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0510 - Die Ausgestoßenen

Titel: 0510 - Die Ausgestoßenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihnen Mut zu machen.
    Der Mutant registrierte die unheimliche emotionelle Anspannung des starr am Boden liegenden Missionars. Die Gedanken des kleinen Wesens taten Lloyd jetzt fast weh.
    Er sah auf den Gefangenen der Siloten hinab. Er ahnte, was jetzt geschehen würde, regte aber keine Hand, um irgendwie einzugreifen. Im Augenblick war er wie gelähmt. Sogar die Gefahren, die ihm und Alaska drohten, traten in den Hintergrund.
    Da begann der Purpurne zu zerfallen.
    Noch nie hatte Fellmer Lloyd erlebt, daß ein Wesen auf diese Art verging.
    Der Missionar zerbröckelte in kristalline Teilchen, die sich auf dem Boden verteilten. Es war unheimlich zu beobachten, wie die einzelnen Körpertrümmer davon zu kriechen versuchten.
    Die Gedanken des Missionars verebbten in einem Gefühl schrecklicher Einsamkeit.
    Lloyd riß sich von dem Anblick der spielenden Siloten und der kristallinen Brocken am Boden los und rannte über den freien Platz. Seine Gedanken wirbelten durcheinander.
    Unter diesem flackernden Schutzschirm schien es nur eine Realität zu geben: die Space-Jet.
    Der Telepath blickte sich um. Seine parapsychischen Sinne konzentrierten sich auf die Gedanken der Siloten. Er suchte nach Hinweisen, wo er die Ausrüstung finden konnte. Er brauchte diese Ausrüstung, denn nur mit einem der Armbandschaltgeräte konnte er den Schutzschirm um das Diskusschiff abschalten. Wahrscheinlich benötigte er auch eines der Flugaggregate, um auf das Dach des Silos hinaufzukommen, wo das kleine Raumschiff stand.
    Diesmal waren es seine Augen, die Lloyd halfen. Auf der anderen Seite des erloschenen Feuers sah er einen Stapel verschiedenartiger Gegenstände liegen, die die Eingeborenen zusammengetragen hatten. Dort befanden sich auch die Ausrüstungsgegenstände der Terraner.
    Lloyd blickte sich sichernd um, aber niemand trat ihm entgegen oder versuchte ihn von hinten anzugreifen. Die sechs Siloten spielten noch immer auf ihren primitiven Instrumenten.
    Von den Überresten des Missionars war nichts mehr zu sehen.
    Sie hatten sich offenbar aufgelöst.
    Der Raumfahrer erreichte die Stelle, wo die Ausrüstung lag.
    Er wühlte in den Gegenständen herum und zog ein Flugaggregat hervor. Es schien unbeschädigt zu sein. Er fand auch ein Armbandgerät. Es war nicht sein eigenes, doch das war jetzt völlig unwichtig.
    Der Terraner warf sich das Aggregat über die Schultern und band es notdürftig fest. Er umklammerte das Armbandgerät und flog los.
    Die Stimme des Festungsherrn wurde zu einem Dröhnen.
    Unterhalb des Schutzschirms über der Scheibe bildeten sich dunkle Flecke.
    Lloyd begriff, daß der Start unmittelbar bevorstand.
    Es ging jetzt um Sekunden.
     
    7.
     
    In der Zentrale der GOOD HOPE II wurde die Veränderung des Schutzschirms über der Scheibe ebenfalls registriert. Was zunächst nur wie ein kurzes Aufblähen aussah, verwandelte sich schnell in ein gleichmäßiges Pulsieren. Die Besatzungsmitglieder beobachteten das Phänomen mit Sorge, zumal von der Scheibe plötzlich starke Energiestöße ausgingen.
    „Dort drüben sind Stationen angelaufen, die bisher stillagen", stellte Atlan fest, der in solchen Situationen immer schnell eine Erklärung bereit hatte. „Das kann bedeuten, daß das Gebilde sich auf einen Flug vorbereitet."
    Rhodan reagierte mit der ihm eigenen Ruhe.
    „Schutzschirme einschalten!" befahl er. „Wir wollen kein unnötiges Risiko eingehen."
    „Was wird mit Lloyd und den beiden anderen ?„ fragte Tschubai.
    Rhodan konnte verstehen, daß der Teleporter sich vor allem Sorgen um seinen alten Freund machte. Seit die Second-Genesis-Krise fast alle Mutanten dahingerafft hatte, hingen die Überlebenden mit besonderer Anhänglichkeit aneinander.
    Wahrscheinlich erwartete Lloyd, daß Rhodan jetzt ein zusätzliches Einsatzkommando zusammenstellen und ausschleusen würde.
    Rhodan wußte jedoch, daß das Risiko dazu viel zu groß war.
    „Wir müssen abwarten", sagte er ausweichend.
    Sie beobachteten die Scheibe. Die Energieausstöße blieben konstant. Auch das Pulsieren des Schirms blieb gleichmäßig.
    Was unter diesem Schirm vorging, war jetzt selbst in Konturen nicht mehr zu beobachten. Die Leuchtkraft des Energieschutzes überstrahlte alles andere. Von der Ortungszentrale wurden noch starke Vibrationen registriert, die auf die Inbetriebnahme mächtiger Triebwerke schließen ließen.
    Diese Feststellung schien Atlans Worte zu erhärten.
    Die Hyperkomanlage der GOOD HOPE II arbeitete jetzt ununterbrochen. Eine Antwort

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