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0507 - Der Plan der Teufelin

0507 - Der Plan der Teufelin

Titel: 0507 - Der Plan der Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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überbrücken!
    Ein dritter Machtkristall…?
    Undenkbar! Und doch schlich sich eine gewisse Furcht in das Denken des ERHABENEN ein. Er musterte Phi, der nicht ahnte, wie knapp er in diesem Moment an einem Todesurteil vorbeischlitterte. Denn im ersten Moment hatte Eysenbeiß ihn unschädlich machen wollen. Doch dann überlegte er, daß es vielleicht Möglichkeiten gab, Phi von einer Mystifikation zu überzeugen. Wenn das nicht funktionierte, konnte man immer noch sein Gedächtnis löschen oder ihn sogar töten. Selbst ein Fremdrassiger wie Eysenbeiß erkannte das Problem, das das ständige Schrumpfen der Ewigen-Population darstellte. War es der Fluch des langen Lebens, das nur durch Gewalt beendet werden konnte? Der Fluch einer relativen Unsterblichkeit? Es wurden viel weniger Ewige geboren, als durch äußere Einwirkung starben! Nicht umsonst wurde neuerdings so viel Wert darauf gelegt, risikoreiche Aktionen von Robotern durchführen oder wenigstens vorbereiten zu lassen. Die ließen sich schließlich in beliebiger Anzahl nachproduzieren.
    »Finde heraus, wer dahintersteckt und wie stark sein Dhyarra wirklich ist«, befahl der ERHABENE. »Wie du es machst, ist deine Sache. Ich will auch wissen, wo genau der andere sich befindet. Seine Aktivität muß ja schließlich anzumessen sein.«
    »Selbstverständlich, Herr«, versicherte Phi gespielt eifrig, obgleich er gar keinen Wert auf eine so gefährliche Aufgabe legte. Aber ihm blieb nichts anderes übrig. Es ging nicht mehr nur um seine Beförderung. Er hatte sehr deutlich einen inneren Umschwung wahrgenommen, der sich im ERHABENEN abgespielt hatte. Selbst wenn bisher alles noch eine Art Spielerei gewesen sein sollte - jetzt wurde es tödlicher Ernst.
    Zögernd machte er sich ans Werk und überlegte, ob er dem ERHABENEN nicht einfach ein erfundenes Phantasieresultat vorspiegeln sollte -um später notfalls behaupten zu können, er sei selbst getäuscht worden. Aber der ERHABENE besaß den Machtkristall. Er konnte nicht hereingelegt werden. Er konnte jederzeit feststellen, ob Phi ihn anschwindelte oder nicht. Das Risiko, daraufhin erschlagen zu werden, war ihm zu groß.
    Also blieb ihm nichts anderes übrig, als den unangenehmen Befehl so gut wie möglich auszuführen…
    ***
    Ted Ewigk trat an eines der großen Flurfenster und öffnete es. Er sog die frische Luft ein. Um den anderen Dhyarra-Träger anzupeilen, mußte er nicht das Château verlassen. Aber er wollte für einen Moment aus der etwas düster gewordenen Atmosphäre heraus. Hier draußen kam er wieder etwas zur Ruhe und konnte sich besser konzentrieren.
    Ein so intensiver Angriff der Ewigen traf ihn bis ins Mark. Er ließ es sich seinen Freunden gegenüber nur nicht anmerken. Er spürte, daß es hier um mehr ging, als Zamorra und Nicole auch nur ahnten. Es ging wohl nicht nur um die von Eysenbeiß gestohlenen Amulette.
    Nach ein paar Minuten der Ruhe konzentrierte er sich wieder auf seinen Machtkristall. Woher kamen die fremden Impulse?
    Im nächsten Moment spürte er, daß gleichartige Suchimpulse ihn trafen.
    ANGRIFF! schrien seine Gedanken, und er stellte sich einen fremden Dhyarra-Kristall vor, der aufglühte und verbrannte - nur für zwei, drei Sekunden, aber mit aller Willenskraft, die er aufzubringen in der Lage war.
    Da war ein Echo.
    Und dann Stille.
    ***
    Phi fand den Kontakt. Er erschrak. Da war tatsächlich ein Kristall 13. Ordnung, ein Machtkristall voller unglaublicher Energien! Im nächsten Moment spürte er, daß er selbst gescannt wurde - natürlich! Er riß die Hände zurück, ließ seinen Dhyarra-Kristall los, unterbrach damit die Funktion, die nur durch direkten Körperkontakt aufrecht erhalten werden konnte. Aber das half nichts mehr. Sein eigener Dhyarra begann zu glühen. Unerträgliche Hitze breitete sich aus. Phi löste seinen Gürtel, ließ ihn zu Boden fallen, sprang zurück. Der Dhyarra in der Gürtelschließe flammte grell auf und strahlte Hitze aus wie eine kleine Sonne. Schmolz er weg?
    Selbst der ERHABENE trat zurück, aber zu Phis Erstaunen unternahm er nichts, um die spontane und völlig nutzlose Energieabgabe des Kristalls zu dämpfen. Warum nicht? Mit seinem Machtkristall hätte es ihm kaum Mühe bereiten dürfen, die überstarke Einwirkung des anderen Dhyarras abzuschirmen, zu reflektieren!
    Aber nichts dergleichen geschah!
    Fassungslos starrte Phi auf seinen verglühenden Dhyarra. Die Gürtelschließe schmolz unter der unwahrscheinlichen Hitzeentwicklung, und das Material,

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