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0511 - Das Volk der Sklaven

Titel: 0511 - Das Volk der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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waren. Zweihundert m’tr lagen zwischen der Pfeilspitze und dem Ziel.
    „Rache!" flüsterte er fast unhörbar.
    Die drei Finger der Rechten entspannten sich. Die Schenkel des übermannshohen Kompositbogens rissen die Sehne nach vorn, der Pfeil heulte durch die Nacht davon. Die Pfeilspitze kam drei Handbreit zur Brust des Postens wieder heraus, und der Mann wurde auf das Gesicht geschleudert Noch als er fiel, lag der zweite Pfeil auf der Sehne.
    Schreie ertönten erst, als der dritte Posten mit einem Pfeil, der quer durch seinen Hals gefahren war, zu Boden taumelte. Es waren noch immer Purpurne, die auf der anderen Seite des kreisrunden Lagers standen.
    Der vierte Pfeil traf einen Fremden, der auf dem Weg zur Kugel war.
    Eine unbeschreibliche Aufregung herrschte, die aber nicht auf die kreisförmig aufgestellten Posten übergriff. Sie sahen nichts und niemanden. Aber sie zogen sich Schritt um Schritt zurück in die Mitte des Lagers. Sandal zielte und schoß mit der kalten Berechnung des Jägers, der nicht schonen, aber auch nicht quälen wollte. Der fünfte Pfeil schlug in den Brustkorb eines Fremden ein, der weit links von ihm stand.
    Dann wieder einer von ganz weit rechts.
    Ein Posten wurde von einem Pfeil an einen anderen Mann genagelt, als der auf ihn zurannte und leise mit ihm sprach.
    „Wo ist der Kerl mit dem weißen Haarschopf?" wisperte Sandal.
    Jetzt kamen die Vögel.
    Sie brummten heran, ebenfalls unsichtbar und wie Gespenster.
    Sie stürzten sich auf die überraschten Purpurnen, die ihre Waffen hochrissen und lange Feuerstrahlen abschossen. Es wurde schlagartig heller. Alles rannte durcheinander, nur die Posten nicht. Sie hatten ihre Toten liegengelassen und bildeten jetzt eine dichte Reihe um den Kern des Lagers. Zwischen ihnen gab es nur schmale Lücken, und geisterhaft glitten hellgrüne StrahIen durch den Himmel, zerschnitten die Vögel in der Luft. Federn segelten ins Licht herein, und schwere Körper fielen aus der Nacht, mit vorgestreckten spitzen Schnäbeln.
    Der neunte Pfeil.
    Er schmetterte einen kleinen Stummen gegen die Kugel, und als die Spitze aus bestem terranischem Stahl die Kugel berührte, gab es ein häßliches, scharrendes Geräusch.
    Der zehnte.
    Elfte ... zwölfte ... dreizehnte ...
    „Das ist für Beareema!" flüsterte Sandal leise.
    Er konzentrierte seine Angriffe jezt auf die Stelle in der lebenden Mauer, die ihm direkt gegenüberlag. Die Männer waren mit der Abwehr der Raubvögel beschäftigt, und sie konnten nichts gegen den unsichtbaren Schützen tun.
    Er schoß und traf.
    Einer der Fremden nach dem anderen riß die Arme hoch, stolperte nach rückwärts und brach röchelnd zusammen. Wieder ertönten Schreie, und dann schossen Feuerstrahlen fast waagrecht durch die Luft. Ein Fremder war auf das Traggestell der Kugel gesprungen und schwenkte seine Waffe in waagrechten Halbkreisen hin und her.
    Die letzten Vögel flohen kreischend und mit summenden Flügeln.
    „Und das ist für Burg Crater!" zischte Sandal.
    Dort auf dem Gerüst stand der Anführer und schwenkte mit ausgestrecktem Arm seine Waffe im Kreis. Sandal erkannte ihn am Haarschopf, denn alle Gesichter schienen gleich auszusehen. Der Pfeil flog fast mathematisch waagrecht, ganz exakt, ohne erkennbare Flugkurve. Er drang durchs linke Auge in den Schädel des Fremden und fuhr am Hinterkopf wieder hinaus.
    Die Flammenspur aus der Waffe beschrieb einen höllischen Reigen.
    „Y’Xanthimona!"
    Der letzte Pfeil war verschossen. Zwanzig Pfeile, zwanzig Tote.
    Sandal zog sich zurück und merkte, daß ein Stoßtrupp von ungefähr fünfzig Fremden sich formierte und die Waffen hochhob. Alle Pfeile deuteten in eine Richtung, also befand sich der Schütze in entgegengesetzter Richtung. Sie rannten auf den schmalen Spalt zwischen den Felsen zu. Sandal sprang von Stein zu Stein; er kannte den Weg.
    Dreißig Meter weiter war eine Biegung.
    Dort wartete er, nahm den Bogen in die linke Hand und zog die Strahlwaffe, die er so gut wie nie benutzt hatte. Er entsicherte sie, worauf ein winziges rotes Licht aufleuchtebe. Es spiegelte sich in seinen Augen, als er den Kolben auflegte und auf den Spalt zielte. Dann schloß er geblendet die Augen. Der erste Fremde feuerte einen langen Flammenstrahl durch den Spalt; die Hitzewelle erreichte ihn noch und versengte einige seiner weißen Haare.
    „Sie sind klug ..." ,murmelte er widerwillig anerkennend.
    Als er sah, daß der erste Fremde auftauchte, wartete er noch ganz kurze Zeit und feuerte

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