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0511 - Das Volk der Sklaven

Titel: 0511 - Das Volk der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verwandelte das Instrument in feinstäubende Asche.
    Dann rannte der Anführer wieder nach vorn, erblickte den Reiter, der auf ihn zusprengte und feuerte ein zweites Mal.
    Sandal kam nicht mehr dazu, einzugreifen.
    Aus der Feuerwolke, die Reittiere und Reiter bildeten, flog, sich überschlagend, das Schwert seines Vaters. Es segelte, in der Luft wie ein Blitz aufleuchtend, genau auf die Leute zu, überschlug sich ein viertes Mal und bohrte sich in den Hals eines Purpurnen in der dritten Reihe. Der Mann sank ohne einen Laut um, und die Nachfolgenden traten auf ihn und marschierten weiter.
    Die Fremden, die beim Klang des Instruments umgefallen waren, rührten sich, kamen auf die Beine und schlossen sich dem Zug an.
    Die lange Karawane bewegte sich mit derselben Geschwindigkeit, mit der sie auf die Burg zugekommen war, durch die Löcher in den Mauern, durch die Gasse in den Trümmern, über den Wall aus Steinen im Burggraben und marschierte parallel zur Allee weiter. Der junge Mann, der eben seinen Vater hatte sterben sehen, sah ihnen fassungslos nach.
    Er dachte nur noch an eines: „Rache ... Rache!" flüsterte er immer wieder.
    Er stieg vom Cavan, Iehnte sich gegen einen Baum und sah, ohne wirklich wahrzunehmen, dem Zug der Purpurnen nach.
    Er blieb eine Stunde lang stehen und merkte nicht, wie der Cavan zu weiden begann.
    Der Zug marschierte weiter.
    Als er eine Stunde später in die Nähe des inneren, westlichen Teiles des Walles kam, bemerkte der Anführer, daß von rechts zwei Reiter in einem rasenden Galopp näherkamen. Er sah gerade noch, wie ein Mann, der am Zügel des hinteren Tieres hing, schwer stürzte und liegenblieb. Er wußte es nicht, aber es konnte sein, daß ein Raubtier die beiden Reittiere erschreckt hatte.
    Sie stoben querfeldein auf das vordere Drittel des Zuges los.
    Der Anführer wartete noch eine Weile, aber als die Toleranzgrenze unterschritten worden war, feuerte er zweimal.
    So starben Sandals Mutter und Beareema, die Schöne.
     
    *
     
    Zwei auhers später: Sandal war inzwischen in der Burg gewesen, hatte sich ausgerüstet und führte einen beladenen Reservecavan mit sich.
    Er ritt langsam über die Zugbrücke. Er war blind, was die Zerstörungen betraf - er fühlte sich heimatlos.
    Er blieb stehen, als er die Allee erreichte. „Abschied?" murmelte er.
    Sein Instinkt als Jäger funktionierte wieder, er hatte alles beachtet, und er schwankte zwischen Scham und Einsicht.
    Scham: Er hätte angreifen sollen, hätte neben seinem Großvater reiten müssen. Dann aber wäre er auch tot, ohne daß er die Rache versucht und vollzogen hatte.
    Einsicht Er lebte, und solange er lebte, konnte er kämpfen.
    Solange er kämpfen konnte, würde er versuchen, jene niederträchtigen, feigen Angreifer aus dem Hinterhalt zu töten.
    Irgendwo gab es noch eine Gefahr ... Er sah sie nicht ... er roch sie.
    Er feuchtete einen Finger an, hob ihn hoch und fühlte, wie die Außenseite kälter wurde. Westwind also wie meist um diese Jahreszeit.
    Brandgeruch von Westen?
    Die Leute von der Burg und die beiden Frauen waren nach Norden geflohen.
     
    *
     
    Das Grasbüschel glühte noch, und unter der weißen, verkohlten Rinde des trockenen Astes befand sich noch Glut.
    Sie wäre erloschen, wenn nicht der Nachmittagswind aufgekommen wäre.
    Er blies die Glut an, der Ast begann wieder zu brennen, und als die Flamme den Harztropfen berührte, flammte sie hoch auf, sprang auf anderes Gras über, fand Nahrung an einem zweiten Ast und schließlich an dem Busch, der nicht verbrannt war. Als die Flammen an den schwarzen Stengeln hochleckten, fuhr der Wind in den Busch, fachte das Feuer an, es griff über auf die Halme, die rund um die beiden verschmorten Leichname standen. Die kleine Feuerwalze flackerte nach Westen, sprang von Grasbüschel zu Strauch, wurde größer. Und dann raste eine zwei m’tr hohe Flammenwand auf die Burg zu. Sandal sah sie, ritt durch einen Streifen Morast sehr schnell durch und peitschte den Cavan, der vor den Flammen und dem bitteren Rauch scheute.
    „Was hat diesen Brand entfacht?" fragte er sich.
    Dann weiteten sich seine Augen.
    Er sah mitten in einem riesigen, runden Aschenfeld die beiden Kadaver liegen und dicht daneben die beiden Leichen. Sein Herzschlag drohte auszusetzen. Er ritt näher und rannte dann durch die Asche auf die Körper zu.
    Er fand einen Ring, der fast unversehrt war. Der Ring, den er Beareema geschenkt hatte.
    Er stand da, hielt mechanisch die Zügel der Tiere fest und

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