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0525 - Das große Sterben

Titel: 0525 - Das große Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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überleben."
    Keiner der beiden Männer glaubte daran.
    Major Stableen erschien in der Zentrale, um die beiden Männer zu einer Konferenz zu holen.
    Worüber werden wir reden? fragte sich Danton.
    Was würde Storman Collins sagen, oder Maybelle, oder Abraham?
    Jeder hatte den Niedergang des Homo-Superior auf seine Weise erlebt.
    Danton legte eine Hand auf Deightons Schulter.
    „Wir müssen gehen."
    Im Korridor wartete ein Wagen auf sie. In den langen Gängen und Räumen von Imperium-Alpha schien es noch stiller zu sein als sonst. Die drei Männer stiegen in den Wagen. Stableen fuhr los.
     
    *
     
    Edmond Pontonac stand zwischen den Bäumen im Park.
    Es regnete in Strömen. Das richtige Wetter für die Ereignisse auf der Erde, dachte der Oberst. Es störte ihn nicht, daß er allmählich völlig durchnäßt wurde. Der kalte Regen ernüchterte ihn und ließ ihn klarer denken. Die anderen waren im GCC - Gebäude.
    Vor einer Stunde waren drei Homo-Superior gestorben.
    Jetzt lebte nur noch Holtogan Loga. Der Geist dieses Mannes lebte noch! verbesserte sich Pontonac in Gedanken. Denn Logas Körper konnte unmöglich noch am Leben sein. In einem solchen Körper konnte es kein Leben geben.
    Pontonac hing seinen Gedanken nach.
    Er dachte auch an die Zukunft.
    Was würde er jetzt unternehmen?
    Zur Flotte zurückkehren, wo man immune Männer dringend brauchte?
    Er wußte es nicht.
    Eine Gestalt kam durch den Regen auf ihn zu. Es war der alte Pappon. Auf seinem kräftigen Kraushaar schimmerten Regentropfen.
    „Loga ist noch einmal zu sich gekommen!"
    Pontonac nickte. Er hatte es fast - erwartet.
    Die beiden Männer gingen nebeneinander ins Haus. Auf der Treppe nach oben hinterließen sie eine nasse Spur. Im Korridor der ersten Etage standen die sechs Medo - Roboter.
    Sie hatten nichts mehr zu tun.
    Als Pontonac Logas Zimmer betrat, traf er dort auf Creek und Vanieoh.
    Der Arzt blickte Pontonac an.
    „Es geht zu Ende."
    Der Oberst trat an das Bett des Meisters. Loga sah zu ihm hoch. Sein Blick war klar, ein Zeichen, daß er bei Verstand war.
    Pontonac hörte die drei anderen hinausgehen.
    Er war allein mit dem Homo-Superior, Vielleicht mit dem letzten lebenden Vertreter dieses Volkes.
    „Können Sie sich vorstellen, daß ich noch irnmer an die Richtigkeit dessen glaube, was wir getan haben?" fragte Holtogan Loga unvermittelt. Seine Stimme war kraftlos, aber deutlich zu verstehen.
    „Ja, natürlich", sagte Pontonac. Er kam sich hilflos vor. Was sollte er einem solchen Mann antworten?
    „Wir sind untergegangen", fuhr Loga fort. „Aber unsere Idee wird weiterleben, solange es Menschen gibt."
    Sie sahen sich an, vor ein paar Tagen noch erbitterte Gegner, jetzt zwei Menschen, die jenseits solcher Gefühle wie Feindschaft und Haß standen.
    „Eines Tages wird der Homo-Superior seine Wiedergeburt erleben", sagte Holtogan Loga überzeugt. „Dann wird er nicht mehr untergehen."
    Es klang so zuversichtlich, daß Pontonac fast geneigt war, diesem Mann zu glauben.
    Plötzlich lächelte Holtogan Loga.
    „Ich nehme Abschied", flüsterte er. „Nicht für immer, sondern nur für eine gewisse Zeit."
    Er schloß die Augen und streckte sich. Pontonac brauchte eine ganze Weile bis er begriff, daß der Meister der Fünfzig Ersten Sprecher nicht mehr am Leben war.
    Er rief die anderen herein.
    Daß Creek den Tod feststellte, war nur noch eine Formsache.
    Vanieoh sagte: „Ich möchte ihn im Park begraben."
    Pontonac nickte den beiden anderen Komiteemitgliedern zu.
    „Wir holen die Roboter und verschwinden."
    Eine Stunde, nachdem die drei Immunen gegangen waren, erschien Vanieoh im Park. Er trug den Homo-Superior, der nicht mehr wog als ein Kind, auf der Schulter.
    In der Nähe der Lichtung, unmittelbar neben einem hohen Baum, hob Vanieoh ein Loch aus. Er stieß Holtogan Loga in die Grube und schüttete sie mit Erde zu. Mit der Schaufel glättete er den Boden.
    Zwei Stunden stand Vanieoh im Regen neben dem Grab.
    Dann ging er nach Puppet, wo die Verdummten unter der Anleitung eines Immunen damit begonnen hatten, die Straßen der kleinen Stadt von Trümmern zu räumen....
     
    ENDE
     

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