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0525 - Planet der Verräter

0525 - Planet der Verräter

Titel: 0525 - Planet der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zerbrechen. Gleich mußte es ohnehin vorbei sein. Die Anzeigen verrieten Zamorra, daß die ›Hornisse‹ einen weiteren Volltreffer dieser Art nicht überstehen würde. Er war zu leichtsinnig gewesen, als er einfach losflog; er hätte auf Nicoles Warnungen hören sollen. In diesem Augenblick tauchte vor ihm eine Hand aus dem Nichts auf, flog rasend schnell über die Steuerschalter und brachte sie in andere Positionen. Und verschwand wieder…
    Etwas in der ›Hornisse‹ brüllte auf wie ein zorniger Tyrannosaurus. Für Augenblicke kam Andruck durch. Urgewalten preßten Zamorra und Nicole gegen die Rückenlehnen ihrer Sitze. Dann verlor Zamorra das Bewußtsein.
    ***
    Der Cyborg schaltete alle Systeme wieder auf Normalbetrieb zurück. »Der Raum ist frei«, sagte er. »Das Jagdboot ergriff die Flucht und verschwand in der verkürzten Raumkrümmung.«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Sara Moon entgeistert. »Sie waren uns auf jeden Fall überlegen. Warum sind sie geflohen?«
    »Vielleicht holen sie Verstärkung«, überlegte Ted. »Sie müssen damit rechnen, daß sie es nicht mit einem einzigen Raumschiff zu tun haben. Wir haben ein Dutzend Kampfschiffe hier, Sara. Sämtliche Kommandanten haben sich im Laufe der letzten Zeit abgesetzt, ohne ihre Vorgesetzten davon zu informieren. Unsere Mini-Streitmacht muß aufgefallen sein. Vielleicht vermutete der Commander des imperialen Jagdbootes, daß hier unsere gesamte Rebellenflotte wartete. Er hat uns angetestet - und jetzt holt er Verstärkung.«
    »Aber er muß doch damit rechnen, daß wir unverzüglich die Flucht ergreifen und die Imperiumsflotte anschließend nur noch eine gesprengte Welt vorfindet.«
    »Eine verlassene Welt«, korrigierte Ted erschrocken. Er wußte um die Gepflogenheit der Ewigen, Planeten von strategischem Wert zu zerstören, ehe sie einem Feind in die Hände fallen konnten. Die Energie des Machtkristalls des ERHABENEN reichte dafür aus - sogar, um die Sonne des jeweiligen Planeten zu zünden. Ted besaß einen Machtkristall. Der von Sara befand sich in der Hand von Eysenbeiß-Salem. »Ich werde diesen Planeten nicht zerstören. Gott schuf Himmel und Erde und alle anderen Welten. Ich werde niemals zerstörerisch in dieses Schöpf ungs werk eingreif en.«
    »Darüber reden wir später«, erwiderte die Druidin kalt. »Jetzt müssen wir die anderen alarmieren und von hier verschwinden, solange wir es noch können.«
    »Tu was«, sagte Ted Ewigk leise. »Und vergiß nicht, daß du nicht auf der Welt bist, um dem Größenwahn zu frönen. Du bist kein Gott, und - was meine Mitarbeit an dem Projekt, Eysenbeiß zu stürzen, angeht: ich habe nicht vor, das eine zweibeinige Ungeheuer gegen das andere auszutauschen. Falls du wieder vorhast, in deine Rolle von einst zurückzufallen, sag’s gleich - dann sind wir geschiedene Leute, und ich werde dich bis zu meinem letzten Atemzug bekämpfen, wie ich auch Eysenbeiß bekämpfe.«
    Sie lachte auf. »Welch hehrer Anspruch, Friedensfürst«, sagte sie spöttisch. »Vielleicht sollte ich dir den Thron überlassen, wie? Aber du willst ihn ja nicht mehr. Keine Sorge, Ted Ewigk - CRAAHN lebt nicht mehr in mir.«
    Aber dessen war Ted sich jetzt gar nicht mehr so sicher.
    Er verließ die Zentrale des Rebellenschiffes, um sich endlich anzukleiden -und dann zu versuchen, die Fäden selbst in die Hand zu nehmen .
    Sara Moon war ihm in diesen Minuten unheimlicher geworden als je zuvor…
    ***
    Als Zamorra wieder erwachte, war alles um ihn herum ruhig - und dunkel. Nur so etwas wie Notbeleuchtung glomm. Er drehte den Kopf, so weit es ging, und versuchte nach der hinter ihm sitzenden Nicole zu sehen. »He, bist du in Ordnung? Gibt’s dich noch?« fragte er.
    Keine Antwort. Aber er spürte, daß sie nicht tot war. Mit seinen schwach ausgeprägten Para-Sinnen konnte er ihre Bewußtseinsaura wahrnehmen. Sie war noch nicht wieder erwacht. Ob sie, wie er selbst, unverletzt geblieben war, konnte er auf diese Weise allerdings nicht feststellen.
    Er betrachtete die Instrumente vor sich. Sie waren erloschen. Es roch nach Ozon und nach verbranntem Isoliermaterial. Der Monitor zeigte keine Umgebung. Alles stand auf Null. Er versuchte, die Steuerung wieder zu aktivieren - erfolglos. Die Treffer mußten die ›Hornisse‹ weitgehend zerstört haben. Vielleicht existierte nur noch die kleine Personenkanzel…
    Zamorras Hand glitt über die Steuerschalter. Manuell! Er hatte sie ausgefahren, indem er die Automatik ausschaltete, aber… er

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