0525 - Das große Sterben
gemasert, so daß es aussah, als wären sie mit Holz getäfelt.
Farbige Tiefenbilder unterbrachen die glatten Flächen.
Jeder Sitzplatz war mit einer Schaltanlage ausgestattet, zu der eine Interkomausrüstung gehörte.
Deighton blickte auf. Der Erste Gefühlsmechaniker fand ebenso wie Roi Danton kaum noch Ruhe. Auch sein Gesicht zeigte Spuren der ständigen Strapazen.
„Collins hat einen Antrag eingebracht", verkündete Deighton ohne jede Vorrede. „Wir sollten uns seiner Ansicht nach mit dem sogenannten Rettungskomitee in Verbindung setzen. Vielleicht erklären Sie einmal selbst, was Sie vorschlagen wollen, Collins."
Alle Blicke richteten sich auf Storman Collins, einen mittelgroßen Mann mit schlanken Händen und einem runden Gesicht. Collins gehörte wie so viele nicht zur Stammbesatzung von Imperium-Alpha, sondern war vom Raumhafen Terrania-Citys gekommen.
Collins stand auf.
„In letzter Zeit", sagte er, „erhalten wir immer häufiger Berichte vom Eingreifen des Rettungskomitees. Wir wissen inzwischen, daß diese Organisation von einem ehemaligen Flottenstützpunkt im Indischen Ozean aus operiert. Das kann nur bedeuten, daß zumindest die Befehlshaber dieser Gruppe Flottenoffiziere sind."
„Worauf wollen Sie eigentlich hinaus?" rief jemand ungeduldig.
„Was Sie erzählen, wissen wir alle."
„Die Ziele des Rettungskomitees scheinen ebenfalls klar zu sein", fuhr Collins unbeirrt fort. „Überall dort, wo diese Organisation auftaucht, versucht sie, das Wirken des Homo-Superior zu verhindern. Ein paarmal hatte sie dabei auch Erfolg.
Wir wissen, daß das Rettungskomitee militärisch ausgerüstet ist und offensichtlich im Widerspruch zu den Befehlen Perry Rhodans handelt. Bisher haben wir uns aber nicht um diese Gruppe gekümmert. Wir dulden sie stillschweigend, weil wir wissen, daß sie viel Druck von uns nimmt. Ich persönlich bin gegen diese stillschweigende Übereinkunft."
„Ich muß Sie unterbrechen!" rief Deighton. „Es besteht weder eine offene noch eine stillschweigende Übereinkunft. Das Problem des sogenannten Rettungskomitees hat sich noch nicht so aufgedrängt, daß wir es hätten lösen müssen."
Collins lächelte nervös.
„Das haben Sie fein umschrieben!" Er nahm ein Blatt Papier vom Tisch. „Ich habe mir die Mühe gemacht, einmal alle Fälle aufzuschreiben, in denen das Rettungskomitee eingegriffen hat.
Dabei gibt es noch eine beachtliche Dunkelziffer.
Schließlich gehen wir von Imperium-Alpha gegen alle organisierten Banden vor. Mit der Duldung des Rettungskomitees aber legitimieren wir eine Art Konkurrenzunternehmen, das uns später einmal den Anspruch auf Führung streitig machen könnte."
„Maybelle!" rief Deighton. „Sie wollten etwas sagen."
Eine Negerin, die Danton gegenüber saß, beugte sich nach vorn. Sie war eine ehemalige USO - Spezialistin und arbeitete jetzt als Kommandantin im Beschaffungssektor Asien. Im Verhältnis zu den Kommandanten der anderen Sektoren hatte sie es leicht, aber ihre Aufgabe war immer noch schwer, wenn nicht sogar unlösbar.
„Ich wollte Storman fragen, was er für wichtiger hält: Jagd auf ein paar Einzelgänger zu machen oder sich um die Ernährung der Verdummten zu kümmern."
Collins hieb mit einer Faust auf den Tisch.
„Einzelgänger nennen Sie das? Ich behaupte, daß es sich um eine bestens ausgerüstete Gruppe handelt. Meine Nachforschungen haben ergeben, daß mindestens einhundertfünfzig Immune zu dieser Gruppe gehören, Menschen also, die besser für Imperium-Alpha arbeiten würden. Das beweist mir, daß die Anführer des Rettungskomitees mit lockenden Parolen arbeiten. Vielleicht versprechen sie sogar mehr, als sie den Umständen nach versprechen dürften."
„Das sind doch alles nur Vermutungen!" rief ein älterer Mann dazwischen.
Collins warf seine Unterlagen über den Tisch.
„Sehen Sie sich doch alles an, dann werden Sie feststellen, ob es tatsächlich nur Vermutungen sind."
„Mein Beschaffungssektor wird niemand abstellen, der sich um das Rettungskomitee kümmern muß", erklärte Maybelle entschieden.
Deighton warf Danton einen Blick zu.
„Es sieht so aus, als müßten wir uns tatsächlich um das Rettungskomitee kümmern."
„Ja", sagte Danton widerwillig. Er war diesem Problem bisher immer ausgewichen denn seine Lösung würde zusätzlichen Ärger bedeuten. Danton gestand sich ein, daß er mit den Maßnahmen des Rettungskomitees oft genug sympathisiert hatte.
Irgend jemand mußte dem Homo-Superior
Weitere Kostenlose Bücher