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051 - Duell mit den Ratten

051 - Duell mit den Ratten

Titel: 051 - Duell mit den Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Wolf
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Puppenmann ist ganz große Klasse.«
    »Achtung, wir bekommen Besuch!« rief Prosper grinsend. »Seht nur, wer da kommt!«
    Die drei anderen Jungen starrten in den Keller, in dem ein menschliches Wesen auftauchte, dessen nackter Körper mit grellen Leuchtfarben bemalt war.
    »Das ist Miß Skeates!« rief Alex Gates überrascht aus. »Woher kommt die denn so plötzlich?«
    »Sie ist gekommen, weil ich sie gerufen habe«, erklärte Prosper. »Sie leistet mir schon seit ihrem Verschwinden Gesellschaft, aber da sie immer so allein ist, dachte ich mir, daß sie bei dem Gladiatorenkampf als Zuschauer teilnehmen könnte.«
    »Gute Idee!«
    Prosper grinste. »Wußtet ihr übrigens, daß Miß Skeates eine Todesangst vor Ratten hat?«
    Er holte wieder die Pfeife hervor und blies darauf. Aus allen Ecken des Kellergewölbes krochen Scharen von Ratten herbei.
    Miß Skeates, deren Mund immer noch durch die Metallklamme offengehalten wurde, gab einen unmenschlichen Schrei von sich, als sie das Heer der Ratten erblickte. Sie wollte ihnen entfliehen, aber wohin sie auch trat, überall stieß sie auf die weichen Körper der ihr so verhaßten Tiere. Ihr Fell streifte ihre nackten Beine, und sie erschauerte.
    Schließlich erblickte sie den winzigen Menschen in dem Schacht, der sich vor den herabfallenden Ratten in eine Ecke zurückgezogen hatte. Mit schreckgeweiteten Augen starrte sie Chapman an. Unwillkürlich stellte sie sich vor, daß sie so klein war wie er und von den unheimlichen Tieren bedroht wurde. Spontan stürzte sie sich in den Schacht. Die Ratten verfingen sich in ihrem Haar, verbissen sich in ihren Armen und trieben ihr die Krallen ins Fleisch. Judith Skeates merkte von all diesen Schrecken nichts mehr. Es gelang ihr, den Puppenmann vor den Nagetieren zu retten; das allein zählte für sie.
    Als sie aus dem Schacht herauskam, den Puppenmann behutsam an ihre Brust drückend, war ihr Blick gebrochen. Aus ihrem aufgesperrten Mund kamen unartikulierte Laute.
    Die vier Dämonenkinder wichen langsam vor ihr zurück. Prosper hatte vor Schreck zu spielen aufgehört, und die Ratten, sofern sie nicht in den Schacht gefallen waren, flüchteten in alle Richtungen. Prosper erkannte, daß er dieses Mal zu weit gegangen war. Miß Skeates’ Geist hatte der Belastung nicht mehr standgehalten. Sie war wahnsinnig geworden. Und Wahnsinn schreckte die Dämonen ab. Obwohl Prosper und seine Freunde noch nichts von ihrer Zugehörigkeit zur Schwarzen Familie wußten, spürten sie die verhängnisvolle Ausstrahlung, die von diesem kranken Geist ausging.
    »Weg von hier!« stammelte Warren Crocker, am ganzen Körper zitternd. »Nichts wie fort aus dem Keller!«
    Die vier Dämonenkinder rannten davon und stießen auf der Kellertreppe mit Mike zusammen. Er wurde gegen die Wand geschleudert und sackte zusammen. Gleich darauf sah er mit verschwommenem Blick, wie eine grellbemalte Gestalt an ihm vorbei rannte. »Judy!«
    Sie hörte ihren Namen und beschleunigte ihren Schritt. In ihrem Wahn glaubte sie, vor diesem Mann flüchten zu müssen. Unbewußt übertrug sie ihre Erlebnisse mit Prosper auf ihn und glaubte, daß sie ihr Heil nur finden konnte, wenn sie den vier Jungen folgte. Sie rannte schneller, um sie nicht aus den Augen zu verlieren.
    Die wilde Jagd ging über den Hauptkorridor und durch das Portal hinaus in den Park. Judy hatte ihn noch nie so bewußt gesehen. Sie konnte jede Einzelheit, jedes Blatt erkennen. Aber obwohl sie den Anblick ihrer Umgebung genoß, ließ sie die vier Jungen nicht aus den Augen. Ein imposanter Rundbau tauchte vor ihr auf. Er hatte ein Kuppeldach und viele Reliefbilder an den Wänden. Judy glaubte, daß es im Innern dieses Bauwerks dunkel und kalt und modrig sein mußte das heißt, sie glaubte es nicht, sie wußte es mit Bestimmtheit. Ja, ihr war, als sei sie schon einmal hier gewesen.
    Die Kinder hatten das Bauwerk erreicht. Judy wollte ihnen etwas zurufen, aber über ihre Lippen kam kein verständliches Wort, da sich ihr Mund wegen der Metallklammer nicht schließen ließ.
    Die Jungen drehten sich noch einmal nach ihr um, dann verschwanden sie durch die Wand im Rundbau. Als Judy an die Stelle kam, wo sie durch die Wand gegangen waren, sah sie nur häßliche schwarze Zeichen.
    Sie begann mit den Fingernägeln der freien Hand die Zeichen abzukratzen.
    »So ist es recht!« hörte sie das kleine Menschenwesen in ihrer Rechten sagen. »Löschen Sie die Symbole aus! Dann können die Kinder des Satans nicht mehr aus dem

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