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Von Murkel Schnurri und anderen Katzen

Von Murkel Schnurri und anderen Katzen

Titel: Von Murkel Schnurri und anderen Katzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Kraa
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MURKEL, PLÜSCHI, JÜRGEN, BOGOMIL
    Der erste Kater in meiner Erinnerung hieß “Murkel“. Er hatte ein weißes Fell mit schwarzen Flecken. Da er sich aber – nicht kastriert – überall herumtrieb, war sein Fell meist ein bisschen dreckig-grau. Er war furchtlos und nahm es todesmutig mit jedem Hund auf, mit seinen Artgenossen sowieso. So manches Mal kam er morgens mit abgerissenem Ohr oder zerfetzter Schnauze nach Hause, wo wir ihn dann so gut es ging verarzteten und er sich den ganzen Tag auf das Sofa in der Küche verkroch und seiner Genesung entgegen schlief. Wollte unser Murkel auch einmal tagsüber nach draußen, setzte er sich auf die Fensterbank, kratzte am Fenster, damit wir es ihm öffneten, und sprang mit einem großen Satz aus der ersten Etage in den Vorgarten. Von dort stolzierte er dann gemächlich die Straße hinunter, die in den Nachkriegsjahren noch nicht so sehr mit Autos befahren war.
    Dennoch hat er uns einmal sehr erschreckt. Er saß mitten auf der Straße und putzte sich ausgiebig und ließ sich auch nicht von dem herannahenden Bus, der sich hupend bemerkbar machte, in seiner Putzaktion stören. Auch unser Rufen und Schreien ignorierte er. Seine Putzzeremonie war noch nicht beendet. Der Busfahrer hatte scheinbar auch eine Katze zu Hause, denn er stoppte den Bus kurz vor dem Kater, stieg aus, redete mit ihm. Murkel stand auf und trollte sich in unsere Arme. Wir brachten ihn - erleichtert über den guten Ausgang – schnell nach Hause.
    Meine Mutter und ihre Zwillingsschwester, die mit ihrem Mann eine knappe Autostunde von uns entfernt wohnte, besuchten sich regelmäßig am Wochenende, Mal bei uns, mal bei der Tante. Der Mann meiner Tante war ein leidenschaftlicher Jäger mit Jagdschein, Jagdrevier und dem dazugehörigen Jagdhund. Ein großer brauner Deutsch-Drahthaar, namens Tasso. Tasso war gut abgerichtet und gehorchte aufs Wort, sogar mir mit meinen fünf oder sechs Jahren. Ich führte ihn an der Leine, wenn die Erwachsenen dabei waren und war sehr stolz. Die einzige Unart, die Tasso hatte, er hasste Katzen. Wenn er eine zu fassen bekam, was wohl auch schon mal vorkam, dann sah es für die Katze schlecht aus.
    Als Tante und Onkel wieder einmal bei uns waren, wollten alle wegen des schönen Wetters einen Spaziergang machen. Aus irgendeinem Grund sollte der Hund aber zu Hause bleiben. Unser Kater verschwand immer von der Bildfläche wenn Tasso auftauchte. Er mochte den Hund genauso wenig wie Tasso ihn. Also wurde der Hund in die Küche gesperrt und den Kater wähnten wir an einem sicheren Ort. Als wir nach ein paar Stunden nach Hause kamen, ließen wir den Hund wieder aus der Küche heraus, er hatte dort schön unter dem Küchentisch geschlafen. Und ebenso friedlich schlief unser Murkel auf dem Sofa in seiner Ecke, auch in der Küche. Nach dem ersten Schrecken fragten wir uns, wie es zu dieser Eintracht gekommen war. Bevor die beiden Tiere sich ihrer Unverträglichkeit bewusst wurden, haben wir sie schnell getrennt.
    Da ich schon als kleines Kind ein großes Herz für Tiere hatte, brachte ich hin und wieder Tiere mit nach Hause, von denen ich annahm, dass sie kein zu Hause hatten. Da ich ein sehr lebhaftes Kind war und immer auf Achse, hatte ich häufig Kontakt zu Tieren. Ich betrachtete Ameisen und andere “Kleintiere“ und schlug mich sogar mit größeren Jungen, weil sie Frösche an Stöcken festbanden. Zu meinem Glück hatten sie großen Respekt vor meinem Zorn und hauten ab, während ich unter Tränen die armen Frösche wieder losband und in ihren Tümpel setzte.
    Auf einem dieser Streifzüge begegnete ich einem großen Schäferhund, der sich zutraulich von mir streicheln ließ. Da er kein Halsband trug, ging ich davon aus, dass das “arme Tier“ wohl ausgesetzt worden war oder sich verlaufen hatte. Kurzentschlossen schlang ich einen Arm um seinen Hals und zerrte ihn mit zu mir nach Hause. Meine Mutter stand am Herd und bereitete das Mittagessen, als ich mit dem süßen “Hündchen“ ankam. Sie bekam einen gehörigen Schreck, weil der Hund so groß war neben mir und hatte wohl ein bisschen Angst um mich. Nach langem Zureden ihrerseits und großem Geheule meinerseits, musste ich den Hund wieder auf die Straße bringen. Er hatte sich am Futter des Katers gestärkt und ging willig mit mir wieder nach draußen. Dort trollte er sich schnell, wahrscheinlich in Richtung Heimat.
    ooooooooo
    Plüschi
    oooooooooooooo
    Als ich ungefähr sechs Jahre alt war, bekam ich meine erste eigene

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