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0504 - Das Raumschiff des Götzen

Titel: 0504 - Das Raumschiff des Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zeit gehabt, es zu lernen. Für die nächsten zwölf Lichtjahre wird es reichen, hoffe ich. Dann lassen wir einen Spezialisten von der Erde kommen, der uns herunterholt."
    Ein heißer Schrecken, der sich sofort in Freude verwandelte, durchfuhr den einsamen Mann in der Zentrale.
    „Heißt das", fragte er leise und mißtrauisch, „daß wir uns in Erdnähe befinden?"
    „Ja. Mehr als zwölf Lichtjahre entfernt. Das schaffen wir notfalls zu Fuß, Partner!"
    Pontonac atmete auf. „Zwölf Lichtjahre!" sagte er erleichtert.
    Seine Knie gaben plötzlich unter ihm nach, und er lehnte sich schwer auf die Kante des Pultes. Seine Stirn war schweißnaß.
    „Sie sagen es. Ich sehe Sie bereits. Übrigens ist die PROTEUS das größte Schiff!"
    „Verstanden. Ich fliege ein Manöver und gleiche Geschwindigkeit und Richtung an, dann unterhalten wir uns weiter!"
    „Ist klar, Kommandant!" meinte der ehemalige Magazinverwalter.
    Pontonac lachte ironisch auf, vermutlich hatte Davyd Leppa das Schiff aus dem Handbuch zu steuern gelernt. Er war Autodidakt, und als Pontonac das reale Bild der Schiffe auf den flackernden Schirmen hatte, wuchs seine Hochachtung vor der Leistung des Mannes. Dort schwebte ein Fünfhundert-Meter-Schiff, so groß wie die hochmoderne DARA GILGAMA. Dann begriff er: Die Besatzung war ebenfalls größer. Davyd Leppa hatte noch ganz normal geklungen, aber verglichen mit Leppas Aufgabe hatte er, Pontonac, ein leichtes, angenehmes Leben.
    Die GIORDANO war nur ein Hundert-Meter-Schiff.
    Pontonac zwang sich zur Ruhe.
    Er setzte sich vor die Steuerung, schaltete auf Manuell um und brachte das Schiff in die gewünschte Position. Er schwebte jetzt zwei Kilometer vom anderen Schiff entfernt, hinter der PROTEUS von ihm aus gesehen, drifteten die anderen Schiffe mit knapp der Hälfte der Lichtgeschwindigkeit.
    Er wartete, bis alle Werte konstant waren, dann nahm er das Mikrophon und sagte: „Kommandant Leppa, diese Bezeichnung meine ich nicht ironisch. Ich habe eine Menge Fragen."
    „Nur zu, Partner!" meinte Leppa. „Können Sie ein Bild herzaubern?"
    „Entschuldigung", rief Pontonac und nahm die entsprechenden Schaltungen vor. Zwischen den Schiffen bestand nun eine Bildfunkverbindung.
    „Jetzt sehen wir uns, so anonym miteinander zu plaudern, ist nicht besonders angenehm", sagte Leppa.
    Pontonac sah einen mittelgroßen, breitschultrigen Mann in einer schwarzen, modischen Lederjacke vor dem Pult sitzen.
    Leppa schien nicht besonders mitgenommen zu sein, aber er zeigte natürlich Spuren der Strapazen, die hinter ihm lagen.
    Pontonac bekannte: „Ich hatte Sie mir schon fast als ein Skelett vorgestellt, Kommandant. Wie schaffen Sie es mit Ihren Leuten?"
    „Schlecht. Im Augenblick habe ich sie eingeschläfert, indem ich Gas durch die Anlage blies. Sie hätten sonst das Schiff ruiniert. Wie wilde, ungehorsame Kinder, die sich austoben wollen."
    Edmond nickte.
    „Wir sind in Erdnähe", stellte er fest. „Zwölf Lichtjahre.
    Welches Datum haben Sie?"
    Leppa brauchte nicht auf die Uhr zu sehen, er sagte: „Den dreizehnten Juli."
    „Dann stimmen wenigstens meine Uhren", meinte Pontonac.
    „Wenn ich die Situation richtig einschätze, dann haben insgesamt sechzehn Schiffe das gleiche Problem: Wie kommen wir zur Erde?"
    „So ist es. Wie kommen wir zur Erde?"
    Sie brauchten sich nicht weiter zu unterhalten, auf allen Schiffen bestand die gleiche Problematik. Eine riesige Mannschaft, die verdummt war und bestenfalls ein oder zwei Mentalstabilisierte, die jener Retardierung hatten widerstehen können. Ebenfalls gab es den Dualismus zwischen dem Flug im Normalraum und im Linearraum. Das alles war bekannt und brauchte nicht mehr diskutiert zu werden. Jedenfalls waren sie jetzt eine kleine Gruppe, und einer konnte dem anderen helfen.
    Edmond versuchte, einen Plan zu entwickeln, der den geringen Möglichkeiten entsprach.
    „Warum sind Sie normal?" fragte er.
    Leppa sagte entschuldigend, als sei es ein Verbrechen gewesen: „Einst bei der Solaren Abwehr angefangen und dort künstlich mentalstabilisiert worden. Das geschah, bevor ich mich nach einem ruhigen Job umsah."
    „Den haben Sie jetzt endlich gefunden!" meinte Pontonac, und sie lachten beide sarkastisch. „Ich wurde vor einigen Jahren von dem König der Pedotransferer übernommen und hatte seitdem Kopfschmerzen. Sie hörten am dreißigsten November auf, aber ich behielt meinen Verstand. Wie viele Normale sind wir eigentlich?"
    Leppa zählte an den Fingern ab und sagte

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