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0516 - Monster-Kirmes

0516 - Monster-Kirmes

Titel: 0516 - Monster-Kirmes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bekam der Totmacher sie nicht sofort wieder hervor.
    Der Arm des Türken war wie ein Balken. Suko und Yakup hörten Todd noch schreien, dann flog er bis gegen eine der beiden Fackeln, rammte den Hinterkopf gegen das Gestell und brach zusammen.
    Er war groggy, wenn nicht bewußtlos. Mit einem wahren Tigersprung war Yakup bei ihm, die Handkante erhoben. Sie stand sekundenlang wie ein Fallbeil über dem Mann, dann schüttelte der Türke den Kopf und wandte sich ab. »Nein, ich bin kein Mörder!«
    Suko nickte ihm zu. »Bravo, Yakup. Du hättest mich auch sonst enttäuscht.« Er schaute in die Höhe, wo John Sinclair soeben den letzten der Grünhäutigen erledigte.
    »Kümmere dich um Ali, bitte«, sagte Suko zu Yakup. »Ich werde mir Todd vornehmen.«
    »Was hast du vor?«
    »Er wird verschwinden.«
    »Für immer?«
    »Zumindest hinter Gitter!«
    »Gut.«
    Suko blieb vor dem Chinesen stehen. Jetzt trug er keinen Topfhut mehr. Sein kahler Schädel leuchtete im Schein der Flammen.
    Der Mann, der sich selbst als Totmacher bezeichnete, stöhnte leise vor sich hin.
    »Komm hoch, Killer!« sagte Suko kalt. Er nahm die Waffe des anderen an sich.
    »Nein, ich… ich … ich …«
    »Hoch mit dir!« Er packte zu und riß Todd auf die Füße. Der starrte ihn an. Seine Augen hatten einen leicht glasigen Ausdruck angenommen. Die Beine standen nicht mehr so fest auf dem Boden wie sonst. Suko mußte ihn halten.
    »Brauchst du Handschellen?« fragte ich aus der Höhe.
    »Ja, wirf mal her.«
    Die Handschellen kamen und auch ich sprang zu Boden. Es war ein guter Klang, als sie die Gelenke des Chinesen umschlossen. Ich nickte ihm zu. »Das ist es wohl gewesen!«
    In seinem breiten Gesicht zuckte es. »Meinst du wirklich? Glaubst du, daß man mich besiegen kann?«
    »Ja.«
    »Da wirst du dich aber wundern.«
    Ich winkte ab. »Das haben mir schon andere erzählt. Komm jetzt mit, verdammt.«
    Einen Ausgang mußten wir suchen. Wir fanden schließlich eine Geheimtür, durch die wir in einen stillgelegten Abwasserkanal gelangten, in dem es bestialisch stank.
    Irgendwann fanden wir auch eine Leiter, die hoch zu einem Gully führte.
    Den Deckel konnten wir mit vereinten Kräften hochdrücken.
    Wir kamen nicht weit von den abgestellten Wohnwagen und Mobilen wieder ins Freie.
    »Alles gesund und munter?« fragte ich und nickte Yakup zu.
    Er schlug mir auf die Schulter. »So einigermaßen. Bis auf die Halsschmerzen.«
    »Die habe ich auch«, sagte Ali.
    »Das verschwindet wieder, keine Sorge.« Ich schaute auf unseren Gefangenen. »So, Meister, unsere amerikanischen Kollegen warten auf Sie. Das FBI wird sich freuen.«
    Mr. Todd spie aus. Das war seine gesamte Reaktion.
    Ich hatte nicht gelogen. Roger Sherman wartete tatsächlich auf uns. Er bekam große Augen, als er den Chinesen zwischen uns entdeckte. »Himmel«, sagte er, »ihr habt es geschafft?«
    »Ja.«
    »Ist das der Killer?«
    Ich nickte.
    Roger Sherman schaute den Chinesen hart an. »Auf so etwas wie Sie haben wir schon lange gewartet. Wissen Sie, Todd, die Zellen sind bei uns ausbruchsicher.«
    Der andere lächelte. »Manchmal kann man sich auch täuschen.«
    »Nicht ich.«
    Roger Sherman holte noch über Funk Verstärkung herbei. Vier Beamte führten den Totmacher ab.
    Mit nachdenklichem Gesicht schaute ich mir die Szene an. Das fiel Suko auf.
    »Hast du was?«
    »Ja, ein komisches Gefühl.«
    »Weshalb?«
    »Weil mir einer der Grünhäutigen entwischt ist. Das ist der Grund.«
    »Ho.« Mein Freund schluckte. »Wieso ist er denn?«
    »Frag mich nicht, ich weiß es nicht. Jedenfalls ist er verschwunden, nur das zählt.«
    »Uns sollte es nicht kümmern«, sagte Ali. »Ich bin jedenfalls froh, daß wieder alles normal ist.«
    »Hoffentlich hast du recht…«
    ***
    Es war noch nicht spät geworden. Zusammen mit Yakup, Sira und Ali fuhren Suko und ich in unser Hotel, wo wir noch einen Platz im Restaurant bekamen.
    Yakup hatte sich in meinem Zimmer erst mal geduscht und sich unterwegs frische Kleidung besorgt. Er bedankte sich noch einmal dafür, daß wir gekommen waren.
    »Das war selbstverständlich«, sagte ich. »Was aber wollen wir essen?«
    »Chinesisch?« fragte Suko und deutete dabei auf eine Extrakarte.
    »Nein!« Ich protestierte. »Da muß ich zu sehr an einen Mr. Todd denken.«
    »Der starrt jetzt gegen Gitter«, sagte Yakup.
    Sira und Ali saßen zusammen. Zwischen den beiden hatte sich eine Freundschaft entwickelt. Vielleicht waren sie auch zum erstenmal verliebt. Das gehörte

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