Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0529 - Die letzten Tage der Amazonen

Titel: 0529 - Die letzten Tage der Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
unbewohntes, unfruchtbares Land erobert. Was haben wir davon, daß wir den Egotistinnen das Carde-Salandra-Gebirge weggenommen haben?
    Unsere U-Boot-Flotte hat im Marianischen Ozean die gesamte Nachschubflotte der Neogolistinnen vernichtet. Ein Erfolg?
    Nein, ein Schuß, der nach hinten losging. Denn nun versorgen sich die Truppen der Neo-Dianen in unserem Land von unseren Vorräten. Statt uns auf die wunden Punkte unserer Feinde zu konzentrieren, haben wir wahllos um uns geschlagen. Und statt die strategisch wichtige Hauptstadt zu verteidigen, haben wir unsere Kräfte im Feindgebiet verzettelt. Es mußte so kommen, wie es gekommen ist. Nur zweihundert Kilometer südlich von Gournee steht eine Panzerdivision der Neogolistinnen.
    Einstweilen können wir sie noch mit unserer Artillerie in Schach halten, aber wenn sie Verstärkung aus der Luft erhalten, dann sind wir hier verloren.
    Die Panzer werden Gournee überrollen."
    „Gibt es keine Möglichkeit, die Hauptstadt zu retten?" hatte der MANN gefragt.
    Wenige Tage darauf erhielt er die Antwort. Er war allein im „Lebensbunker" nur von einem Dutzend Dianen geschützt.
    Vanilla war im Führungskommando bei einer Lagebesprechung, Gaby hatte sich freiwillig für die Arbeit in der Rüstungsindustrie gemeldet und kam nicht vor fünf Stunden aus ihrer Schicht zurück. Bolanda und Cynthia experimentierten in der Retorte.
    Er hörte Nachrichten. Die Meldungen über Siege der Virilistinnen überschlugen sich förmlich. Er nahm sie abfällig lächelnd zur Kenntnis. Plötzlich wurden die Nachrichten unterbrochen. Aus dem Funkempfänger ertönten eine Reihe von Schüssen, dann meldete sich eine abgehetzte, ungeschulte Frauenstimme, die mit dem Akzent der Südländerinnen sprach.
    „Hier spricht die neogolistische Befreiungsfront. Wir haben die Funkstation erobert. Bald wird ganz Gournee uns gehören.
    Wir fordern alle Virilistinnen auf, sich zu ergeben und sich unseren Truppen anzuschließen. Stellt euch auf die Seite des Fortschritts. Zerstört nicht eure Zukunft, sondern unterstützt uns darin, die Zukunft neu zu gestalten...
    Eben erreicht uns die Meldung, daß eure Schmerzensreiche Mutter gefallen ist. Virilistinnen erwacht und seht einem neuen Morgen entgegen. Bekehrt euch zum Neogolismus!
    Und nun noch ein Aufruf an alle Männer von Gournee. Sprengt eure Ketten, lehnt euch gegen die Sklaverei auf. Wir Neo-Dianen bringen euch die Rettung. Wo immer ihr Kämpferinnen in der rostroten Uniform seht, wendet euch an sie. Bei ihnen, nur bei den Neo-Dianen, findet ihr Schutz ..."
    Der MANN sprang von der Couch auf, als er von unten das Geräusch hastender Schritte hörte.
    „Vanilla?" rief er hoffnungsvoll. Die Geräusche klangen so, als würden sie von stiefelbewehrten Füßen verursacht - und von seinen vier Beschützerinnen trug nur Vanilla Stiefel.
    Aber dann erkannte er, daß die Geräusche von mehreren Personen verursacht wurden. „Gaby! Bolanda! Cynthia! Seid ihr's?"
    Die Schritte kamen aus dem Flur im Obergeschoß. Die Tür des Wohnzimmers wurde aufgestoßen, und drei virilistische Kämpferinnen stürmten herein. Er kannte sie. Sie gehörten zu den Wachtposten des „Lebensbunkers."
    Er wollte schon aufatmen, aber dann sah er die entschlossenen Blicke der drei Dianen.
    „Komm mit. Wir bringen 'dich in Sicherheit", sagte ihre Anführerin. Als er ihrer Aufforderung nicht nachkam, sondern statt dessen zurückwich, wurde sie wütend. „Verdammter Waschlappen! Wenn du nicht sofort gehorchst, fällst du noch den Neos in die Hände. Einer ihrer Sabotagetrupps hat uns umzingelt."
    Der MANN sah die drei Dianen auf sich zukommen und schrie.
    Er schlug um sich, als sie nach ihm griffen. konnte sich aber dem Griff ihrer starken Arme nicht entwinden.
    „Vanilla! Gaby!" schrie er.
    Die Anführerin schlug ihm die Faust in den Rücken und sagte abfällig: „Waschlappen."
    Seine Knie gaben nach, als sie ihn aus dem Wohnzimmer schleppten. Sie hatten ihn einfach an jeder Seite gepackt und zerrten ihn mit sich. Seine kraftlosen Beine schleiften über die Stufen, während sie ihn ins Erdgeschoß hinunterbrachten.
    „Im Garten gibt es einen unterirdischen Notausgang", sagte die Anführerin. „Wir bringen dich in ihm vor den Neos in Sicherheit.
    Du brauchst also nicht um dein Leben zu zittern."
    Er wollte etwas sagen, aber seine Stimme gehorchte ihm nicht.
    Es geht mir nicht nur ums Überleben, wollte er sagen, aber ich möchte von Vanilla, Gaby, Bolanda und Cynthia nicht getrennt werden.

Weitere Kostenlose Bücher