0524 - Die Gelben Eroberer
Speisen und Getränke. Ohne Kommentar zogen sie sich anschließend zurück. Von den Mutanten tauchte keiner mehr auf. Man ließ sie also in Ruhe.
Später zog sich Gucky in sein Appartement zurück, um zu versuchen, Verbindung zu Harno aufzunehmen, dessen Gedankenimpulse beinahe ganz verschwunden waren. Er schien nicht mehr richtig durchdringen zu können. Vielleicht schirmte man ihn durch ein blockierendes Energiefeld ab.
Während der Ruheperiode wurden die Lichter schwächer. Die gelbe Decke leuchtete weniger intensiv und verbreitete nur noch einen gelblichen Schimmer, der den Augen wohltat und zum Schlafen anregte.
Die „Nacht" verging ohne Zwischenfälle, aber am anderen Morgen, bereits nach dem Frühstück, holte sie einer der Mutanten zur Arena ab. Er blieb in Kasoms Wohnraum stehen und wartete, bis Alaska, Ras und Gucky eintrafen. Dann gab er ihnen die Bedingungen für den heute stattfindenden Kampf bekannt.
„Der Mann, der sich Alaska nennt, wird kämpfen. Er bekommt einen besonders fähigen Gegner, der schon drei Kämpfe gewonnen hat und sich. freiwillig meldete, um den Herren zu dienen. Er wird auch diesmal Sieger sein, wenn Alaska nicht über ganz besondere Fähigkeiten verfügt. Sein Gegner hat noch keinen Unterlegenen am Leben gelassen."
„Das sind erfreuliche Aussichten", sagte Alaska. „Darf man erfahren, welcher Art mein Gegner ist? Was kann er?"
„Er ist Telekinet, besitzt aber außerdem noch die Gabe der Kurzteleportation. Ohne Zeitverlust kann er somit seinen Standort um einige Meter verändern, wodurch es seinen Gegnern schwerfällt, ihn zu besiegen." Der Mutant sah Alaska forschend an. „Warum verbergen Sie Ihr Gesicht - oder haben Sie kein Gesicht?"
„Ich werde es meinem Gegner zeigen, wenn er darauf besteht."
„Das wird er sicherlich, bevor er Sie tötet."
„Und wann findet der Kampf statt?" fragte Kasom.
„In zwei Stunden. Sie kennen ja den Weg zur Arena.
Wir erwarten Sie rechtzeitig."
Er ging wieder durch die Wand und verschwand.
Gucky sah Alaska Saedelaere an.
„Es hat mich schon gewundert, daß sie nie wegen deiner Maske fragten, nun ist es geschehen. Willst du sie wirklich abnehmen?"
„Wenn mein Gegner darauf besteht, werde ich es tun. Auf der anderen Seite bin ich auf deine Hilfe angewiesen, wenn ich sie nicht abnehme. Aber mit einem Telekineten und einem schwachen Teleporter wirst du ja ohne Schwierigkeiten fertig, wie ich dich kenne."
„Das ist kein Problem, Alaska. Du wirst, genau wie Kasom, als Sieger aus diesem Kampf hervorgehen." Er deutete zum Tisch.
„Essen wir fertig, ehe uns wieder so ein gelber Knilch stört..."
„Wir haben doch schon gefrühstückt", erinnerte ihn Ras.
Gucky sah ihn verblüfft an.
„Ach nein, haben wir?" Er schüttelte den Kopf und nahm eine der schmackhaften Früchte. „Total vergessen. Kann man wieder sehen, was Einbildung ausmacht. Ich habe einen Hunger wie nach einer Abmagerungskur..."
„ ... die dir sicherlich kaum schaden würde", stellte Kasom anzüglich fest.
Diesmal teleportierten sie in die Arena, ohne ihr Geheimnis preisgeben zu müssen. Alaska begab sich sofort zur Bühne, wo er von einem Schiedsrichter in Empfang genommen wurde.
Sein Gegner erwartete ihn bereits.
Er sah humanoid aus, wenn man von geringfügigen Abweichungen absah, die auf eine getrennte Entwicklung schließen ließen. Mit Sicherheit stammte er von einem eingefangenen Planeten und war von den Sonderkommandos der Gelben Eroberer in den Kristallplaneten gebracht worden, um mental ausgebeutet zu werden.
Der Blick, mit dem er Alaska musterte, wirkte überlegen und unbarmherzig. Er schien sich seiner überragenden Fähigkeiten durchaus bewußt zu sein, und offensichtlich war es ihm egal, über welche sein Gegner verfügte.
Alaskas Maske wirkte harmlos. Vielleicht nahm man an, er wolle eine entstellende Narbe damit verbergen. In Wirklichkeit loderte hinter der Maske das Fragment eines Cappins, der sich bei einer Pedotransferierung in Alaska verirrt hätte und nicht mehr freikam. Wer Alaskas Gesicht ohne Maske sah, wer in das flammende Irrlicht blickte, dessen Verstand verwirrte sich. Er wurde unweigerlich wahnsinnig.
Gucky flüsterte seinen Nachbarn zu: „Diesmal fehlt das Abschirmfeld über der Bühne. Die Gegner können also ihre Gedanken lesen. Warum das heute so ist, weiß ich nicht, aber es erleichtert Alaskas Aufgabe - und meine auch.
Die Hauptsache ist, Alaska denkt so wenig wie möglich, um keine seiner Absichten zu verraten." Er
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