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0520 - Unter Parazwang

Titel: 0520 - Unter Parazwang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schlimmste gefaßt, denn der Schrei war von Lokoshan gekommen.
    Doch als seine Füße den Boden berührten, sank die Hand mit der Waffe herab.
    Der Kamashite hüpfte aufgeregt im Gras herum, stieß schrille Freudenschreie aus und schwenkte eine kleine disproportionierte Statue.
    Zögernd ging Cova näher, wobei er die Statue genauer in Augenschein nahm. Das Gebilde war von leuchtendem Türkis und mit zahllosen haarfeinen Sprüngen überzogen. Es maß höchstens vierzig Zentimeter, besaß einen unverhältnismäßig kugelförmigen Kopf, einen eiförmigen Rumpf, kurze Beine und kurze Arme, die an den Kopfseiten begannen.
    „Was ist ...?" begann er.
    Im nächsten Moment wurde ihm klar, was der Kamashite in den Händen trug.
    Bossa Cova hatte Lokoshans Erbgott Lullog noch nie gesehen, aber schon mehrfach Beschreibungen gehört.
    Kein Zweifel, die türkisfarbene Statue mußte Lullog sein!
    In Covas Bewußtsein war plötzlich ein unhörbares feines ‘Lachen. Etwas funkelte und schimmerte vor seinen Augen und zerplatzte dann zu einem kalten läutlosen Feuerwerk.
    Dann vernahm der Reeder eine Stimme in seinem Kopf.
    Natürlich bin ich Lullog, Bossa Cova: Du bist Patullis Freund, deshalb beziehe ich dich in unsere Kommunikation ein.
    Willkommen in der Vergangenheit!
    Bossa schluckte. Er brachte kein Wort hervor. In seinem Kopf jagten sich die Gedanken. Er hatte einiges über seltsame Dinge gehört, die sich ehemals an Bord der MARCO POLO zugetragen haben sollten und irgendwie mit Lullog zusammenhingen, aber er hatte früher darüber gelacht und es für Raumfahrergarn gehalten.
    Doch jetzt...!
    Was hatte Lullog „gesagt"?
    Willkommen in der Vergangenheit.
    Sollte das etwa heißen, daß...?
    „Endlich bist du wieder da", flüsterte Patulli Lokoshan glückstrahlend. „Du bist wieder hier."
    Bossa räusperte sich.
    „Ich glaube eher, wir sind zu Lullog gekommen - oder geholt worden. „ Für einige Sekunden herrschte gespanntes Schweigen, dann übermittelte Lullog: Es ging nicht anders. Ich konnte nicht zu meinem Meister kommen, aber ich mußte ihn sprechen, denn ich habe eine wichtige Nachricht für ihn. Also holte ich ihn in die Zeit, in die ich projiziert werden konnte.
    „Die Hauptsache ist, wir sind wieder zusammen", erklärte der Kamashite.
     
    *
     
    Leider nicht für lange, antwortete Lullog. Ich habe dich nur geholt, um dir eine Nachricht zu überbringen.
    Die Statue löste sich unter Lokoshans Händen zu einem Nebel auf, der langsam davonschwebte und sich plotzlich zu einem jungen Mann mit azurblauer Haut und langem weißen Haar formte. Der junge Mann lächelte.
    „Höre meine Nachricht!" Diesmal machte er sich akustisch bemerkbar - oder es handelte sich um eine Illusion, die ein Mensch nicht durchschauen konnte. ,Ich bin nur ein Teil meines wahren Ichs, Meister. Mein wahres Ich verband sich vor genau 1037 Jahren Standardzeit mit etwas, das der Inua Terraner Aino Uwanak Angakok nannte."
    „Inua-Terraner ...?" fragte Bossa gedehnt. „Inua ...? Das heißt in der uralten Sprache der terranischen Eskimos ‘soviel wie ‘Mensch’ oder ‘Person’ oder auch ‘das Wesen der Dinge’. Und Angakok, so nannten diese Eskimos ihre Schamanen. Ich verstehe nicht, wie sich Begriffe aus einer animistischen Religion mit ..." Er suchte vergebens nach den richtigen Worten.
    „... mit übernatürlichen Dingen verbinden lassen’, wolltest du sagen", ergänzte der junge Mann. „Nun, erstens bin ich nichts Übernatürliches - und zweitens gibt es überhaupt nichts Übernatürliches, mein Freund. Was die Menschen - Menschen im weitesten Sinne gebraucht - als übernatürlich bezeichnen, ist immer das, was sie nicht mit ihrem nüchternen Verstand erfassen können. Die Schamanen Terras und anderer Welten waren nichts anderes als Menschen mit bestimmten psychischen Voraussetzungen, die während einer langen Lehrzeit geschult und ausgeprägt wurden. Sie versuchten in Selbsthypnose, ihren Geist vom Körper zu trennen und bei solchen ‘Reisen’ hinter die Dinge zu schauen, um das Wesen der Dinge zu ergründen."
    Bossa Cova spürte, daß Lullogs Erklärungen verwandte Saiten in ihm anklingen ließen, Saiten, die er in seinem bisherigen Leben bewußt unterdrückt hatte. Nur während seiner vorübergehenden Verdummung waren diese atavistischen Dinge an die Oberfläche seines Wesens gestiegen.
    „Deine Nachricht, Lullog!" drängte der Kamashite mit heiserer Stimme, Der junge Mann Lächelte.
    „Wie ich schon sagte, verbanden mein

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