0524 - Die Gelben Eroberer
flammten die Augen auf, und eine Sekunde später begann der Bühnenboden an der fixierten Stelle zu glühen.
Kasom rettete sich durch einen schnellen Schritt zur Seite vor einer Verbrennung.
Dann sahen ihn die drei Augen wieder ganz normal und abwartend an.
Gucky flüsterte Ras und Alaska zu: „Wie unser leider viel zu früh verblichener Iwan Goratschin - oder so ähnlich. Er kann mit seinen Geistesströmen, die mit den Augen gesteuert werden, gebremste Kernreaktionen hervorrufen.
Seine drei Augen fixieren einen Punkt, und sobald die mutierte Kraft einsetzt, wird an diesem Punkt Energie frei.
Er kann also Kasom einfach verbrennen, wenn er will. Aber er scheint sich seiner Macht bewußt zu sein, fühlt sich unendlich überlegen - und ist unvorsichtig. So, dann wissen Wir ja wohl Bescheid ..."
Kasom wußte allerdings nun auch Bescheid, und außerdem war ihm klar, daß er, diesem Gegner nichts - entgegenzusetzen hatte. Wenn Gucky jetzt nicht eingriff, war er verloren. Er sah in Richtung seiner Freunde und bemerkte zu seiner Erleichterung ein fast unmerkliches Nicken des Mausbibers, der dabei den Koloß nicht aus den Augen ließ.
Was konnte er schon tun, um Kasom zu helfen? Sicher, er konnte teleportieren und den Gegner entführen, aber das war keine echte Lösung des Problems.
Wie sollte Kasom dem Schiedsgericht erklären, was er unternommen hatte, um seinen Gegner zu besiegen - einen Gegner, der einfach verschwunden war ?
Telepathie nützte überhaupt nichts.
Telekinese vielleicht? Gucky war ein ganz ausgezeichneter Telekinet, aber ganz so sicher war er noch immer nicht, ob das Kraftfeld über der Bühne nicht nur telepathische Impulse sondern sämtliche parapsychische Einflüsse negierte.
Aber nein! Der Kampf zwischen dem Reaktionsspürer und dem Telekineten hatte das Gegenteil bewiesen.
Es war Kasom somit klar, was der Mausbiber tun würde.
Er sah den Koloß herausfordernd an. Er mußte ihn zum Angriff bewegen, damit Gucky einen Grund zum Eingreifen fand, das wiederum wie seine eigene Gegenaktion aussehen mußte.
Der Atomumwandler nahm die Herausforderung an, obwohl er noch keine Ahnung hatte, welche Art von Mutant sein Gegner war. Wieder begannen seine drei Pupillen zu wandern, und zu seinem Entsetzen bemerkte Kasom, daß sie sich auf seinen rechten Fuß zu konzentrieren begannen. Unwillkürlich trat er einen Schritt zur Seite und sah in Richtung Guckys, der sofort begriff, daß die Sache nun ernst wurde.
„Nun paßt mal auf!" flüsterte er seinen Freunden zu und sah konzentriert zur Bühne hinab. „Der Dicke wird sich wundern."
Kasom sah zu seiner Verblüffung, wie sein Gegner plötzlich eine Kehrtwendung machte, genau um hundertachtzig Grad, und ihm nun den Rücken zuwandte. Dann schwebte er langsam nach oben, ohne sich dabei wieder umzudrehen.
Als der Koloß zehn Meter hoch über der Bühne war, ließ Gucky einfach los, und der unförmige Riese stürzte ab. Die ganze Arena wurde erschüttert, als der mächtige und schwere Körper aufschlug. Der Koloß blieb liegen. Die Pupillen der drei Augen wanderten ziellos hin und her, ohne sich konzentrieren zu können.
Kasom verspürte Erleichterung, als er es bemerkte. Sein Gegner lebte noch, aber er war kampfunfähig. Und jeder mußte nun annehmen, er sei es gewesen, der ihn besiegt hatte.
Er ging zu dem Besiegten und versuchte, ihm auf die Beine zu helfen, aber da erschienen auch schon einige der gelben Diener, um ihm diese Arbeit abzunehmen. Das Schiedsgericht rief ihn zu sich, während gleichzeitig das abschirmende Kraftfeld erlosch.
Der Spruch wurde verkündet.
Kasom war eindeutig Sieger des Zweikampfes, auch wenn er seinen Gegner nicht getötet hatte.
*
Sie saßen wieder in Kasoms Wohnung zusammen.
„Schön und gut", sagte Ras. „Den ersten Kampf hätten wir hinter uns. Morgen findet der zweite statt. Aber wir können doch nicht eine Ewigkeit hier herumsitzen und Kämpfe austragen! Wir müssen Harno befreien oder zumindest Kontakt mit ihm aufnehmen." Er sah Gucky an. „Was ist mit ihm? Hast du wieder Verbindung gehabt?"
Der Mausbiber schüttelte den Kopf.
„Nein. Ich werde es während der Ruheperiode wieder versuchen. Aber morgen sind wir das letzte Mal in der Arena, das ist sicher. Wenn wir bleiben, dann nur deshalb, um mehr über die Gelben Mutanten zu erfahren. Der Kristallplanet nimmt eine Schlüsselposition ein, das ist sicher. Wir müssen herausfinden, wo seine schwache Stelle ist."
Wieder brachten ihnen die Diener
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