0504 - Das Raumschiff des Götzen
finden.
Vorausgesetzt, dachte er, es gelang den Männern unter Bull, die Biopositroniken zu beeinflussen. Was dann?
Die sechzehn Schiffe würden sich voneinander lösen und in wenigen Stunden durch den Linearraum zur Erde rasen.
Dort mußten die Kommandanten die Schiffe vermutlich mit der Handsteuerung landen. Wo das geschehen würde, konnte man mit dem Staatsmarschall absprechen.
Und dann ...?
Die Erde besaß wieder fünfzehn Gerettete, aber einige tausend Männer, die verdummt waren. Aber sie waren, wenn auch in gewissen Grenzen, lernfähig. Pontonacs Gedanken wurden unterbrochen, als vor. ihm ein grelles Licht aufflammte und mehrmals blinkte.
Er hob den Arm und sagte: „Ich habe die Flottenwelle in meinem Anzuggerät eingestellt - wir müßten uns verständigen können."
„Verstanden, Pontonac. Wir kommen halb in die Schleuse hinein, Sie steigen in die Polschleuse der Jet ein, und wir fliegen zurück in die INTERSOLAR. Klar?"
„Ich habe verstanden!" meinte Edmond und wartete.
Die Jet kam näher, verlangsamte den Anflug und manövrierte sich dann mit kleinen Korrekturstößen in die Hangarschleuse hinein. Die kleine Polschleuse öffnete sich, und Pontonac bückte sich und stieg ein. Eine Hand griff nach ihm und zog ihn hoch. Noch während sich das Schott wieder schloß, schwebte die Jet rückwärts aus der Schleuse heraus, drehte sich und raste schräg davon, der riesigen Kugelzelle der INTERSOLAR entgegen.
Der Druckausgleich erfolgte, und 'die beiden Männer klappten ihre Helme zurück.
„Willkommen, Edmond Pontonac!" sagte ein hakennasiger Mann mit blauschwarzem, kurzem Haar und schüttelte Pontonacs Hand. „Sie sehen ziemlich mitgenommen aus."
„Nicht anders fühle ich mich", sagte Edmond. „Wie geht es bei euch?"
Der Mann lachte verbittert. .„Kommen Sie in die Kuppel hinauf. Bei uns im Schiff ist natürlich alles in Ordnung - soweit man von Ordnung sprechen kann, wenn dreihundertzweiundzwanzig Männer und Frauen in einem solch riesigen Schiff zu steuern und zu arbeiten versuchen. Ganze Sektoren sind verödet."
Pontonac fragte, während sie durch den Schacht nach oben schwebten: „Ihr habt nicht zufällig eine junge Dame mit dem Namen Caryna Nillbärg an Bord?"
Der Hakennasige schüttelte den Kopf.
„Nein. Bekannte?"
Edmond begrüßte die drei Männer, die vor den Kontrollen saßen. Er sah sich um: Hier gab es keine Spuren des Zerfalls, der Unordnung und des Schmutzes.
„Ja. Eine Bekannte", bestätigte er halblaut. „Wahrscheinlich ist sie verschollen."
Der Weltraum zwischen INTERSOLAR und den sechzehn Schiffen war von den Diskussen der Jets, von Scheinwerfern und Licht erfüllt. Die Kommandos aus den Reihen der über dreihundert Geretteten um Bull und Tifflor Schwarmten aus, insgesamt etwa achtzig Frauen und Männer mit ihren Gerätschaften.
„Außerdem haben wir Corello und Baiton Wyt an Bord", sagte der schwarzhaarige Mann. „Haben Sie hier die Filme untergebracht?" .
Er deutete auf Pontonacs Tasche.
„Ja."
Zwei Jets schleusten sich hintereinander ein. Endlich war Edmund in der Lage, Kommandant Leppa die Hand zu schütteln. Der Mann war fast so groß wie er selbst, aber breiter in den Schultern. Er hatte zuviel Fett um den Bauch und hielt es mit einem auffallend breiten, modischen Gürtel zusammen.
Er fragte sofort jemanden aus Pontonacs Begleitung: „Warum ist die INTERSOLAR eigentlich hier unterwegs?" Die Erklärung war einfach. „Bull wollte versuchen, überall dort, von wo aus er Hilferufe hörte, Menschen zu sammeln. Wir müssen alles völlig neu organisieren. Aus den technifizierten Planeten müssen, wenigstens zum Teil, Agrarwelten werden, sonst verhungern Milliarden."
Während sie zu den Privaträumen Bulls geführt wurden, hatten sie ausgiebig Gelegenheit, sich in einem sauberen Schiff umzusehen, das in allen seinen Teilen erstklassig funktionierte.
Die Biopositroniken schienen ausnahmslos durch Positroniken ersetzt worden zu sein. Sie erfuhren auch mehr über die Einsätze der INTERSOLAR.
Das Schiff war Anfang Mai gestartet und hatte bereits Kontakt mit Rhodan gehabt.
„Rhodan ist also zurück!" stellte Pontonac fest.
„Er kam in eine total verwirrte Galaxis", sagte einer der Männer. „Wir fliegen auch USO-Stationen an und helfen, wo es geht. Aber es bleibt bei allen intensiven Bemühungen immer nur Stückwerk, wir sind zu wenig Leute." '„Ich verstehe."
Endlich saßen sie, nach einer herzlichen Begrüßung, Bull gegenüber. Sie befanden sich in
Weitere Kostenlose Bücher