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0518 - Sturmlauf in den Tod

Titel: 0518 - Sturmlauf in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Potschyben lachte selbstsicher.
    „Das ist nicht notwendig, Kleines", entgegnete er und führte das Mädchen aus dem Raum. Das Ultimatum schien ihn keineswegs erregt zu haben.
    „Du tust, als sei es dir egal, ob Tschehars uns verrät."
    „Nun, egal ist es mir nicht", entgegnete Potschyben, „aber ich sehe keinen Grund, mich über ihn aufzuregen."
    „Dafür rege ich mich um so mehr auf."
    „Das ist wirklich völlig überflüssig, Ana." Der Rüstmeister grinste wie ein Junge, dem ein Streich gelungen war. „Ich habe nämlich auch schon versucht, Funkkontakt mit den Fremden aufzunehmen. Vergeblich. Sie haben sich überhaupt nicht darum gekümmert, und sie werden auch Tschehars nicht beachten, wenn er sich an sie wendet.
     
    *
     
    Die Sonne stieg über den Horizont, als Tracs Potschyben zusammen mit den anderen Männern und Ana den Stützpunkt verließ. In einem Gleiter flogen sie zum Lager hinüber, wo die Siedler sich bereits in fünfzehn Gruppen aufgeteilt hatten. Die meisten von ihnen waren abflugbereit. Potschyben überblickte die Streitmacht, die er zusammengestellt hatte. Aus den Beständen des Stützpunktes hatte er achtzig Shifts, einhundertzehn Großgleiter und mehr als eintausend Antigravplatten zur Verfügung gestellt. Die Roboter hatten aus dem umfangreichen Material der Werft fünf Plattformen gebaut, auf denen je vierhundert Personen befördert werden konnten. An den vier Ecken dieser von Antigravgeräten getragenen Platten waren schwere Impulsstrahler und Desintegratoren angebracht worden. Die Männer und Frauen waren fast alle' mit Thermo-Intervallstrahlern ausgerüstet worden, die sie leicht tragen konnten. Potschyben erkannte auch einige Granatwerfer für atomare Mikroladungen. Diese Waffen waren äußerst wirkungsvoll, jedoch nicht so durchschlagend, daß sie die eigenen Truppen gefährdeten.
    Der Gleiter landete. Die Befehlshaber der verschiedenen Gruppen eilten zu ihren Kampfeinheiten. Potschyben hatte sämtliche Schutzanzüge des Stützpunktes an die Männer und Frauen austeilen lassen, die Funkhelme jedoch nur an einen kleinen Teil der Männer ausgegeben, um den Kreis der Personen, die in Funkkontakt miteinander treten konnten, klein zu halten. Er bedauerte, daß die Siedler nicht besser ausgebildet worden waren, aber er wollte nicht mehr Zeit als nötig verlieren.
    Alle Gruppenleiter waren sich darüber einig gewesen, daß der Pilz so schnell wie möglich angegriffen werden sollte. Man fürchtete allgemein, daß es von Tag zu Tag schwerer werden könnte, die Fremden zu bekämpfen.
    Er blickte nach rechts. Ana lächelte zu ihm herüber. Sie saß in einem kleineren Gleiter, an dessen Seiten zwei Impulsstrahler befestigt worden waren. Sie konnte die Waffen von innen heraus auslösen.
    Einige Meter weiter wartete Almong in einem ähnlich ausgestatteten Fluggerät.
    Tracs Potschyben startete. Er flog über das Lager hinweg und setzte sich an die Spitze des Zuges. Unmittelbar nachdem er das Startsignal, gegeben hatte, klang die Stimme von Toscha Tschehars in seinem Funkhelm auf. Noch einmal versuchte der Homo superior, Potschyben aufzuhalten.
    „Ich hoffe, Sie haben sich alles noch einmal überlegt", sagte Tschehars.
    Potschyben blickte zurück. Er sah, daß sich alle Transportgeräte vom Boden erhoben. Eine gewaltige Streitmacht folgte ihm. Er beschleunigte. Ein Flug von mehreren Stunden über eine Entfernung von fast fünftausend Kilometern lag vor ihm. Sie mußten den Kontinent Oyster und die Meerenge zwischen ihm und Rose überqueren. Der Himmel wölbte sich blau und klar über ihnen, doch am Horizont zogen dunkle Wolken auf. Die Beobachtungsstationen, die Potschyben in der Nähe des Pilzes deponiert hatte, hatten ihm schlechtes Wetter gemeldet. Über der Ostküste von Rose regnete es. Der Rüstmeister sah in dem Wetter jedoch kein Hindernis für „seinen Angriffsplan.
    „Wir greifen an", sagte Potschyben.
    „Sie wissen, was dann geschieht", mahnte der H. s.
    „Sie tragen die Verantwortung, wenn es eine Katastrophe geben sollte", erwiderte Potschyben. „Den Angriff werden Sie auf gar keinen Fall verhindern."
    Die Stimme des Homo superior überschlug sich. Toscha Tschehars beschimpfte den Rüstmeister. Potschyben schaltete ab.
     
    *
     
    Toscha Tschehars lehnte sich zornig in seinem Sitz zurück, als er keine Verbindung mehr zu dem Oberstleutnant hatte. Er blickte zur Seite. Neben ihm saß ein außerordentlich schönes Mädchen. „Ria - er greift an."
    „Dann tu, was du ihm

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