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0531 - Die Macht der Sieben

Titel: 0531 - Die Macht der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Trommelklänge ertönten, maskierte Redmarer huschten hin und her. Einer flüsterte mit unserem Führer, dann brachte er uns in eine blaugraue Grotte. Zahlreiche unmaskierte Redmarer hockten auf weichen Polstern, sie trugen Atemgeräte, die an bunten Plastikflaschen befestigt waren.
    Edzulbag zog uns zu fünf freien Geräten und bat uns, Platz zu nehmen.
    „Hier bieten sie etwas ganz Besonderes", erklärte er. „Ich denke, wir nehmen zuerst einen Schtolpase-Rausch und danach ein Szugrass-Kaleidoskop. Das kostet für jeden zweilhundertsechzig Poltrö."
    „Zweihundertsechzig Polbrö?" fragte Dalaimoc. „Das ist ja ein halbes Vermögen."
    Edzulbag musterte den Albino, der in seiner Maske natürlich kein Albino mehr war.
    „Sie dürfen nicht vergessen, daß es den Besitzern eine Menge Geld kostet, die Beamten der Glücksgaspolizei zu bestechen und viele Warner zu bezahlen."
    „Polizei!" Captain Rorvic stöhnte unterdrückt. „Das hätte uns gerade noch gefehlt!"
    Ich grinste schadenfroh. Wir entrichteten unseren Obulus, dann ging Chlong Edzulbag weg, um das Nötige zu veranlassen, wie er sich ausdrückte.
    Meine Schadenfreude schwand allerdings, als Batriaschwili beschwörend flüsterte „Auf keinen Fall dürfen wir irgendwelches Glücksgas inhalieren.
    Vergessen Sie nicht, daß unser Metabolismus sich von dem der Redmarer unterscheidet. Wer weiß, was geschieht, wenn wir ihre Rauschgase einatmen."
    „Wahrscheinlich schrumpft Captain Hainus eingetrocknetes Gehin noch mehr zusammen’‘, meinte Dalaimoc. „Dennoch ..."
    Ein schrilles Pfeifen unterbrach ihn. Maskierte Redmarer stürzten in unsere Grotte, rissen den Süchtigen die Atemmasken von den Gesichtern und führten sie hinaus.
    Nichts wie weg!" sagte Rorvic und sprang auf. „Das Bestechungssystem hat offenbar nicht funktioniert."
    Zu spät!
    Maskierte und Süchtige wurden in die Grotte zurückgedrängt.
    Ihnen folgten Uniformierte. Megaphone quäkten Befehle.
    Innerhalb weniger Minuten waren wir abtransportiert und wurden auf die Ladepritsche eines Räderfahrzeuges gedrängt. Dann ging es in rasender Fahrt durch unterirdische Tunnels und über freihängende Straßenbrücken zu einem großen grauen Gebäudekomplex. Zusammen mit Hunderten von Redmarern drängte man uns in einen Innenhof.
    „Da haben Sie uns in eine schöne Lage gebracht, Captain Hainu", sagte Rorvic. „Terranische Einsatzgruppe gerät auf einem fremden Planeten in eine Razzia gegen Rauschmittelsüchtige! Ich weiß gar nicht, wie ich das in Einsatzbericht formulieren soll."
    „Woher sollte ich ahnen, daß ein Angestellter des Ministeriums für Energieversorgung uns in eine Rauschgashöhle führt’" protestierte ich.
    „Natürlich, woher schon!" höhnte der Albino „Achtung! Man holt die Süchtigen gruppenweise ab. Wir müssen zusammenbleiben.
    Bei der ersten Gelegenheit machen wir uns unsichtbar und verschwinden!"
    Uniformierte sonderten Gruppen zu jeweils zwanzig Personen ab und führten sie durch Türen in das Hauptgebäude. Es gelang uns, gleichzeitig bei der übernächsten Gruppe mitzukommen Wir wurden in einen Saal mit gekachelten Wänden geführt.
    Redmarer in roten Kitteln nahmen mit Hilfe von Geräten Untersuchungen vor.
    Wir stellten uns gehorsam in die Reihe, dann gab Dalaimoc uns ein Zeichen, und wir schalteten unsere Mikro-Deflektoren ein.
    Da wir keine Antiflexgeräte bei uns hatten, mußten wir uns bei den Händen halten.
    Glücklicherweise blieb unser Verschwinden unbeachtet. Die eingefangenen Redmarer waren entweder teilrahmslos oder durch Drogen so „glücklich", daß sie die Realitäten nicht beachteten.
    Es fiel in dem allgemeinen Gedränge auch nicht auf, wenn wir jemand anstießen.
    Dennoch dauerte es fast eine Stunde, bis wir außerhalb des Gebäudekomplexes waren.
    „Sahkorim ist mir verleidet", erklärte der Albino. „Wir machen uns hinter der nächsten Ecke wieder sichtbar, nehmen einen Magnetzug und kehren zu dem Versteck unserer Kampfanzüge zurück. Danach fliegen wir zum Stützpunkt, ruhen uns aus und besuchen die Hauptstadt des Nordblocks. In einem diktakorisch regierten Staat wird es kaum Rauschgashöllen oder andere Attribute einer schlechten Demokratie geben. „ Er sollte recht behalten. Allerdings mußten wir bald erkennen, daß unsere Kenntnisse über Diktaturen sehr unvollkommen waren...
     
    *
     
    Die Hauptstadt des Nordblocks hieß Maytkorapol, nach dem Regierungsoberhaupt, das stets die Amtsbezeichnung Maytkor trug.
    Maytkorapol war nicht

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