0531 - Die Macht der Sieben
zustößt." Danach versank er endgültig in Meditation.
Wir anderen verfielen in Schweigen. Nur hin und wieder übermittelte-Nonderver mir einige Daten, und ich korrigierte danach Kurs und Geschwindigkeit der Space-Jet. Das schwarze Diskusschiff entschied sich nach mehreren Manövern, einen Kurs in Richtung des galaktischen Südens einzuschlagen. Vorher hatte es innerhalb des Zwischenraumes zwei Tage lang Nordostkurs gehalten, so daß wir schon vermuteten, es ginge zum galaktischen Zentrum.
Als die Fremden beschleunigten, schaltete ich ebenfalls die Triebwerke hoch.
„Wenn sie diesen Kurs beibehalten". murmelte Nonderver, „kommen wir wieder in die Nähe des Schwarmkopfes. Vielleicht sind die Cynos doch Spione aus dem Schwarm."
Niemand sagte etwas dazu.
Nachdem die Space-Jet auf Kurs lag und ihre Beschleunigungswerte denen des schwarzen Diskusschiffes angepaßt waren, hatte ich einige Zeit nichts zu tun.
Ich versank in dumpfes Grübeln.
Es gab zu vieles, was mir unbegrelflich erschien. Die Cynos verfügten über parapsychische Fähigkeiten, soviel stand fest. Der Angriff mit den materiellen Projektionen hatte es bewiesen.
Gleichzeitig hatte er bewiesen, daß die parapsychischen Kräfte der Fremden nicht ausreichten, um Menschen zu besiegen.
Aber war das tatsächlich bewiesen worden?
Je mehr ich darüber nachdachte, desto öfter blickte ich mich nach Captain Dalaimoc Rorvic um. Der Tibiter schien zu schlafen.
Mich fror plötzlich.
Bevor ich den Albino weckte, hatte es so ausgesehen, als wären wir verloren. Dem Riesen und den Gelbmänteln war durch nichts beizukommen gewesen, auch den blauhäutigen Quonks nicht.
Ich war sicher, daß sie entweder unsere Gehirne leergesogen hätten oder daß wir im letzen Moment die Vernichtungsschaltung aktiviert hätten, wenn nicht ...
Ja, wenn was nicht...?
Wenn was nicht geschehen wäre?
Die Lage hatte sich gewandelt, nachdem Dalaimoc erwacht war. Doch was hatten die beiden Ereignisse miteinander zu tun?
Ich erinnerte mich genau daran, daß der Albino nach seinem Wortwechsel mit dem Riesen nur dagestanden und durch die Kanzelwandung gestarrt hatte.
Was hätte er schon anderes tun können? fragte ich mich.
Wir alle hatten nichts tun können. Den Unheimlichen war mit physischen Mitteln nicht beizukommen gewesen.
Dennoch waren sie verschwunden, ohne uns etwas getan zu haben. Wenn ich nicht annehmen wollte, daß die Gynos uns nur erschrecken wollten oder sich einen schlechten Scherz erlaubt hatten, mußte es handfeste Gründe für das Verschwinden der Projektionen und unsere Rettung geben.
Handfeste oder nicht greilbare Gründe.
Ich konnte trotz allem Grübeln keine handfesten Gründe finden.
Die Unheimlichen waren nicht physisch besiegt worden.
Parapsychisch ... ?
Abermals sah ich mich Nach Captain Rorvic um.
Sollte der fette Koloß durch seine Meditationen Gewalt über die Psikräfte unseres Universums erlangt haben?
Ich konnte es nicht glauben. Dennoch fand ich keine andere Erklärung.
Die Kanne fiel mir wieder ein. Sie war mir ausgewichen und genau auf meinen Kopf gestürzt. Das konnte kein Zufall gewesen sein.
Und wie war das mit der Sendung von Trivideo Terrania gewesen, einer Sendung, die vor vielen Jahren überlichtschnell abgestrahlt worden war? Wir hätten sie niemals im Jahre 3441 empfangen dürfen, schon gar nicht während eines Linearfluges.
Und das Licht, das erlosch und wieder anging?
Der „flackernde" Riese?
Der selbständig gewordene Kontursessel?
Hier waren Kräfte am Werk gewesen, die nicht aus dem Einstein-Raum stammten. Kräfte eines parapsychisch begabten Gehirns.
Eine Hand riß mich unsanft aus meinen Grübeleien, eine Hand, die mich an der Schulter rüttelte.
„Stehen Sie auf!" sagte unser epsalischer Pilot. „Ich übernehme die Steuerung wieder selbst. Die Cynos scheinen bald in den Zwischenraum gehen zu wollen, und mit einem Träumer am Steuerpult würden wir nur den Anschluß verlieren."
Ich wollte protestieren., ließ es dann aber sein und setzte mich wieder vor die Kontrollen des. Halbraumspürers.
Abermals versuchte ich, die Gründe für unsere geheimnisvolle Rettung zusuchen, aber diesmal konnte ich mich nicht mehr konzentrieren.
Also verscheuchte ich diese Gedanken und konzentrierte mich auf meine Arbeit. Das war viel leichter, als etwas Unfaßbarem nachzujagen.
Kurz drauf verschwand der schwarze Diskus im Zwischenraurn.
Wir folgten ihm noch in der gleichen Sekunde und fanden ihn sofort wieder.
Stunden um
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