0533 - Die Drachen-Lady
schlagartig, denn die Schwingen bewegten sich nicht. Sie konnten es nicht, weil die Umgebung verglaste.
Und mit ihr die Ungeheuer.
Nur ich, der ich das Kreuz besaß und auch nicht in diese Welt hineinpaßte, konnte mich bewegen. Es glich zwar keinem Wunder, aber die Erklärung konnte nur die Magie geben.
Ich hörte das Brechen des Halses, rechnete damit, in die Tiefe zu fallen und mit gebrochenen Knochen liegen zu bleiben. Der Boden schien mir entgegenzukommen, ich streckte mein rechtes Bein aus und bekam den nötigen Halt.
Gütiger Himmel, ich stand auf dem Boden.
Und Aibon, vielmehr der Rest davon?
Über das Meer war dieses Land gekommen, über das Meer hinweg entschwand es auch wieder.
Ich konnte es kaum glauben. Es war die Wand, diesmal jedoch ohne Leben, denn alles, was sich wieder in eine andere Dimension zurückzog, bewegte sich nicht mehr.
Auch Maureen Cooper nicht.
Die Drachen-Lady oder das Drachen-Mädchen hatte für ihre Pläne einen sehr hohen Preis bezahlen müssen.
Hinter mir hörte ich ein Winseln.
Ich drehte mich um, sah Bill am Boden liegen und auch, daß die Zunge der Wölfin die Wunden an der linken Hand leckte. Er selbst schaute mich verständnislos an.
Auch ich hob die Schultern und sagte: »Manchmal ist das Leben sehr rätselhaft, alter Junge…«
***
Wie zwei müde Krieger gingen wir zurück in den Ort. Ziemlich erschöpft erreichten wir Greenland. Das Taschentuch, das Bill um seine Hand gewickelt hatte, sah wie ein roter Fetzen aus.
Unsere Ankunft hatte sich rasch herumgesprochen. Sheila und Johnny liefen uns entgegen. Der Junge wollte Nadine begrüßen, die wieder normal geworden war, aber sie wich nicht von Bills Seite, als hätte sie noch etwas gutzumachen.
»Was ist passiert?« rief Sheila.
Ich lächelte sie an. »Du kannst den Leuten sagen, daß sie nicht zu fliehen brauchen.«
Ihre Augen strahlten uns an. »Dann ist alles in Ordnung?«
Bill nickte und erwiderte: »Bis auf einige Kleinigkeiten bestimmt. Aber man kann nicht alles haben…«
ENDE
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