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0522 - Er kam aus dem Todesschloß

0522 - Er kam aus dem Todesschloß

Titel: 0522 - Er kam aus dem Todesschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich einfach vor meinem Gewissen nicht verantworten. Sie, Sir James, haben mit mir über die Klinik gesprochen und trotzdem nicht viel gesagt. Wahrscheinlich dürfen Sie es nicht. Ich aber werde es nicht so einfach hinnehmen. Sie kennen mich, Sir. Es gibt eine gewisse Grenze, wird die überschritten, ist mir so gut wie alles egal. Ich bin jetzt schon davon überzeugt, daß ich Julie hinter den verdammten Mauern der Klinik wegholen muß.«
    Es war eine ziemlich lange Rede, die ich Sir James gehalten hatte, aber sie hatte sein müssen.
    Der Superintendent saß unbeweglich hinter seinem Schreibtisch.
    Ich wußte nicht, ob ich den Bogen überspannt hatte, doch mein Chef nickte.
    »Ich kann Sie sogar verstehen, John. Auch mir geht es gegen den Strich. Nur kann ich daran nichts ändern. Die Sachlage ist klar. Den Beschluß, das Mädchen dort einzuweisen, habe ich trotz meinem Veto nicht beeinflussen können.«
    »Wer hat es denn veranlaßt?«
    »Die Verantwortlichen sitzen im Innenministerium.«
    »An sie kann ich nicht heran.«
    »So ist es.«
    »Also muß ich an die Basis.«
    »Und wo würden sie Julie Gladstone unterbringen?«
    »Das ist eine gute Frage, Sir, auf die ich Ihnen noch keine Antwort geben kann.«
    »Vielleicht zu Sarah Goldwyn?«
    »Daran habe ich auch gedacht.«
    Mein Chef lächelte. »Sie hat Jane Collins bereits Unterschlupf gewährt. Denken Sie daran.«
    »Das weiß ich. Sie wird nicht ablehnen, wenn sie erfährt, um was es genau geht.«
    Der Superintendent hob die Schultern. »Ich finde, Sie sehen alles zu schwarz. Lassen wir das Mädchen in Ruhe…«
    »Ich werde Julie hinbringen!«
    Sir James räusperte sich und schaute verlegen auf die Schreibtischplatte. »Das ist leider nicht möglich, John.«
    »Weshalb?« In mir keimte bereits ein Verdacht, aber ich wollte den Grund von Sir James wissen.
    »Weil sich Julie nicht mehr in London befindet. Verstehen Sie das?«
    Mein Nicken fiel sehr bedächtig aus. »Es ist also so, daß man sie bereits abgeholt hat?«
    »Ja.«
    Ich saugte die Luft durch die Nase ein. »Ja, ich begreife alles«, sagte ich leise. »Das steckt also dahinter.«
    »Ich konnte nichts machen. Gewisse Stellen wollten Julie Gladstone so rasch wie möglich unter Kontrolle haben. Es tut mir leid, daß dies hinter Ihrem Rücken passierte, es war einfach nicht die Gelegenheit, um Ihnen Bescheid zu geben.«
    »Das muß ich Ihnen ja glauben, Sir.« Meine Stimme hatte dabei einen zynischen Klang bekommen. »Befindet sich das Kind bereits hinter den Mauern?«
    »John, bitte. Seien Sie doch nicht so negativ! Hinter den Mauern, das hört sich an, als würde sie in einem Gefängnis stecken.«
    »Für mich gibt es da keinen Unterschied. Auch eine Ehe kann für den Partner ein Gefängnis sein.«
    »So ist es bei Julie nicht. Ich bin davon überzeugt, daß man bei ihrer Behandlung nach Ausnahmeregeln vorgeht. Sie können uns allen einen Gefallen tun und Julie zunächst für zwei Wochen vergessen. Danach werde ich meinen Einfluß wirksam machen und dafür sorgen, daß sie die Klinik offiziell besuchen und mit Julie reden. Dann wissen die Leute dort auch schon mehr über das Kind. Sie sind schließlich auch daran interessiert, dieses Phänomen Julie gelöst zu bekommen – oder nicht?«
    »Natürlich. Nur nicht auf diese verfluchte Art und Weise, Sir.«
    »Ach, John, Sie nehmen das alles viel zu tragisch. Ich bin davon überzeugt, daß man Julie in der Klinik kein Haar krümmt. Man wird sie mit Samthandschuhen anfassen…«
    »Sie ist ein Versuchskaninchen.«
    »So sehen Sie es.«
    »Und ich habe recht damit. Sir, Sie werden mich nicht daran hindern können, der Klinik einen Besuch abzustatten. Ich werde sie mir genau anschauen, und ich sage Ihnen jetzt, daß dies völlig privat ist. Ich kann die Urlaubstage nicht zählen, die mir noch zustehen, aber ich werde Urlaub nehmen. Wenn ich die Klinik besuche, dann als Privatmann. Daß man Julie weggeschafft hat, daran konnte ich nichts ändern. Nur habe ich diesen bösen Streich nicht vergessen. Ich muß mich einfach um das Mädchen kümmern. Wehe, es wird ihm ein Haar gekrümmt.«
    Sir James lächelte freudlos. »John, ich kenne Sie.« Er stand auf.
    »Ich weiß um Ihren Dickkopf. Ich weiß ferner, daß ich Sie an Ihrem Vorhaben nicht werde hindern können. Ich gebe dabei nur zu bedenken, daß Sie höllisch achtgeben.«
    »Keine Sorge, das werde ich schon.«
    »Und noch eins. Lassen Sie mich aus dem Spiel. Von mir haben Sie keine Informationen!«
    »Das

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