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0525 - Planet der Verräter

0525 - Planet der Verräter

Titel: 0525 - Planet der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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konnte sich nicht erinnern, selbst noch eine Einstellung vorgenommen zu haben. Aber sie hatte stattgefunden. Die Position der Steuerschalter verriet es ihm.
    Im Dämmerschein der Notbeleuchtung konnte er die Werte ablesen.
    Koordinaten Blau 32, Rot 32, Grün 20,5. Dazu noch zwei weitere Einstellungen, getreu dem fünfdimensionalen System der Ewigen, nur konnte er diese Einstellungen geistig nicht nachvollziehen, weil sein menschlicher Verstand nur in vier Dimensionen zu denken fähig war - Länge, Breite, Höhe und Zeit.
    Aber alles deutete darauf hin, daß eine Positionsveränderung stattgefunden hatte. Sie wurden nicht mehr beschossen. Es herrschte Ruhe. Sie waren also nicht mehr in der Nähe des Planeten mit seinen angriffslustigen Bewohnern. Aber wo dann?
    Und vor allem: warum? Zamorra hatte es nicht mehr geschafft, die Steuerschalter zu bedienen.
    Da war doch so etwas wie eine Hand gewesen, die aus dem Nichts auftauchte, um gleich wieder zu verschwinden…
    Eine Hand?
    Eine rechte Hand…?
    Ein donnernder, hallender Schlag ging durch das, was von der ›Hornisse‹ übriggeblieben war. Das teilzerstörte Flugobjekt erzitterte heftig; das Knistern und Knacken, das auseinanderbrechendes Material ankündigte, verstärkte sich.
    Jemand hatte sie gefunden und befaßte sich mit ihnen…
    ***
    »Die Zeit des Wartens ist vorbei«, sagte Sara Moon. »Sie haben uns aufgespürt. Wenn wir jetzt nicht sofort zuschlagen, wird es uns nie mehr gelingen, dann waren Monate der Vorbereitung umsonst, und viele von uns werden hinübergehen, ohne daß es einen Sinn hätte.«
    Drei Alphas waren gekommen, dazu sieben Ewige im Delta-Rang und zwei Betas. Sara Moon hatte die meisten von ihnen aus niedrigen Rängen heraus befördert - soweit die Beförderungen sich mit dem Beherrschen höherer Dhyarra-Kristalle in Einklang bringen ließen. Dieses Dutzend Ewige stellte den Führungskern der Rebellen dar. Sie waren die Kommandanten der Raumschiffe, die dem amtierenden ERHABENEN untreu geworden waren. Sie bezeichneten sich als die ›Eternalen‹, nach Ted Ewigks früherem Tarnnamen ›Eternale‹, und die meisten von ihnen folgten Sara Moon nur deshalb, weil auch Ted mit von der Partie war. Sie würden im Ernstfall eher ihm folgen, als Sara Moon, und Sara wußte das sehr genau. Sie wußte aber auch, daß Ted nichts tun würde, ihre Autorität zu untergraben - bis jetzt. Schließlich wollte er sie an der Spitze sehen; sie war jetzt schon für die Rebellen der ERHABENE.
    Diesmal zeigte sie sich offen. Einst hatte sie sich, wie jetzt Eysenbeiß-Salem, hinter einer Helmmaske verborgen und mit einem Stimmverzerrer gearbeitet. Aber jetzt wußte jeder der Rebellen, wer sie war. Vielleicht zum ersten Mal in der Geschichte der DYNASTIE DER EWIGEN würde eine Frau an der Spitze stehen.
    Sie galt unter den Eternalen nicht als Außenseiterin. Ihre Herkunft legitimierte sie. In ihr floß das Blut der Ewigen. Und sie war in der Lage, einen Machtkristall zu beherrschen.
    Ihren eigenen Kristall besaß Eysenbeiß, und Sara hatte bisher noch keinen neuen eigenen Kristall wieder geschaffen. Aber an Ted Ewigks Machtkristall hatte sie den Zweiflern demonstriert, daß sie fähig war, diese unglaublich starke magische Kraft zu beherrschen.
    Ein weiteres Novum in der millionenjährigen Dynastie-Geschichte: zwei Machtkristalle existierten unangefochten nebeneinander… an sich durfte es nur einen geben; die Existenz eines zweiten war normalerweise immer zwingend die Kampfansage gegen den ERHABENEN gewesen. Aber seinerzeit, als Sara Moon Ted Ewigk ablöste, hatte sie es versäumt, seinen Kristall zu zerstören…
    Vielleicht erwies sich das jetzt als Vorteil.
    »Wir werden starten und die Kristallwelt angreifen«, fuhr Sara fort. »So, wie es geplant ist. Eine Einsatzgruppe unter Ted Ewigks Kommando wird derweil über die Materietransmitterverbindung vorzudringen versuchen. Diese Einsatzgruppe muß die Verteidigungsanlagen des Kristallpalastes ausschalten. Es geht nicht nur darum, die Macht zu übernehmen, es geht auch darum, den Dämon, der im Körper des jetzigen ERHABENEN steckt, zu vernichten. Er darf nicht die geringste Chance bekommen.«
    Einer der Alphas hob die Hand.
    »Warum kein offizieller Zweikampf?«
    »Ich könnte ihn nicht führen«, erwiderte Sara knapp. - »Denn der Machtkristall, mit dem ich ihn führen müßte, gehört nicht wirklich mir, und ich hätte damit gegen meinen eigentlichen Dhyarra anzutreten, der sich im unrechtmäßigen Besitz des

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