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0508 - Morganas wilde Meute

0508 - Morganas wilde Meute

Titel: 0508 - Morganas wilde Meute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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waren auch die Hände mit Fell bewachsen. Die Kleidung quoll auf, weil Arme und Beine sich verstärkten, aber sie platzte nicht, weil das Leder nachgab.
    Aus dem einst so rassigen Gesicht der Morgana Layton war eine fürchterliche Fratze geworden. Nur mehr die Augen erinnerten an das Menschliche. Ansonsten hatte sich bei ihr alles verändert.
    Kein Mund mehr, dafür eine vorstehende Schnauze, halb aufgeklafft. Zwischen den Zahnreihen schimmerte weißlichgelber Geifer.
    Er klebte daran wie Leim.
    Ausgeprägte Wangenknochen fielen mir auf, bedeckt mit einem dichten braunen Fell. Ein Hals, unter dessen Bewuchs die Adern verschwunden waren. Die Nase war mit der Schnauze zusammengewachsen.
    »Keine Chance mehr!« sagte ich zu ihr, in der Hoffnung, daß sie auch als Werwölfin alles verstand. »Lupina war gegen geweihtes Silber immun, du aber bist es nicht! Ich werde schießen, falls du mir nicht sagst, wo sich der Dunkle Gral befindet.«
    Sie gab eine Antwort, die keine war. Aus ihrem Rachen drang ein fürchterliches Geräusch. Vielleicht war es ein Lachen oder Keuchen.
    Ich wußte es nicht genau.
    Meine Karten waren leider nicht besser geworden, weil Morgana nicht reden konnte oder wollte.
    Ich drückte mich selbst dem Boden entgegen, so daß ich neben ihr kniete.
    Die Mündung der Beretta preßte ich in das Fell an der linken Kopfseite. »Ich gebe dir drei Sekunden, Morgana. Dann will ich wissen, wo sich der Gral befindet. Falls du nicht reden kannst, gib mir ein Zeichen und führe mich zu dem Ort, wo du ihn versteckt hast. Ist das klar?« Ich schaute nach der letzten Frage in ihre Augen, konnte jedoch von einem Einverständnis nichts erkennen.
    »Zwei Sekunden sind vorbei, Morgana!«
    Sie zuckte unter mir. Ich hielt den Finger am Abzug. »Noch eine«, sagte ich hart.
    »John, suchst du den?«
    Es war Jennas zitternde Stimme, die durch die Halle schwang. Sie stand links von mir, förmlich eingeklemmt zwischen zwei Sesseln.
    In den Händen aber hielt sie den Kelch des Feuers oder den Dunklen Gral. »Ich habe ihn hinter einem Sessel gefunden«, erklärte sie…
    ***
    Die Beamten, die Suko alarmiert hatte, verstanden ihren Job. Sie gehörten zu einer Elite-Einheit, die sich durch nichts aus der Ruhe bringen ließen. Zudem waren die meisten von ihnen als Scharfschützen ausgebildet worden, und gegen die hatten die Wölfe keine Chance.
    Die Kugeln aus den Schnellfeuergewehren waren einfach stärker.
    Die Männer knieten zumeist. Sie visierten die Ziele an und feuerten. Das harte Knattern der Salven wurde für die zahlreichen Wölfe zu einer tödlichen Musik.
    Auch Suko mischte mit.
    Er hatte neben einem Betonpoller seinen Platz gefunden und von einem der Beamten ein Gewehr bekommen.
    Nach der ersten Überraschung versuchten die Wölfe, sich wieder zu formieren. Es waren einfach zu wenige. Sie huschten aufgeregt hin und her, suchten Gegner, sprangen auf Polizisten zu, deren Geschosse immer schneller waren.
    Auch Suko wurde angegriffen. In einem wahren Verzweiflungssprung jagte einer der Wölfe von vorn her auf ihn zu, um ihn zu Boden zu reißen. Er wollte ihn vernichten.
    Die erste Kugel traf den Körper, konnte die Angriffswut des Tieres aber nicht stoppen. Ein zweites Mal schoß Suko nicht. Er riß das Gewehr hoch, und der Wolf fiel nicht auf ihn, sondern auf den Lauf, wobei Suko das Gewehr noch nach vorn rammte und den graubraunen Körper von sich wegschleuderte. Er landete auf dem Rücken, wollte trotz der Verletzung wieder aufspringen. Aber die zweite Kugel, begleitet von einem blassen Mündungsblitz, war einfach schneller. Sie löschte das Leben dieses mordgierigen Tieres kurzerhand aus.
    »Das war die letzte Bestie!«
    Suko hörte die Stimme aus dem Megaphon und ließ das Gewehr sinken. Er ging auf den Einsatzleiter zu, der seine Leute trotzdem ausschickte, weil sie möglicherweise einen Wolf übersehen haben konnten.
    Irgendwo hatten sich auch Neugierige versammelt. Sie lagen in den Fenstern, standen aber auch auf der Straße oder hielten sich an den Parkplätzen auf.
    Der Einsatzleiter grinste wie Rambo nach einem harten Fight.
    »Wölfe in London, Inspektor. Wissen Sie eigentlich, wo die hergekommen sind?«
    »Ja, vom Himmel.«
    »Witzbold.«
    »Sie entschuldigen mich.« Suko hatte etwas anderes vor. Er wollte endlich Jenna Jensen aus dem »Gefängnis« holen, riß die Tür auf und bekam starre Augen. Der Rover war leer!
    ***
    Es hörte sich an wie ein Witz, nur war es kein Witz. Jenna Jensen, dieses

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