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0533 - Julians Zauberschwert

0533 - Julians Zauberschwert

Titel: 0533 - Julians Zauberschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hatte…
    ***
    »Das wirst du uns näher erläutern müssen«, entfuhr es Zamorra erschrocken. Auch die anderen horchten auf. Der Silbermond auf dem gleichen Weg wie die Echsenwelt?
    Die Echsenwelt war längst so gut wie unbewohnbar; sie zerfiel im Chaos der ansteigenden Entropie. Und dieses Schicksal sollte nun auch dem Silbermond drohen, auf dem die Sauroiden gerade eine neue Heimat gefunden zu haben glaubten?
    Merlin war erregt. Er atmete hastig.
    Kein Wunder – das Schicksal des Silbermondes lag ihm am Herzen wie kaum etwas anderes in dieser Zeit. Er hatte unglaublich viel Kraft und Energie darauf angewandt, diese Welt in der Vergangenheit nachträglich vor dem Untergang zu retten – und dabei ein Zeitparadoxon auszulösen, das nur durch Julians Traum und die Zeitverschiebung abgeblockt wurde. Aber das war nicht alles. Auf dem Silbermond hatte Merlin einst mit der Zeitlosen Morgana leFay Sara Moon gezeugt, seine Tochter, an der er hing – und von der er möglicherweise noch nicht einmal wußte, was ihr bei ihrem Versuch, die Macht über die DYNASTIE DER EWIGEN wieder an sich zu bringen, zugestoßen war. Zumindest Zamorra hatte es bisher nicht fertiggebracht, ihm mitzuteilen, daß Sara nunmehr in einer Zeitschleife in der Vergangenheit festhing. [7]
    In einer Zeitschleife, die sie immer wieder zu durchleben hatte, bis eines fernen Tages die Bedingungen so günstig für sie ausfielen, daß sie aus eigener Kraft diesen permanenten Kreislauf der Zeit aufbrechen und ihm entfliehen konnte…
    In einer Zeitschleife, die auf dem Silbermond begann und endete…
    Wenn es also jemanden gab, der mit dieser ehemaligen Druidenwelt verbunden war, dann mußte es Merlin sein, niemand sonst.
    »Nichts mehr funktioniert so, wie es funktionieren sollte«, begann Merlin. »Verzeiht mir, Freunde, wenn ich nicht die richtigen Worte finde. Aber es ist etwas, das vielleicht zu Anfang niemand richtig erkannt hat. Es beginnt auf der Echsenwelt. Sie stirbt, sie zerfällt, sie bietet ihren Bewohnern keinen Lebensraum mehr – zumindest nicht auf lange Sicht. Denn die Echsenwelt unterscheidet sich in einigen wichtigen Konstanten von der ›wirklichen‹ Erde. Dazu gehört die Magie, die völlig anders ist. Nun gut, nicht wirklich völlig anders, aber… sie befindet sich auf einem Niveau, dessen Höhe einfach unwahrscheinlich ist. Die beiden Welten driften immer weiter auseinander. Die Sonderstellung der Echsenwelt wird um so größer, je näher sie ihrem endgültigen Zerfall kommt… und irgendwann siedeln die Sauroiden aus, weil ihr Lebensraum zu sehr schrumpft…«
    »Das wissen wir doch alles«, wandte Reek Norr ein. »Würdest du bitte zur Sache kommen, Zauberer?«
    Der weißbärtige alte Mann mit den ewigkeitsjungen Augen grinste ihn freudlos an. »Ich bin mitten drin in der Sache. Die Sauroiden kommen also zum Silbermond, einer Welt mit einem festen magischen Gefüge. Ihr eigenes magisches Gefüge, um es mal so zu nennen, bringen sie aber mit. Und beide vertragen sich nicht miteinander.«
    Zamorra begann zu ahnen, worauf Merlin hinaus wollte. Aber Ti-Ak Shats meldete sich schneller. »Weißhaar, willst du damit behaupten, in deiner Sicht sei unsere Magie schwarz?«
    Merlin schüttelte den Kopf.
    »Es ist unwichtig, ob sie schwarz, weiß, grau oder bunt ist«, sagte er. »Ich sage, beide vertragen sich nicht miteinander! Wie auch immer… sie passen nicht zusammen, sie kollidieren. Sie mögen gleich sein und sind es doch nicht. Laß es mich so sagen: da ist ein Schienenstrang. Du hast zwei Steine in der Hand, von der gleichen Beschaffenheit des Materials, aber der eine ist klein und der andere groß. Du legst den kleinen auf die Schiene – der Zug rollt darüber hinweg und ruckt nur ein wenig. Der große Stein dagegen bringt ihn zum Entgleisen. Aber wenn du nun die beiden Steine miteinander verbinden willst, passen sie ihrer unterschiedlichen Größe wegen nicht zusammen. Du bekommst kein harmonisches Ganzes. Sie stören einander. Der große Stein zieht jede Aufmerksamkeit an sich, den kleinen beachtet niemand mehr. Und je mehr Betrachter kommen, desto mehr Beachtung findet der große, desto weniger der kleine Stein. Fügt jetzt jemand den kleinen Stein zu dem großen, wird jeder der Betrachter ihn sofort wieder entfernen und weit weg werfen, weil er die Harmonie des Großen stört. Zur Not wird man den kleinen Stein zertreten oder zermahlen. Zusammen kommen sie nie mehr, sie werden auseinandergehalten zum Nachteil des kleinen

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