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0508 - Sparks hetzt den Werwolf

0508 - Sparks hetzt den Werwolf

Titel: 0508 - Sparks hetzt den Werwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Natürlich - wer selbst die Quelle war, konnte leicht Gerüchte streuen!
    Nur, weshalb Elis Ellington das Gerede von einem mörderischen Werwolf in die Welt und in die Zeitung gesetzt hatte, das blieb Zamorra rätselhaft. Warum schnitt er sich auf diese Weise ins eigene Fleisch? War es eine Art Flucht nach vorn gewesen? Oder hatte er damit den Verdacht von sich ab und auf jemand anderen lenken wollen?
    Auf - Gay Travis, die sich ebenfalls als Werwesen entpuppt hatte?
    Zamorra kam nicht mehr dazu, die Frage zu beantworten. Werwolf Ellington griff an. Er warf sich auf Nicole und begrub sie auf dem Gehweg unter seinem pelzigen Körper. »Zurück«, schrie er Zamorra an. »Zurück, oder ich bringe sie um!« Und seine Klauenhand umschloß ihren Hals, bereit, ihn mit den Krallen zu zerreißen…
    ***
    In der rechten Hand hielt O’Brian die gesenkte Dienstwaffe, die Mündung leicht abgewinkelt nach unten und den Zeigefinger vom Abzug entfernt gestreckt am Lauf, und in der erhobenen linken Hand seinen Dienstausweis, damit keiner der von überallher auftauchenden Gaffer auf dumme Gedanken kommen konnte. Er hatte nicht schießen wollen, aber dann hatte Gay Travis nicht auf seine Rufe reagiert, und so hatte er sie mit seinen Schüssen gestoppt.
    Sie stand immerhin im Verdacht, die beiden Morde begangen zu haben.
    Der Gedanke, sie könne die Täterin sein, war ihm nach einer einfachen Analyse der Ereignisse gekommen. Die vermeintliche Werwölfin, die aus Sparks’ Fenster gesprungen und sich bei der Flucht aus dem Hotelpool in menschliche Gestalt zurückverwandelt hatte, die Tatsache, daß Sparks ein Geisterj äger war - und daß es im Yard Superintendent Powell Zwei-Mann-Abteilung für übersinnliche Fälle gab -, dann dieser Franzose, über den es zwar eine von Interpol übersandte umfangreiche Akte gab, der aber recht glaubwürdig wirkte und zudem einen Secret-Ausweis besaß - bei der Beziehung zu dieser Frau… das gab zu denken. O’Brian hatte eigentlich nur auf den Busch klopfen wollen. Und jetzt dies…
    So sehr er auch nachdachte, er kam immer wieder zu dem Schluß, daß er hatte schießen müssen. Ein Warnschuß, dann ein Treffer im rechten und anschließend im linken Oberschenkel. Fliehen konnte die Frau nicht mehr, die vor ihm Wolfsgestalt angenommen hatte und damit O’Brian an seinem Verstand zweifeln ließ.
    O’Brian sah sich um. »Hat jemand ein Telefon? Rufen Sie die Schutzpolizei und einen Krankenwagen!«
    Er beugte sich über die Werwölfin. Sie hatte wieder menschliche Gestalt angenommen und wimmerte schmerzerfüllt.
    »Sie hätten stehenbleiben sollen«, sagte O’Brian leise. »Dann hätten Sie sich die Verletzungen erspart. Nicht ersparen können Sie sich aber die Antworten auf meine Fragen - hier oder später im Krankenhaus oder in der Zelle! Wer oder was sind Sie wirklich, und wie haben Sie es geschafft, uns allen eine Wolfsgestalt vorzugaukeln? Und warum haben Sie die beiden Frauen auf so furchtbare Weise umgebracht?«
    Sie sah ihn aus tränenverschleierten Augen an.
    »Warum - bin ich nicht tot? Waren das keine Silberkugeln?«
    »Neun Millimeter Parabellum, Bleimantelgeschoß«, sagte er automatisch und zuckte dann zusammen. »Silberkugeln? Das ist doch Blödsinn! Also, wollen Sie meine Fragen jetzt beantworten oder später? Sie können natürlich auch warten, bis Ihr Rechtsanwalt…«
    »Ich war es nicht«, unterbrach sie ihn stöhnend. »Ich weiß nicht, wovon Sie reden - ich habe niemanden getötet. In meinem ganzen Leben habe ich noch keinen Menschen gerissen.«
    ***
    Zamorra stoppte. Natürlich konnte und durfte er Nicole nicht gefährden. Allerdings sah er es als unwahrscheinlich an, daß der Werwolf sie am Ende wirklich verschonen würde. Er überlegte, was er tun konnte. Ein Blitzangriff mit dem Amulett? Die Wolfsklaue hatte Nicole gepackt. Der Werwolf würde sie selbst im Todesreflex noch ermorden können. Das Risiko war zu groß.
    Neben Zamorra tauchte Sparks auf. Bestürzt blieb er stehen. »Ellington?« stieß er hervor. »Ellington ist auch ein Werwolf? Oder…?« Fragend sah er Zamorra an.
    Zu dessen Erleichterung mischte sich keiner der Zuschauer ein. Der Parapsychologe fragte sich, ob es jemals gelungen war, einen Werwolf am hellichten Tag und unter den Augen so vieler Zeugen zur Strecke zu bringen. Aber er schob den Gedanken sofort wieder beiseite. Es half alles nichts - er mußte das Spiel mitmachen.
    Er ließ das Amulett fallen. Es klingelte metallisch, als es auf den Asphalt des

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