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Was dein Herz dir sagt

Titel: Was dein Herz dir sagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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1
    Ende Juni 1825
    Eyeworth Manor, in der Nähe von Fritham in New Forest, Hampshire
    Ehefrau, Ehefrau, Ehefrau, Ehefrau.
    Michael Anstruther-Wetherby fluchte in Gedanken. Dieser Kehrvers spukte ihm seit vierundzwanzig Stunden unablässig im Kopfe herum. Als er nach Amelia Cynsters Hochzeitsfrühstück abgereist war, hatte er das Wort endlos im Klappern der Räder seiner Kutsche gehört; jetzt ertönte es im gleichmäßigen Hufschlag seines braunen Wallachs. Mit schmalen, zusammengepressten Lippen wendete er Atlas und lenkte ihn aus dem Hof bei den Stallungen auf die Auffahrt, die um sein Haus führte.
    Wenn er nicht nach Cambridgeshire zu Amelias Hochzeit gefahren wäre, wäre er seinem Ziel, ein verlobter Mann zu sein, schon einen Schritt näher. Aber die Hochzeit war ein Ereignis, bei dem ihm nicht einmal auch nur der Gedanke gekommen war, es zu verpassen. Abgesehen von der Tatsache, dass seine Schwester Honoria, Herzogin of St. Ives, die Gastgeberin war, war die Hochzeit auch ein Familientreffen gewesen - und ihm war Familie sehr wichtig.
    Seine Familie und die daraus erwachsenden Beziehungen hatten ihm in den vergangenen Jahren sehr geholfen, zunächst dabei, seine Stellung als Mitglied des Parlaments zu erlangen, und dann weiter dabei, sich hochzuarbeiten - doch das war nicht der entscheidende Grund für seine Wertschätzung; Familie hatte ihm einfach immer schon viel bedeutet.
    Als er sein Haus umrundete, ein solide gebautes, dreistöckiges Herrenhaus aus grauem Stein, glitt sein Blick - wie stets, wenn er hier entlangkam - zu dem Gedenkstein, der sich etwa auf halbem Weg zwischen dem Haus und dem Tor befand. Vor dem dunkleren Grün der Büsche, die die Lücken zwischen den hohen Bäumen füllten, stand seit vierzehn Jahren dieser schlichte Stein. Er kennzeichnete den Punkt, wo seine Familie - seine Eltern, sein jüngerer Bruder und seine kleine Schwester, die in ihrer Kutsche während eines heftigen Sturmes nach Hause kamen - von einem umstürzenden Baum erschlagen worden war. Honoria und er hatten den Unfall aus dem Fenster des Schulzimmers hoch oben mit angesehen.
    Vielleicht lag es einfach in der menschlichen Natur, das besonders zu schätzen, was man verloren hatte.
    Entsetzt, in Trauer und ohne Halt, hatten Honoria und er wenigstens einander gehabt - aber er war schließlich erst knapp neunzehn gewesen und sie gerade sechzehn, sodass sie getrennte Wege gehen mussten. Sie hatten nie den Kontakt zueinander verloren - sie standen sich auch jetzt noch sehr nahe -, aber Honoria hatte mittlerweile Devil Cynster kennen gelernt; und jetzt hatte sie ihre eigene kleine Familie.
    Er zügelte Atlas, als er sich dem Stein näherte, und war sich deutlich bewusst, dass es bei ihm anders war. Sein Leben war bis zum Bersten voll, seine Termine waren stets dicht gedrängt; und nur in Augenblicken wie diesen wurde ihm dieser Mangel so scharf bewusst, gestand er sich ein, dass ihn die Einsamkeit schmerzte.
    Er blieb stehen, betrachtete den Stein, dann wandte er sich mit energisch vorgeschobenem Kinn ab und schnalzte mit den Zügeln. Atlas setzte sich in Bewegung; als sie das Tor passiert hatten, ließ Michael ihn auf der schmalen Landstraße in einen leichten Galopp verfallen.
    Das albtraumhafte Geräusch der schreienden Kutschpferde an jenem Unglückstag verstummte allmählich in seinen Gedanken.
    Heute war er entschlossen, den ersten Schritt zu machen, um eine eigene Familie zu gründen.
    Ehefrau, Ehefrau, Ehefrau, Ehefrau.
    Die Landschaft um ihn herum umfing ihn mit ihren üppigen grünen Armen, hieß ihn willkommen in den Wäldern und Hainen, die seine Heimat waren. Sonnenlicht flirrte, funkelte zwischen den raschelnden Blättern. Vögel sangen und zwitscherten; außer dem Rauschen des grünen Baldachins gab es sonst keine anderen Geräusche als Atlas’ Hufschlag. Schmal und gewunden führte die Straße nun von dem Herrenhaus zu einer größeren Straße, die südlich nach Lyndhurst verlief. Nicht weit von dieser Kreuzung entfernt wand sich eine weitere Straße nach Osten zum Dörfchen Bramshaw und zu Bramshaw House, dem Ziel seines heutigen Ausrittes.
    Er hatte sich schon vor ein paar Monaten zu diesem Vorgehen entschlossen, aber wieder einmal hatten Regierungsangelegenheiten seine Aufmerksamkeit erfordert, und er hatte die Sache schleifen lassen ... als er das merkte, hatte er sich zusammengerissen, sich hingesetzt und einen Zeitplan aufgestellt. Trotz der Ablenkung durch Amelias Hochzeit hatte er sich strikt an

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