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0533 - Die Drachen-Lady

0533 - Die Drachen-Lady

Titel: 0533 - Die Drachen-Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einige von ihnen hatten die langen Schnäbel aufgerissen und gaben krächzende Laute von sich.
    »Ruf die Formel!« zischte mir Bill zu.
    Ein Allheilmittel war sie auch nicht. Möglicherweise konnte ich etwas verändern, dazu kam es nicht mehr, denn eine andere Person tauchte plötzlich auf.
    Sie besaß einen langgestreckten Körper aus Fell, lief auf vier Beinen und sprang mit einem gewaltigen Satz in die Welt hinein, die ein Teil von Aibon war.
    Ich hatte es aus den Augenwinkeln mitbekommen und fuhr herum, ebenso wie Bill.
    »Nadine!« schrie ich.
    An mein Kreuz dachte ich nicht mehr, denn Nadine war wichtiger und das, was mit ihr geschah…
    ***
    »Großer Lord, das darf nicht wahr sein!« hauchte Bill neben mir.
    Auch er hatte die Wölfin gesehen und bewies mir durch seinen Kommentar, daß ich mich nicht irrte.
    Es war keine optische Täuschung, keine Fata Morgana, denn Nadine veränderte sich tatsächlich.
    Sie teilte sich.
    Schon einmal hatte ich das erlebt. Bill war Zeuge, denn wir waren durch eine schreckliche Magie in die Zeit der Saurier versetzt worden und hatten mitbekommen, wie sich Geist und Körper der Wölfin voneinander trennten.
    Auch jetzt befanden wir uns in einer fremden Welt, in einer magischen Klausur und hatten starre Augen bekommen.
    Der Geist stieg aus dem offenen Maul der Wölfin. Ein feinstoffliches Gemisch, an dünne Watte oder Gaze erinnernd, das sich in die Höhe drängte, zwar vom Wind erfaßt, aber nicht zerflattert wurde, sondern sich umformte.
    Aus dem Hauch, dem Streifen, dieser Seele eben bildete sich eine Frauengestalt.
    Sie hatte Ähnlichkeit mit Nadine Berger, die ich als Mensch so sehr schätzen gelernt hatte. Sie war damals Filmschauspielerin gewesen, ich hatte mich in sie verliebt und sah sie nun wieder so vor mir wie damals.
    Und sie war nicht gealtert!
    Möglicherweise lag es auch an ihrer feinstofflichen Gestalt, daß mir dies so vorkam. Ihr Gesicht zeichnete sich klar und rein ab, es wuchs förmlich aus dem Körper hervor, und ich sah auch ihre rötlich schimmernden Haare, die das Gesicht umwehten.
    Sie schwebte über der Gestalt und richtete ihren Blick auf uns. Ob sie uns tatsächlich so wahrnahm, wie wir sie, war nicht zu erkennen, ich hoffte es allerdings, und ich hoffte auch, daß sie es möglicherweise schaffte, uns aus dieser Lage zu befreien.
    Nicht nur wir waren von dem Erscheinen der Wölfin überrascht worden, auch Maureen Cooper wollte nicht wahrhaben, daß sie jemand störte.
    Plötzlich waren wir vergessen. Sie starrte auf den Körper der Wölfin und auch auf die geisterhafte Gestalt daneben. Dabei setzte sie zum Sprechen an, mußte einige Male Luft holen, bevor sie sagte:
    »Ich wußte, daß du nicht normal bist. Schon bei unserem ersten Kontakt habe ich es bemerkt. Deshalb habe ich dich gejagt, um dich zu töten. Du darfst nicht länger leben, du würdest uns stören. Du bist kein normales Tier, dein magisches Wissen, deine innere Kraft haben uns gestört.« Nach dem letzten Wort schaute sie mich wieder an. »Gehört sie zu euch?«
    »Ja!«
    »Dann werdet ihr zu dritt…«
    Ich ließ sie nicht mehr ausreden. Plötzlich stürmte ich vor. Es waren nur mehr zwei lange Schritte, die ich überwinden mußte, um sie zu erreichen.
    Maureen wollte noch zurück.
    Vergeblich. Sie befand sich zwar in einer rückwärtigen Bewegung, da hatte ich schon zugegriffen.
    Meine rechte Hand schlug wie ein Hammer auf ihre Schulter. Ich krallte mich in der Kleidung fest, riß Maureen herum und wollte sie zu mir heranziehen.
    In diesem Augenblick reagierte der Flugsaurier. Er kreiselte auf der Stelle herum, ich wunderte mich noch darüber, wie schnell er sein konnte und wollte mich zurückwerfen, um seinen gefährlichen Schnabelhieben zu entgehen.
    Es gelang mir nicht.
    Maureen Cooper hatte beide Hände frei. Sie konnte auch die Arme vorstrecken und umklammerte blitzschnell den dünnen Hals des Pterosauriers.
    Gleichzeitig schrie sie ihm etwas zu.
    Das Tier gehorchte.
    Es drückte sich hoch, breitete die Flügel aus und gewann mit dem ersten Schwingenschlag schon an Höhe.
    Ich hatte die Wahl.
    Ließ ich Maureen los, würde sie uns wahrscheinlich entwischen.
    Hielt ich fest, machte ich die Reise mit.
    Den Boden hatte ich bereits unter meinen Füßen verloren. Noch konnte ich mich entscheiden.
    Ich entschied mich für die zweite Alternative. Gemeinsam mit Maureen Cooper wurde ich von dem Drachenvogel in die Höhe getragen.
    Zurück blieben Bill, Nadine und die anderen

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