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051 - Duell mit den Ratten

051 - Duell mit den Ratten

Titel: 051 - Duell mit den Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Wolf
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Mausoleum fliehen.«
    Judith nickte eifrig. Sie hatte ihr Werk noch nicht vollendet, als wieder die verhaßte Stimme nach ihr rief: »Judy! Lauf nicht davon! Warte auf mich!«
    Sie ließ vor Schreck den kleinen Mann fallen und spürte, wie dieser, verzweifelt nach Halt suchend, ihren Körper hinunterrutschte. Aber sie hatte keine Zeit mehr, sich nach ihm zu bücken. Ihr Verfolger war schon zu nahe.
    Sie rannte um ihr Leben. Am Faun-Teich versteckte sie sich im Schilf. Doch ihr Verfolger kam ebenfalls zum Teich. Deshalb wagte sie sich tiefer ins Wasser hinaus. Bis sie plötzlich jeglichen Halt verlor und unter die Wasseroberfläche tauchte. Sie wollte den Mund schließen, doch die Metallklammer erlaubte das nicht.
     

     

Als Coco die Tür zu Irene Reuchlins Zimmer öffnete, sah sie zuerst den Mann ohne Gesicht. Der Körper der Direktorin war durch ein blitzartiges Mal entstellt.
    »Sie werden stückweise sterben, Irene Reuchlin«, sagte Coco. »Und Sie können nichts dagegen tun.«
    Der Mann ohne Gesicht, der das Oberhaupt der Schwarzen Familie war – Asmodi, Fürst der Finsternis – starrte sie an. Coco fühlte seinen Blick, obwohl sie seine Augen nicht sehen konnte.
    »Irene hat noch die Kraft, mit mir zusammen neues Leben zu zeugen. Und du wirst dieses Lebewesen in die Welt setzen. Die Sardana ist getanzt, der Kreis geschlossen. Du bist gekommen, um die Frucht, die der Verbindung zwischen mir und Irene entspringen wird, in deinem Leib aufzunehmen.«
    »Mrs. Reuchlin wird nicht mehr genug Kraft haben«, behauptete Coco.
    Es war ein Bluff, weil sie nicht wußte, ob Dorian in der Lage war, Irenes Porträt rechtzeitig aufzutreiben.
    »Es liegt in unserer Hand, ihr das Leben zu schenken oder es ihr zu nehmen«, fuhr sie fort. »Aber selbstverständlich knüpfen wir daran eine Bedingung.«
    Von dem Mann ohne Gesicht strömte plötzlich furchtbarer Gestank aus. Coco vermutete, daß dies eine Begleiterscheinung seiner aufkeimenden Wut war.
    Sie erklärte ungerührt: »Irene Reuchlin hat einmal einen Fehler begangen. Sie ließ ein Porträt von sich anfertigen, das nun in unserem Besitz ist. Für diese törichte Handlung muß sie jetzt büßen.« »Was verlangt ihr von mir?« fragte Irene Reuchlin mit entrückter Stimme.
    »Daß Sie Ihren Einfluß geltend machen und Donald Chapman wieder ein normal gewachsener Mensch wird.«
    »Ist das alles?« fragte Irene Reuchlin ungläubig.
    Bevor Coco noch eine Antwort geben konnte, ging mit der Hexe eine Verwandlung vor sich: Ihre Haut bekam plötzlich Runzeln, ihr Gesicht fiel ein. Sie alterte in Sekundenschnelle – und wenige Minuten später war sie zu Staub zerfallen.
    Coco war an die Wand zurückgewichen, als der Mann ohne Gesicht sich ihr zuwandte. Und auf einmal hatte er ein Gesicht. Ein Totenschädel starrte sie an.
    »Ich habe dem Treiben des Dämonen-Killers bisher geduldig zugesehen«, sagte der grinsende Totenschädel mit einer unmenschlich klingenden Stimme, »aber damit ist es jetzt aus. Ich fordere Rache.«
    Die Worte hallten noch in Cocos Geist nach, als Asmodi bereits durch das offene Fenster entfleucht war.
     

     

»Es gefällt mir gar nicht, daß diese Sache so viel Staub aufgewirbelt hat«, sagte der Observator Inquisitor, während er zusammen mit Dorian Hunter durch den Park in Richtung Mausoleum ging. Der kleine Mann gestikulierte temperamentvoll mit den Armen herum.
    »Schön und gut, wir haben ein Dämonennest ausgeräuchert, aber auf lange Sicht gesehen, ist der Erfolg dieser Aktion recht zweifelhaft. Sie sind natürlich fein aus dem Schneider. Es geht alles auf meine Kappe, denn ich muß Sie decken und diesen Vorfall vor der Öffentlichkeit verantworten. Ich weiß noch nicht, ob ich überhaupt alles vertuschen kann. Wenn die Sache nur nicht solchen Staub aufgewirbelt hätte!«
    »Es ist nicht meine Schuld«, sagte Dorian nur.
    »Das habe ich auch nicht behauptet«, erwiderte der O.I.
    »Aber Sie haben es durchklingen lassen«, meinte Dorian zornig. »Es steht Ihnen nicht zu, mir Vorwürfe zu machen. Was kann ich dafür, daß dieser verrückte Maler Irene Reuchlins Bild in einem Tobsuchtsanfall zerschneidet? Ich hatte schon geglaubt, daß alles noch gutgehen würde, als Phillip mir den Weg zu Rainers Atelier wies. Aber als mich dieser Verrückte sah, hat er das Bild einfach zerstört. Sie können mir glauben, daß mir das Bild lieber gewesen wäre als Irene Reuchlins Tod.« Sie hatten das Mausoleum erreicht. Zwei Männer des Secret Service waren gerade

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