem Sofa im Arbeitszimmer. Charles zog Beatrice auf seinen Schoß, und eine Weile sprachen sie nicht, hingen ihren eigenen Gedanken nach und genossen den warmen Schein des flackernden Kaminfeuers.
Er wusste nicht recht, wie er das Thema zur Sprache bringen sollte. Nichts lag ihm ferner, als sie zu verletzen und ihnen den Abend verderben. Allein, er kam nicht umhin.
„Ich muss nach London, Beatrice.“
Sie setzte sich auf und sah ihn an. „Ach ja?“
Er nickte. „Ich muss mich mit meinem Anwalt treffen, außerdem sind einige Ausgaben zu prüfen.“
„Wann fährst du?“ Beatrice versuchte, sich ihren Kummer und ihre Verwirrung nicht anmerken zu lassen. Sie hatte gewusst, dass dieser Tag kommen würde, dennoch traf es sie unerwartet.
„Übermorgen.“
„So bald schon. Wann wirst du zurückkehren?“
Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Ich weiß es nicht, in ein paar Wochen, spätestens in einem Monat. Das hängt davon ab, wie schnell sich die Angelegenheiten regeln lassen.“
„Ich verstehe.“
„Ich werde dir diesmal schreiben, Beatrice. Ich verspreche, dich nicht allzu lange warten zu lassen, einverstanden?“
Sie nickte. Sie war ganz und gar nicht einverstanden, aber sie konnte seine Abreise nicht verhindern. Bereits vor ihrer Hochzeit hatte er sie auf eine solche Situation vorbereitet, und sie waren übereingekommen, dass jeder seine Freiheiten haben sollte. Also konnte sie nun nicht erwarten, dass er immer in ihrer Nähe blieb. Zudem würde ihre Liebe zu ihm nur noch weiter wachsen, wenn er noch länger blieb.
Als ob sie nicht ohnehin schon groß genug wäre.
27. KAPITEL
Beatrice betrachtete das Porträt des verstorbenen Lord Pelham. Erneut war sie gebannt von der frappierenden Ähnlichkeit zwischen Vater und Sohn. Drei Wochen waren seit Charles’ Abreise vergangen, in dieser Zeit hatte sie des Öfteren vor dem Gemälde verweilt. So konnte sie ihrem Gatten in gewisser Weise nahe sein.
Beinahe jeden Morgen in diesen vergangenen drei Wochen war sie mit Übelkeit aufgewacht und hatte das Bett erst am Nachmittag verlassen können. Sie hegte keinen Zweifel daran, woher diese
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