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0510 - Die Ausgestoßenen

Titel: 0510 - Die Ausgestoßenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Maske trennen, sobald eine Möglichkeit dazu kommt. Sie müssen dann darauf achten, daß Sie mich nicht ansehen."
    Saedelaere wurde von einem Stein am Hals getroffen. Seine Hilflosigkeit war schlimmer als alles andere. Er dachte an die Space-Jet. Die Siloten hatten ihnen sogar ihre Armbandschaltgeräte abgenommen und ins Dorf geschleppt.
    Das bedeutete, daß die beiden Terraner den Schutzschirm um die Jet nicht ausschalten konnten, wenn ihnen eine Flucht dorthin gelang.
    Der Wagen ruckte an.
    Er rollte völlig lautlos über die Straße, genau ins Dorf der Siloten hinein.
    Eine der künstlichen Sonnen verschwand hinter den Spitzen der Festung. Ein Schatten fiel über das Land.
    Die Tiere unter den Decken gaben eigenartige Geräusche von sich. Es hörte sich an wie das Gemurmel mehrerer Menschen.
    Die Siloten rannten neben dem Fahrzeug her. Der Spießrutenlauf nahm seinen Fortgang.
    Saedelaere hatte keine andere Wahl, als geduldig alle Schmerzen zu ertragen. Er hoffte, daß er keine schlimmen Verletzungen davontragen würde. Am schlimmsten waren die Schläge mit den harten Pflanzenstielen.
    Ab und zu traf ihn ein Guß warmen Wassers.
    Der Wagen rollte an den ersten Hütten vorüber. Je näher das große Feuer in ,der Mitte des Dorfes kam, desto verrückter gebärdeten sich die Eingeborenen.
    Saedelaere dachte an Verbrennungen Gefangener, wie sie bei Eingeborenen verschiedener Planeten üblich waren.
    Hoffentlich blieb Lloyd und ihm ein ähnliches Schicksal erspart.
    Er konnte bereits den Rauch des Feuers riechen, Der Wagen bewegte sich über den freien Platz zwischen den Hütten. Er umrundete dabei das Feuer. Die Tiere (oder Roboter), die das Gefährt zogen, schienen genau zu wissen, was sie zu tun hatten.
    Die Siloten tobten. Es machte ihnen nichts aus, daß sie in ihrem Bestreben, möglichst dicht an den Wagen heranzukommen, sich selbst Verletzungen zufügten.
    Allmählich hatte das Fahrzeug die Feuerstelle umrundet.
    Saedelaere atmete auf.
    „Es sieht so aus, als würden wir wieder aus dem Dorf fahren", sagte er.
    „Ja, wir kehren auf die Straße zurück, von der wir gekommen sind."
    Kaum war der Wagen aus dem Dorf, ließ die Erregung der Siloten nach. Innerhalb weniger Augenblicke verringerte sich die Zahl derer, die in der Nähe des Wagens blieben um die Hälfte. Auch der Rest verlor schnell das Interesse an den beiden Gefangenen. Die Eingeborenen kehrten ins Dorf zurück.
    Der Wagen rollte langsam die Straße zur Festung hinauf. Es war unheimlich still, „Einer Gefahr sind wir entkommen", sagte Saedelaere, „aber ich habe das bestimmte Gefühl, daß uns noch größere Unannehmlichkeiten „erwarten."
    „Man bringt uns jetzt in die Festung", stellte Lloyd fest.
    Saedelaere konnte nicht viel von seiner Umgebung erkennen, denn er lag auf dem Rücken und konnte kaum den Kopf zur Seite drehen. Ab und zu sah er hoch über sich einen der riesigen Vögel vorbeischweben. Die Lautlosigkeit dieses Fluges war ebenso beeindruckend wie die Schreie, die diese Tiere in regelmäßigen Abständen ausstießen.
    „Was werden die Siloten jetzt tun?" überlegte Lloyd laut. „Ich hoffe, daß unsere Ausrüstung unbeschädigt bleibt, denn ich habe fest vor, sie noch einmal zu benutzen."
    „Vor dem Zwischenfall machten die Eingeborenen einen teilnahmslosen Eindruck", erinnerte der Transmittergeschädigte. „Wenn wir Gelegenheit haben, ins Dorf zurückzukehren, werden sie sich vielleicht nicht um uns kümmern."
    Danach schwiegen die beiden Männer. Jeder wußte, wie unwahrscheinlich eine Rückkehr war. Sie wußten nicht, was sie innerhalb der Festung erwartete.
    Ein Ruck ging durch das Fahrzeug. Es fuhr jetzt wesentlich schneller. Trotzdem verursachte es nicht das geringste Geräusch. Nur ab und zu glaubte Lloyd das eigenartige Gemurmel der Zugtiere zu hören.
    „Ich muß immer wieder an Sommer denken!" brach Saedelaere schließlich das Schweigen. „Wir hätten ihn nicht mitnehmen sollen. Er war einfach zu unerfahren."
    „Sein Schicksal hätte jedem von uns widerfahren können", versuchte Lloyd die Sorgen seines Freundes zu zerstreuen.
    „Außerdem war Whiilcont kein ehrlicher Mensch. Er verbarg etwas vor uns."
    Saedelaere dachte an die Operation, die Whiilcont ihm angeboten hatte, und seufzte.
    „Er wollte mir helfen. Vielleicht war er tatsächlich ein Lügner, aber ich hatte den Eindruck, daß er mir helfen wollte."
    „Viele prominente Ärzte und Wissenschaftler haben sich um Ihr Gesicht gekümmert", erinnerte Fellmer

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