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0531 - Die Macht der Sieben

Titel: 0531 - Die Macht der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gewesen, denn wie alle im Solsystem Geborenen verabscheute auch der Albino diktatorische Staatsformen.
    Sahkorim entpuppte sich als recht moderne Stadt - im Sinne einer präkosmischen Zivilisation. Sie lag an einer großen halbkreisförmigen Bucht, die von mehreren großen Inseln vortrefflich gegen Stürme und gagnerische Angriffe abgeriegelt wurde. Ständig kreisten Patrouillenflugzeuge über der Bucht, U-Boote, Raketenkreuzer und kleine Schnellboote pflügten durch die See. An den Kais lagen riesige Unterseefrachter. Es herrschte eine emsige Geschäftigkeit. Große Mengen von Gütern wurden umgeschlagen und von unterirdischen Magnetschienertransportern ins Hinterland gebracht.
    Wir landeten auf dem Dach eines Hochhauses und beobachteten etwa eine Stunde lang. Die Stadt Sahkorim mochte etwa viereinhalb Millionen Einwohner beherbergen und war in viele Wohn- und Geschäftsbezirke aufgeteilt. Es gab nur wenige echte Hochhäuser. und sie dienten ausschließlich als Bürogebaude. Ansonsten herrschten terrassenförmig gestaltete, kombinierte Wohn- und Geschäftsbauten vor. Die oberen Etagen waren als Wohnappartements gestaltet, die unteren als großzügig angelegte und künstlich beleuchtete Viertel mit Supermärkten, Handwerkerstraßen, Schulen, Kliniken und Unterhaltungsstätten.
    „Ich schlage vor, wir mischen uns unters Volk", sagte Peltrow Batriaschwilli. „Was wir brauchen, sind Informationen und Hinweise auf die geheimen Machthaber Redmares, und die können wir am besten erhaltern, wenn wir die Gespräche der Stadtbewohner belauschen."
    „Zum Beispiel in einer Gaststätte", warf ich ein. „Da wir so lange von Konzentraten gelebt haben, täte uns eine richtige Mahlzeit bestimmt gut."
    Dalaimoc Rorvic sah mich vorwutfsvoll an.
    „Sie hängen zu sehr an den leiblichen Genüssen dieser Welt, Hainu."
    „Ausgerechnet Sie sagen mir das!" fuhr ich ihn an. „Wovon sind Sie denn so fett geworden, Captain Rorvic? Doch nicht durch Askese."
    „Das gehört nicht hierher", erklärte Batriaschwili verweisend.
    „Immer müssen Sie Streit suchen. Captain Hainu."
    „Ich...? Wer hat denn damit angefangen?"
    „Sie! Sie nehmen eine harmlose Bemerkung zum Anlaß für Ihre Sticheleien."
    Ich schluckte. Das war die Höhe! Rorvic konnte sagen oder tun, was er wollte, ilhn krirtisierte niemand. Aber wenn ich es wagte, mich gegen eine kränkende Anspielung zu verbeidigen, wurde ich sofort als streitsüchtig hingestellt.
    „Wir werden ein Versteck für unsere Kampfanzüge suchen", bestimmte Dalaimoc, „dann gehen wir in die Stadt."
    Wir fanden am nordwestlichen Stadtrand ein Wäldchen, hoben mit den Desintegratoren eine drei Meter tiefe Grube aus und versteckten dort unsere Kampfanzüge und großen Ausrüstungsgegenstände. Danach besaßen wir nur noch die Mikro-Deflektoren siganesischer Herstellung und verschiedene Kleingeräte, die wir in Kleidungsstücken und unter der Biofolie verbargen. Nachdem wir die Grube zugeschüttet und getarnt hatten, gingen wir zu Fuß zur nächsten Magnetbahnstation.
    Mit unserem perfekt nachgemachten Südblock-Geld - bestehend aus verschiedenkörnrigen farbigen Scheiben - lösten wir Tickets bis zum Stadtzentrum von Sahkorim. Eine Viertelstunde später kam der Zug, ein aus zwölf Gliedsegmenten bestehendes Fahrzeug mit bequemen Kabinen, lautlos auf der Magnetschiene. Wir ließen uns in einem leeren Abteil nieder, und ich registrierte schadenfroh Dalaimocs fruchtlose Bemühungen, sich halbwegs bequem in einem der engen Silze zu verstauen.
    Als er endlich saß, quollen seine Fettpolster überall hervor.
    Der Zug brachte uns schnell zur Stadtmitte. Wir stiegen aus, und Captain Rorvic steuerte unverzüglich das nächste Lokal an.
    Ich verkniff mir eine Bemerkung darüber, denn ich war froh endlich eine anständige Mahlzeit zu bekommen.
    Das Lokal war ein Automatenrestaurant und wimmelte von Redmarern beiderlei Geschlechts. Die Planetarier verhielten sich zu unserer Enttäuschung leider recht schweigsam und waren wenig kontaktfreudig. Zwar bedachten sie den riesenhaften „Artgenossen" Rorvic mit unverhüllter Neugier, aber keiner unternahm den Versuch, mit uns ins Gespräch zu kommen.
    Ich suchte mir ein bierähnliches Getränk aus und ein Gericht, das aus einer bräunlichen Fleischsülze, gedörrten süßen Früchten und schwammähnlichen Schnitzeln bestand, die nach Kartoffelchips rochen. Die übrigen Gerichte sahen nicht so aus, als könnte man sie mit Appetit verspeisen.
    Dalaimoc Rorvic war weniger

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