0518 - Sturmlauf in den Tod
zu vernichten, das so groß ist wie ein Berg. Ein einziger Fehler kann eine Katastrophe auslösen."
Sal Almong blickte das Mädchen an. Plötzlich kam es ihm vor, als habe Linda ihn die ganze Zeit über getäuscht. Sie sah jetzt ganz anders aus als vorher. Ihre Augen funkelten fanatisch. Fest preßte sie die Lippen aufeinander, so als stehe sie unmittelbar davor, einen langgehegten Plan in die Tat umzusetzen. Ohne hinzusehen, griff sie nach dem Auslöseknopf des Strahlers.
„Linda", rief Almong. „Was ist los? Linda - was tust du?"
Die Antigravplatte drehte sich im Kreis. Der Abstrahlprojektor der Waffe, der eben noch auf das Meer hinausgezeigt hatte, richtete sich jetzt auf die anderen Gruppen.
„Linda - nicht schießen", schrie Almong.
Das Mädchen drückte auf einen Knopf, als er sich auf sie werfen wollte, um sie aufzuhalten. Die Antigravplatte rammte ihn und schleuderte ihn meterweit weg. Sal Almong stürzte in einen Felsspalt und fiel ins Wasser.
Das dunkelhaarige Mädchen hatte Aufmerksamkeit erregt, aber niemand begriff, was geschah. Plötzlich schoß ein sonnenheller Glutstrahl aus dem Abstrahlfeld der Waffe heraus und fuhr mitten in eine Gruppe von acht Männern, die an einer anderen Waffe arbeiteten. Der Energiestrahl traf die Waffe. Im nächsten Augenblick verwandelte sich der Küstenabschnitt in eine lohende, wabernde Gluthölle. Die Waffe explodierte und zerriß die Männer. Der Funke sprang auf zwei weitere Gruppen über und löste auch hier spontane Entladungen aus. Die Explosionswelle schlug zu Linda zurück und zerfetzte sie und ihre Waffe.
Sal Almong war von einer Welle ergriffen und ins Meer hinausgesogen worden. Er war weit genug vom, Explosionsherd entfernt. Die Glut brandete zwar auch zu ihm hinaus, erreichte ihn jedoch nicht, da eine weitere Welle über ihn hinwegrollte und ihn unter Wasser drückte.
Als er wieder auftauchte,, war schon alles vorbei. Er sah die Männer und Frauen in wilder Panik ins Lager flüchten. Die meisten von ihnen warfen in heller Panik die Waffen weg. Dort wo Linda eben noch gewesen war, hatte sich ein Krater geöffnet, in den jetzt das Wasser hineinschoß. Dichte Dampfwolken stiegen zum Himmel auf.
Sal Almong sah, „daß Tracs Potschyben von Süden „herbeigelaufen kam. Etwa dreißig Roboter begleiteten ihn. Als die Siedler erkannten, daß keine weitere Explosionen erfolgten, und als sie sahen, wie der Rüstmeister sich verhielt, kehrten sie beschämt zurück.
Almong kämpfte sich durch die Wellen bis an die Klippen. Ein Roboter stieg ins Wasser und half ihm heraus. Er wollte Potschyben erklären, was vorgefallen war, doch dieser winkte ab.
„Ich kann mir denken, wem wir das zu verdanken haben", sagte er. „Allerdings dachte ich nicht, daß die Superiors so weit gehen würden."
Die Siedler bildeten erneut Gruppen. Einige von ihnen begannen wieder, auf die Ziele zu schießen, als sei nichts geschehen. Potschyben lächelte unmerklich. Man wollte ihm demonstrieren, daß die Siedler entschlossen waren, den Kampf aufzunehmen. Er ging zu einigen Verletzten, die von Medo-Robotern versorgt und abtransportiert wurden. Da die einzelnen Gruppen relativ weit voneinander entfernt gewesen waren, war die Zahl der Toten und Verletzten noch gering geblieben. ,„Bringt die Verletzten in den Stützpunkt!" befahl er. „Dort können Sie besser versorgt werden als hier."
Sal Almong, der neben ihn getreten war, sagte: „Das würde ich nicht tun, Tracs. Man kann niemandem trauen. Woher weißt du, daß kein Lehrer unter den Verwundeten ist?"
„Ich gebe jedem einen Roboter bei", entgegnete Potschyben.
„Falls ein H. s. unter ihnen ist, wird er keine Chance haben."
Sal Almong war dennoch nicht zufrieden, doch Potschyben zeigte sich keinem Argument zugänglich. Sal blinzelte schließlich in die tiefstehende Sonne und fragte: „Wann werden wir angreifen, Tracs?"
Der Rüstmeister blickte auf sein Chronometer und überlegte kurz. Dann sah er sich um. Jetzt wurde pausenlos geschossen.
Die Männer schienen bereits sehr gut mit den Waffen umgehen zu können. Nördlich von ihnen glitten einige Shifts aufs Wasser hinaus. Die Waffen der Flugpanzer blitzten immer wieder auf.
„Morgen", antwortete der Offizier endlich. „Morgen greifen wir an, Sal. Ich wünschte nur, wir hätten mehr Shifts und Kampfgleiter, dann wäre mir wohler."
Ein Kampfpanzer näherte sich ihnen und landete in ihrer Nähe.
Die beiden Männer gingen zu ihm hinüber. Af Atramo stieg aus.
Er strahlte
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