0519 - Das Heimliche Imperium
Anliegen vorzutragen.
Wenn sie an Peysen dachte, erschienen in ihren Gedanken stets Bilder des Planeten, die noch aus der Zeit vor der Katastrophe stammten. Vergessen waren die brennenden Städte und verstopften Straßen, die sterbenden Menschen und plündernden Banden. Vergessen waren die Kinder, die hilflos durch die Trümmer irrten.
Sie durfte an diese Bilder nicht denken, wenn sie nicht den Verstand verlieren wollte.
Sarnen sah weitere Schiffe landen. Sie hoffte, daß die Konferenz in spätestens zwei Tagen beginnen würde.
Sie blickte sich zu ihrem Mann um. Sarnen-A saß wie eine Marionette im Sessel und starrte vor sich hin.
Ollin überprüfte sorgfältig seine Ausrüstung. Er hatte sein Schiff schon unmittelbar nach der Landung verlassen und sich heimlich bis zur Arena geschlichen, wo die Konferenz stattfinden sollte. Er war sicher, daß ihn niemand gesehen hatte.
Ollin kauerte hinter einer Steinbank und blickte auf das gewalzte Spielfeld hinab. Er legte den Lauf seines Strahlenkarabiners auf die Steinbank und zielte auf eine imaginäre Person.
„Diesmal erwische ich dich!" murmelte er.
Katlerc blickte zu der steinernen Statue hinauf und machte eine spöttische Bewegung.
„Du bist ein schlechter Gott, Sor-bac", sagte er vorwurfsvoll.
„Warum hast du dein Volk nicht vor der Verdummung bewahrt?"
Ceacarn richtete sich aus seiner Liege auf.
„Laß das!" sagte er ärgerlich.
Katlerc sah den Ameser amüsiert an.
„Glaubst du an Sorbac?"
„Ich weiß nicht, woran ich glauben soll", erwiderte Cencarn.
„Aber ich will nicht, daß du darüber spottest."
„Es könnte sein, daß Sorbac wirklich die Macht besitzt, die man ihm zuschreibt", sagte Katlerc. „Es könnte sein, daß er dich mit einem Blitz vernichtet, wenn du duldest, daß sich jemand über ihn lustig macht."
Der Ameser schwieg verdrossen, „Wir Gataser haben uns abgewöhnt, am Götter wie Sorbac zu glauben", fuhr Katlerc fort. „Seit die Terraner unser Imperium zerschlagen haben, wissen wir, daß ihre Götter stärker sind."
Cencarn sagte: „Die Terraner haben keine Götter wie wir Blues.
Sie glauben nur an einen Gott, soweit ich informiert bin."
„Das ist es vielleicht, was sie so selbstsicher macht", überlegte Katlerc. „Doch auch sie wurden von der Verdummung betroffen.
Jetzt muß Perry Rhodan betteln, daß viele Immune an seiner Konferenz teilnehmen."
„Ich hatte nicht den Eindruck, daß er um unsere Teilnahme betteln mußte", gab der Ameser zurück. „Wir sind am dieser Konferenz interessiert, denn es ist möglich, daß wir Dinge in Erfahrung bringen werden, die uns helfen können."
Zwei andere Blues kamen in die Zentrale. Katlerc und Cencarn unterbrachen ihr Gespräch.
Die beiden Neuhinzugekommenen verbeugten sich vor der Statue, die inmitten der Zentrale stand. Dann wandte sich einer der beiden an Katlerc.
„Perry Rhodan ist mit seinem Schiff eingetroffen."
Blues galten als gefühlsarm. Sie waren auch nicht in der Lage, bestimmte Empfindungen durch Veränderungen im Gesichtsausdruck erkennbar werden zu lassen.
Trotzdem war aus Katlercs Stimme Befriedigung herauszuhören, als er sagte: „Ich bin froh, daß er gekommen ist.
Jetzt wird die Konferenz bald beginnen."
Er schaltete die Monitoren der Außenübertragung ein. Die Blues waren mit einem vierzig Meter durchmessenden Diskusschiff nach Dessopato gekommen; an Bord des Schiffes hielten sich drei immune Gataser, ein immuner Ameser und vier immune Angehörige von Splittervölkern auf.
Auf einem der Bildschirme zeichnete sich die GOOD HOPE II ab, die mitten unter den bereits gelandeten Schiffen stand.
Katlerc schaltete die Fernvergrößerung ein. In einem Bildausschnitt wurde die verschlossene Schleuse des Kugelschiffs sichtbar.
Katlerc war sicher, daß Perry Rhodan noch vor Beginn der Konferenz aus dieser Schleuse kommen würde. Dazu gehörte Mut. Rhodan mußte wissen, daß ihn auf dieser Welt nicht nur Freunde erwarteten.
„Wir werden aufpassen", sagte Katlerc zu den anderen. „Es ist möglich, daß jemand ein Attentat versuchen wird. Doch Rhodan darf nichts geschehen, sonst wird die Konferenz niemals stattfinden."
„Ich hätte mir nie träumen lassen, daß ausgerechnet wir Blues uns Sorgen um die Sicherheit unseres größten Gegners machen würden", sagte Cencarn.
„Der größte Gegner der Blues war stets der Blue", erwiderte Katlerc. „Unter normalen Umständen würde ich einen Anschlag auf Rhodan unterstützen. Doch in der jetzigen Situation
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