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0525 - Planet der Verräter

0525 - Planet der Verräter

Titel: 0525 - Planet der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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da hatte Kanaula gesprochen; ein Traumzeitplatz der Yolngu war von einem Voodoo-Zauberer entweiht worden, und nur jener Zamorra hatte etwas dagegen tun können.
    Zamorra übte eine gewaltige Faszination auf Shado aus. Er war anders als die anderen Weißburschen; er verstand die Yolngu. Vielleicht deshalb war Kanaulas Wahl auf den Franzosen gefallen. Shado hatte ihn dann zu jenem entweihten Ort geträumt, und Zamorra hatte den Platz anschließend aufgrund der Erinnerungen gefunden und dafür gesorgt, daß der Voodoo-Zauberer für seine Untaten bezahlte. [1]
    In Shado war der Wunsch entstanden, mit diesem Mann Zamorra zusammenzuarbeiten, ihm helfen zu können. Nicht, um eine Schuld abzubezahlen, weil Zamorra Shados Volk geholfen hatte. Das war etwas ganz anderes gewesen. Nein, Zamorra und der Kampf, den der Weißbursche gegen die dunklen Mächte führte, faszinierte Shado. Zamorra stand an der Spitze einer Crew von Kämpfern, zu denen Shado gern gehören würde. Aber wie sollte er die eine Welt mit den beiden anderen verbinden, die ihm jetzt schon zusetzten? Er wußte, daß er eine Lösung finden würde.
    Jetzt hatte Kanaula ihm Zamorra gezeigt.
    Das war nicht ohne Grund geschehen. Es mußte sehr wichtig sein, wenn der Regenbogenmann von sich aus kam. Shado konnte sich nicht erinnern, daß in seinem Stamm etwas Ähnliches jemals geschehen war.
    Er erhob sich von seinem Lager und trat ans Fenster, sah zum Himmel hinauf. Die Smog-Glocke über der Stadt verdeckte die Sterne, aber Shado fühlte sie dennoch. Blauschimmernde Raumschiffe zwischen den Sternen, rote Laserstrahlen, verheerende Explosionen … Er schob das Bild zur Seite, orientierte sich: Ein Uhr nachts, sagte seine innere Stimme.
    Eine gute Zeit, zu telefonieren: In Europa, wo Zamorra lebte, mußte es jetzt Nachmittag sein. Shado ging zum Telefon und wählte eine lange Zahlenkette.
    ***
    Die Erinnerung…
    ...war wie ein Alptraum. Der Silbermond, die Welt der Druiden: in ferner Vergangenheit. Sara Moon, inkognito ERHABENER der DYNASTIE DER EWIGEN, hatte Nicole Duval und Professor Zamorra in die Vergangenheit der Welt der Druiden geschickt. Dort sollte verhindert werden, daß die MÄCHTIGEN das Psychogramm CRAAHN in Merlins Tochter pflanzen lassen konnten. Eine Zeitspanne, kurz vor Saras Geburt…
    Es war zum Fiasko geworden. Zamorra und Nicole waren an den MÄCHTIGEN Coron geraten, den Monstermacher. Er hatte Nicole in eine Vampirin verwandelt.
    Er war verschwunden, geflohen -Nicole und Zamorra mußten aber zurück in die Raumstation der Ewigen, vom ERHABENEN zu ihrer Unterstützung ausgesandt, aber in der Gegenwart geblieben. Der MÄCHTIGE verschwand, und er nahm den Schwarzkristall mit. Aber er ließ Merlins Zeitringe zurück. Klirrend fielen sie vor Nicole auf den Boden. Rasch steckte sie sie an ihre Finger.
    Sie sah Zamorra bewußtlos am Boden liegen.
    Es gab für sie nur noch eine Chance - die sofortige Flucht, zurück in die Gegenwart. Und sie hoffte, daß es funktionierte. Gestern, als sie versuchte, einen kurzen Testsprung zu machen, hatte es zur Bewußtlosigkeit geführt.
    Nicole wuchs förmlich über sich hinaus. Sie konnte sich später nicht erinnern, jemals so schnell gehandelt zu haben wie in diesem Augenblick. Sie warf sich über Zamorra, um damit Körperkontakt herzustellen, und noch während sie die ersten Verfolger in das Zimmer stürmen sah, drehte sie den Zukunftsring mit dem blauen Stein.
    Und sie rief dazu Merlins Zauberspruch der Macht.
    »Anal’h natrac’h ut vas bethat -doc’h nyell yenn vvé!«
    Und die Welt um sie herum veränderte sich abrupt. DAS LETZTE, WAS SIE SAH, EHE SIE ZUSAMMEN MIT ZAMORRA IN DEN STRUDEL DER ZEIT EINTAUCHTE, WAR SARA MOON…
    ***
    Zamorra schlang die Arme um sie. »He, du hast manchmal eine recht seltsame Art, anständige Parapsychologie-Professoren zu wecken!« stieß er hervor.
    Die halb auf ihm liegende Nicole riß die Augen auf und öffnete den Mund, um etwas zu sagen. Zamorra zog ihren Kopf zu sich und küßte sie. Nicole schnappte nach Luft. »Was, beim Boxbeutel der Panzerhornschrexe…«
    Sie befreite sich aus der Umarmung und ließ sich zur Seite rollen. Zamorra drehte sich ihr zu, stützte sich auf den Ellenbogen. »He, was hast du geträumt?« fragte er leise. Seine Finger strichen sanft über Nicoles Gesicht, über ihre Lippen, ihr Kinn, den Hals, abwärts… »Ein Alptraum, ja?«
    Sie schloß die Augen.
    »Vielleicht. Tut mir leid, daß ich dich geweckt habe.«
    »Es gibt schlimmere Methoden«,

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