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0508 - Morganas wilde Meute

0508 - Morganas wilde Meute

Titel: 0508 - Morganas wilde Meute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Teufelsmädchen, hielt tatsächlich den Dunklen Gral fest!
    »Du bist ein Goldstück!« rief ich ihr zu und schrie noch in der gleichen Sekunde auf, weil mich der Prankenschlag der Werwölfin erwischt hatte. Das hatte ich mir selbst zuzuschreiben gehabt, weil ich einfach zu sorglos gewesen war.
    Morgana Layton hatte die Gunst des Augenblicks eiskalt genutzt und ihre harte Pranke gegen mein rechtes Handgelenk gewuchtet.
    Die Waffe rutschte von ihrem Gesicht ab, mit der Mündung traf ich den Boden, und Morgana wuchtete ihr Knie hoch, das mich verdammt hart im Unterleib erwischte.
    Ich kippte zurück, fiel auf die Seite, stöhnte und biß die Zähne zusammen.
    Morgana sah ihre große Chance. Sie jagte auf Jenna Jensen zu, die sich so erschreckt hatte, daß sie sich nicht einmal rühren konnte.
    Ich schoß.
    Nicht angeschlagen hätte ich Morgana bestimmt erwischt. So aber sirrten zwei Kugeln dicht an ihr vorbei, und ein drittes Geschoß erwischte sie deshalb nicht, weil sie sich mit einem tatsächlichen Raubtiersprung zur Seite hin rettete.
    Die Kugel schlug gegen den Boden und jaulte als Querschläger davon. Morgana wechselte die Richtung. Wie ein Tornado jagte sie auf die Loge des Portiers zu. Ich dachte schon, daß sie in das Glas hineinhechten würde, aber sie rannte vorbei und auf eine kleine Tür zu, die ein Art von Notausgang darstellte.
    Er führte in ein Lager und von dort aus am hinteren Ausgang des Hauses auf die Straße.
    Ich stand auf den Beinen, aber doch verdammt schlapp und geduckt. In meinem Unterleib brannte es wie Feuer, in den Augen spürte ich das Tränenwasser. Der Kniestoß war einfach zu brutal und heftig gewesen. Mit diesem simplen Abwehrtrick hatte sie mich derart ausschalten können.
    Ich wollte nach draußen humpeln, aber Jenna sprach mich an.
    »John, da, schauen Sie.«
    Sie sah, daß es mir nicht gutging und lief auf mich zu. Ich schaute auf die Kugel und in den Kelch.
    Kugel und Kelch schienen zu verschwimmen. Sie waren eins geworden, aber sie zeigten dabei ein Bild – ein Gesicht.
    Das der Königin von Saba!
    Ein schmales, wie gezeichnet wirkendes Gesicht mit großen, dunklen Augen. Auf dem Kopf wuchsen die schwarzen Haare, die wie eine Perücke auflagen und an der Stirn einen Pony bildeten.
    Lippen, die lächelten und mir irgendwie Mut machten. Dann war das Gesicht verschwunden.
    Dafür starrte mich Jenna an. »Himmel, das war sie doch, nicht wahr, John? Das war sie.«
    »Ja.«
    Hinter der Tür sah ich Schatten. Menschen stürmten in die Halle.
    An der Spitze Suko. Er sah mich, er sah auch den Dunklen Gral und Jenna Jensen.
    »Ihr habt es geschafft!« lachte mein Freund. »Und wo ist Morgana?«
    »Weg«, sagte ich und hob den Dunklen Gral dabei hoch. »Aber den hat sie nicht bekommen…«
    ***
    Die Fahndung lief weiter. Diesmal galt sie einer Frau namens Morgana Layton.
    Wie ich Morgana jedoch einschätzte, würde es ihr bestimmt gelingen, uns endgültig zu entkommen. Ich sollte recht behalten.
    Am nächsten Morgen fanden wir ebensowenig eine Spur von ihr wie den gesamten folgenden Tag über.
    Die toten Wölfe waren einkassiert worden. Sie sollten zu einer Abdeckerei geschafft werden. Jenna ging es auch wieder besser. Wir trafen am Abend in einem kleinen Lokal zusammen.
    Nach dem dritten Glas Wein tranken wir Brüderschaft, und nach dem vierten fragte Jenna mich: »Soll ich weitermachen, John?«
    »Das mußt du wissen.«
    Sie überlegte einen Moment, lächelte und nickte. »Ja, ich mache weiter. Irgendwie sind wir beide besessen. Du als Polizist und ich als Wissenschaftlerin. Stimmt’s?«
    Ich widersprach nicht…
    ENDE

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