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0535 - Shironas Nebelgeister

0535 - Shironas Nebelgeister

Titel: 0535 - Shironas Nebelgeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ein offenes Geheimnis, aber seit Kain und Abel hat das Personal immer die heißesten Drähte zu den geschäftlichen und politischen Verbindungen ihrer Herrschaften und hört nicht nur das Gras wachsen…«
    George schmunzelte. »Ich hätte das nicht so vornehm ausgedrückt, Scarth, aber danke für die Schützenhilfe! Einer von uns sollte den Boss fragen, ob nicht auch die Sicherheitseinrichtungen von Tendyke's Home von der Supertechnik der Dynastie profitieren könnte…«
    Irgendwann am späten Abend tauchten dann Tendyke und die Zwillinge auf, völlig überrascht von der Anwesenheit Zamorras.
    »Ich habe ständig versucht, Sie über Autotelefon zu erreichen, Sir, aber das Gerät war offenbar nicht eingeschaltet«, verteidigte Scarth sich erfolgreich.
    »Kein Wunder«, flötete Monica – oder war es Uschi? – vergnügt. »Ich habe die Stromversorgung unterbrochen, als wir nach Miami fuhren. Schließlich hatten wir alle uns einen ungestörten Nachmittag vorgenommen.«
    Uschi – oder war es Monica? – wollte wissen, warum Nicole nicht ebenfalls hier war.
    »Sie flirtet mit Ted Ewigk, schätze ich«, seufzte Zamorra. Vergeblich wie immer versuchte er die Zwillinge auseinanderzuhalten. Sie mochten ihm ihre Namen nennen, aber das hielt nur so lange vor, bis sie sich durcheinander bewegten und er anderweitig abgelenkt wurde, so daß er nicht mehr darauf achten konnte. Sofern sie nicht zufällig mal unterschiedliche Kleidung trugen, konnte Gerüchten zufolge nicht einmal Rob Tendyke sie voneinander unterscheiden.
    Häufig genug pflegten sie allerdings überhaupt keine Kleidung zu tragen…
    Einfach so, weil's ihnen Spaß machte, wenn sie allein oder unter Freunden waren.
    »Was treibt dich allein her?« wollte Tendyke derweil wissen.
    Zamorra erklärte es ihm. George, immer noch anwesend, sich aber momentan etwas deplaziert fühlend, gab seinen Kommentar.
    »Die Technik ist Rikers Sache«, wich Tendyke etwas unbehaglich aus. »Zamorra, wenn du wieder mit diesen Unsichtbaren zu tun bekommst, wäre ich gern dabei. Ich möchte etwas ausprobieren.«
    Zamorra begriff, worauf sein Freund anspielte. Tendyke besaß die eigenartige Fähigkeit, Gespenster zu sehen. Dinge, die »normalen« Menschen verborgen blieben, konnte er wahrnehmen.
    Er nickte. »Wenn es irgendwie klappt… ich versuche dich rechtzeitig zu informieren. Aber du wirst schnell sein müssen. Und ob die Regenbogenblumen funktionieren, weiß ich noch nicht.«
    »Ich hatte eben läuten hören, daß du sie erstmals benutzt hast, um hierher zu kommen…«
    »Aber noch haben sie keinen Rückwärtsgang.«
    »Sie transportieren also nur in einer Richtung? Das ist neu!« stellte Monica fest. »Na, vielleicht brauchen sie ihre Zeit, um sich von dem Transport zu erholen. Immerhin sind sie zwar recht schnell gewachsen, aber immer noch klein gegen die anderen Blumen, die wir kennen. Wie lange ist es her, daß du hierher kamst, Zamorra? Vielleicht haben sie sich inzwischen erholt.«
    Zamorra nickte. »Den Versuch wollte ich selbst schon machen, aber wichtiger war es mir, auf euch alle zu warten.«
    Dann befanden sie sich bei den Regenbogenblumen.
    Monica Peters, die den Vorschlag gemacht hatte, wollte sich zum Château Montagne versetzen lassen. Nach ihr versuchte es Zamorra.
    Es funktionierte nicht.
    ***
    Der Seelenlose schritt aus, bis er auf ein Hindernis trat. Seine Bewegungen waren abgehackt und eckig wie die eines ferngesteuerten Roboters. Viel mehr war er auch längst nicht mehr; ein biologische Hülle, die nur noch durch eine unbegreifliche Kraft aufrecht gehalten wurde. Doch gewaltige Energien durchströmten diese Hülle, luden sie allmählich auf, damit sie ihre Aufgabe erfüllen konnte.
    Das Hindernis war ein Auto. Ein kleiner Geländewagen japanischer Fertigung, alt und billig gekauft, dem Schrottplatz näher als dem nächsten Ölwechsel. Aber der Wagen fuhr.
    Auch jetzt noch, da der Seelenlose einstieg. Er berührte mit einem Finger das Zündschloß. Sekundenlang knisterten Funken; ein Lichtbogen entstand. Dann sprang der Motor so schwungvoll an wie noch nie zuvor.
    Der Seelenlose bemühte sich, den Wagen in Bewegung zu setzen. Nach einer Weile des Experimentierens gelang es ihm endlich.
    Früher einmal hatte der Mensch gewußt, wie man ein Auto fuhr. Der Untote mußte es erst ganz neu lernen. In ihm gab es keine Erinnerung, nur den ständig leise raunenden Befehl: Mehr! Mehr…
    mehr davon…
    Er ging auf Jagd…
    ***
    Die Transportkapazität der »Jungblumen«

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