0519 - Das Heimliche Imperium
Immuner war. Vielleicht hätte er alles leichter ertragen können, wenn er wie die meisten Angehörigen seines Volkes verdummt wäre.
Rhodan war früher auf Dessopato angekommen, als der Akone erwartet hatte. Der Terraner hatte auf den psychologischen Vorteil verzichtet, als letzter Teilnehmer einzutreffen.
Opoynt wunderte sich, daß er noch keinen Funkspruch von einem anderen Schiff erhalten hatte. Die Konferenzteilnehmer belauerten sich gegenseitig. Jeder hielt den ersten Schritt für Schwäche.
Lipson con Opoynt beglückwünschte sich zu dem Entschluß, mit einem großen Schiff hierhergekommen zu sein. Während der Konferenz konnte jeder Schachzug entscheidend sein.
Opoynt war überzeugt davon, daß es zu Streitigkeiten zwischen den einzelnen Gruppen kommen würde.
Dann wollte Opoynt als neutraler Vermittler auftreten.
Auf diese Rolle hatte er sich sorgfältig vorbereitet.
Ein Vermittler mußte jedoch stark sein, wenn er Anerkennung finden wollte. Schon deshalb war es wichtig, daß er mit einem großen Schiff gekommen war, auch wenn es nicht einfach gewesen war, die VAARGON mit nur einundzwanzig Immunen an Bord ins Heykla-Beru-System zu fliegen. Opoynt lächelte zufrieden. Wenn er sich geschickt verhielt, würde das akonische Volk gestärkt aus dieser Konferenz hervorgehen.
Opoynt befürwortete eine Zusammenarbeit gegen den Schwarm. Die Führung mußte jedoch in den Händen der Akonen liegen. Später, wenn es tatsächlich gelingen würde, den Schwarm zu vertreiben und die Verdummung aufzuheben, würde sich die gesamte Galaxis daran erinnern, daß der Sieg unter akonischer Führung errungen worden war.
Ein wichtiger psychologischer Faktor, dachte Opoynt.
Nötigenfalls mußte er dafür sorgen daß es zu Differenzen kam, denn nur Streitigkeiten während der Konferenz wurden ihm ermöglichen, die geplante Kolle zu spielen.
Lipson con Opoynt kleidete sich ain und verließ die Kabine.
Sein Verstand arbeitete angestrengt. Die neue Situation ließ ihn Müdigkeit und Schwierigkeiten vergessen Es wurde Zeit, daß er sich darauf vorbereitete, ein paar wichtige Verbindungen aufzunehmen. Er mußte einige Gerüchte verbreiten, damit er sicher sein konnte daß die Konferenz ihre Sensation haben würde.
Agron schaltete den Spiegel ein und betrachtete sich. Es war ein reiner Glücksfall, daß er an das Gewand herangekommen war. Die Verdummten auf Lak-Lak III hatten ein Museum gestürmt und dabei Schränke aufgebrochen. Agron hatte nicht gezögert, einem Verdummten, der sich an der Plündere! beteiligt hatte, das Gewand abzunehmen. Dabei hatte er den Mann erschießen müssen. Doch Agron kannte keine Skrupel. Die Verdummten waren vergleichbar mit Tieren. Man mußte sie also auch wie Tiere behandeln.
Agron drehte vor dem Spiegel. Dann warf er seinen beiden Söhnen, die wie er immun waren, einen fragenden Blick zu.
„Wie sieht es aus?"
„Ausgezeichnet!" rief Permdn, der jüngere Sohn. „Wie ein Arkonidenfürst aus den großen Tagen unseres Imperiums siehst du aus."
„Kein Wunder!" versetzte Agron stolz. „Es ist das" Festgewand eines Arkonidenfürsten."
Agron wußte, daß er kleiner war als die meisten Fürsten, die dieses Gewand getragen hatten. Deshalb hatte er den mit Edelsteien besetzten Rock umarbeiten müssen,.
Agron sah auch sonst nicht wie ein Arkonide aus. Er hatte rote, von zahlreichen Äderchen durchzogene Wangen, braune Augen und abstehende Ohren.
Seine beiden Söhne, Permin und Jakcon wirkten wie seine jüngeren Ebenbilder.
Agron war mit einer kleinen Jacht auf Dessopato gelandet, um als Vertreter der Neu-Arkoniden von Lak-Lak III an der geplanten Konferenz teilzunehmen.
„Wir dürfen niemals vergessen, daß wir Arkoniden die berechtigten Herrscher dieser Galaxis sind", erklärte er seinen Söhnen, „Kein Sternenreich konnte sich bisher mit dem Großen Imperium von Arkon messen. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, da wir unsere alten Rechte fordern können."
„So mußt du auf der Konferenz sprechen, Vater!" sagte Jakcon begeistert, und Permin klatschte in die Hände.
Sarnen hatte Tränen in den Augen. Ihr verdummter Mann, früher Diplomat des Shomona-Ordens, bemühte sich vergeblich, die Dusche in der hinteren Kabine des Schiffes einzuschalten.
„Komm, laß mich es tun!" sagte sie mit erstickter Stimme. Er trat zurück und blickte sie verwundert an. Er schien nicht zu begreifen, was geschehen war.
„Warum kann ich es nicht?" fragte er.
Es war die Frage, die er in den letzten Monaten am
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