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0520 - Unter Parazwang

Titel: 0520 - Unter Parazwang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die um sie her vorgegangen waren.
    Kurz darauf tauchte der Kamashite in Covas Blickfeld auf.
    Patulli Lokoshan hatte die Augen mit der Hand abgeschirmt und blickte in den Himmel, dann senkte er den Kopf und sah zu Bossa herüber.
    Der Kamashite lächelte flüchtig.
    „Ihr Mund steht offen, Bossa." Er wurde wieder ernst. „Sehen Sie sich die Sonne an!"
    Der Reeder schloß seinen Mund und blickte kurz in den Himmel. Er mußte den Blick schnell wieder von der Sonne abwenden, aber diese Zeitspanne genügte ihm, um zu erkennen, was Lokoshan gemeint haben mußte. Die Sonne Boszyks Stern war nicht mehr blutrot, sondern gelblich-weiß!
    Bossas wissenschaftlich geschulter Verstand erkannte sofort den Logik fehler seiner gedanklichen Formulierung.
    Bosayks Stern war nicht „nicht mehr" Blutrot, sondern „noch nicht".
    „Wir sind in der Vergangenheit Olymps gelandet", sagte er tonlos.
    Der Kamashite nickte.
    „Ich finde ebenfalls keine andere Erklärung für das Sonnenphänomen. Dann müßte sich allerdings während unserer ‘Reise’ in die Vergangenheit Boszyks Stern einmal ausgedehnt haben, bevor er ..."
    „Es läßt sich schlecht formulieren, wenn man den Vorgang rückwärts ablaufen sah. Immerhin haben Sie recht ich erinnere mich noch sehr gut an die plötzliche Hitze. Ein Wunder, daß wir noch leben."
    Der Kamashite rieb’sich die Nase.
    „Kein Wunder, sondern die Folge eines sehr schnellen rückläufigen Zeit-ablaufs. Wir müssen tief in die Vergangenheit geschleudert worden sein, viele Millionen Jahre tief."
    „Und das alles ohne Zeitmaschine?" Bossas Stimme verriet Zweifel.
    Patulli Lokoshan ließ sich im warmen Gras nieder, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und entspannte sich gähnend.
    „Ihr Terraner mit eurem Maschinenkult! Die Kräfte des Universums werden sich niemals mit Maschinen beherrschen lassen; dazu gehört mehr, viel mehr, vor allem eine andere Weltanschauung."
    Er setzte sich auf.
    „Bossa?"
    Ja?"
    Warum halten wir es nicht wie Olga, Die Saurierdame ist ein echter Lebenskünstler, sie genießt die Veränderung, anstatt sich darüber den Kopf zu zerbrechen."
    „Weil ihr Gehirn zu unentwickelt ist, um die Zusammenhänge zu begreifen."
    Der Kamashite lachte, bis ihm die Tränen über die Wangen rannen Nach einer Weile lachte der Reeder ebenfalls.
    „Sie sind wahrhaftig so, wie man Sie mir beschrieben hat, Patulli. Aber Sie haben recht; wir begreifen die zusammenhänge ebensowenig wie sie.
    Er holte das Zigarrenetui aus der Brusttasche seiner Kombination und zündete sich eine lange schwarze Zigarre an.
    Nachdenklich sah er den aufsteigenden Rauchschwaden nach.
    Einige Minuten lang rauchte er schweigend, dann wandte er sich heftig um, als wäre ihm plötzlich etwas wieder eingefallen, was er vergessen hatte.
    Bossa Cova atmete auf, als er sah, daß sein Gleiter noch am gleichen Platz stand.
    „Ich werde einmal den Telekom einschalten und versuchen, ob ich Funkverkehr feststellen kann, Patulli. Kommen Sie mit?"
    Der Major antwortete nicht. Er atmete tief und regelmäßig.
    „Er schläft!" stellte Cova verblüfft fest. „Offenbar ist das seine Art, seine Meinung über ungeklärte Geschehnisse auszudrücken."
    Der Reeder konnte sich Lokoshans Auffassung allerdings nicht anschließen. Er ging langsam zum Gleiter, stieg ein und aktivierte den Telekom. Geduldig suchte er alle Frequenzbereiche ab. Ohne Erfolg. Es gab offensichtlich keinen Funkverkehr auf Olymp, und eigentlich hatte er auch nichts anderes erwartet.
    Oder doch?
    Bossa Cova lehnte sich zurück und zog Bilanz. Etwas hatte sie aus dem 35. Jahrhundert terranischer Zeitrechnung in die tiefste Vergangenheit geschleudert. Er glaubte nicht daran, daß es sich um einen natürlichen Vorgang handelte. Vielmehr vermutete er eine gezielte Aktion. Aber wer oder was konnte ein Interesse daran haben, ausgerechnet ihn und Lokoshan in die Vergangenheit zu schicken?
    Der Reeder rauchte seine Zigarre zu Ende, dann streifte er seine Kombination ab und behielt nur die kurze weiße Leinenhose an, die er darunter getragen hatte. Sein ebenholzschwarzer Körper glänzte vor Schweiß, aber es war nicht die Hitze, die ihn schwitzen ließ, sondern die Erkenntnis, daß er - vielleicht für immer - auf einem unbewohnten Planeten in der Vergangenheit bleiben mußte, ohne Zivilisation, ohne Ziel und ohne Sinn.
    Ein Schrei riß ihn aus seinem dumpfen Grübeln.
    Bossa sprang auf und stürzte aus dem Gleiter, den Impulsstrahler in der Rechten und, auf das

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