Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0556 - Der Sonnengigant

Titel: 0556 - Der Sonnengigant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Decke verlor sich in flimmernden Leuchteffekten.
    Tschubai grinste.
    „Sieht verwirrend aus", gab er zu.
    „Was sehen Sie?" fragte Alaska zum zweitenmal.
    Tschubai erklärte es ihm. Der Mann mit der Maske nickte erleichtert.
    „Alles in Ordnung!" unterbrach er den Mutanten. „Es sieht so aus, als käme es diesmal nicht zu Bildverschiebungen."
    Er blickte sich um.
    „Wo sind die anderen?"
    Wie aus dem Boden gestampft, stand plötzlich Irmina Kotschistowa vor ihm. Saedelaere blinzelte verwirrt.
    „Woher kommen Sie?"
    Sie trat einen Schritt zurück und verschwand wieder.
    „Dieses Phänomen entsteht durch die Lichtreflexe", erklärte Tschubai. „Fragen Sie mich nicht, wozu es gut sein soll."
    „Das gehört wahrscheinlich zu einer Anlage, die sich durch das gesamte Schiff erstreckt und alle möglichen Täuschungen hervorrufen kann", vermutete Saedelaere.
    Er folgte der Mutantin und sah jetzt auch Schmitt und Corello.
    Die Mitglieder des Einsatzkommandos saßen in einer nischenförmigen Vertiefung der Wand. Schmitt hatte seinen Helm zurückgeklappt. Er bemerkte Saedelaeres vorwurfsvollen Blick und lächelte in seiner traurigen Art.
    „Gute Atemluft!" stellte er fest. „Probieren Sie es aus!"
    Doch Alaska hielt seinen Helm geschlossen.
    „Es sieht so aus, als wären wir unentdeckt an Bord gelangt", sagte er zufrieden. „Deshalb wollen wir uns möglichst ruhig verhalten und unseren Standort nicht wechseln. Tschubai kann sich an Bord des Manips ein bißchen umsehen."
    „Wir befinden uns bereits auf der Innenseite des Schmiegschirms", erklärte Schmitt. „Ich habe den Übergang gespürt."
    „Wir auch!" Alaska war froh, daß die Überlegenheit des Cynos diesmal nicht so offensichtlich war. „Jetzt wollen wir hoffen, daß der Manip Kurs auf Stato nimmt."
    Inzwischen war Tschubai lautlos verschwunden, um das Innere des Schiffes zu inspizieren. Die anderen warteten. Saedelaere hoffte, daß der Raum, in dem sie sich befanden, nicht von einem Besatzungsmitglied des Manips betreten wurde. Sie konnten in einem solchen Fall zwar ihre Mikrodeflektoren einschalten, doch dann erhöhte sich die Ortungsgefahr.
    Saedelaere fragte sich, warum ausgerechnet ein Manip in das Statik-System einflog. Bisher hatte er geglaubt, daß diese Schiffe nur die Aufgabe hatten, die Ankunft des Schwarmes vorzubereiten, indem sie für eine Verdummung aller Lebewesen im Fluggebiet und für eine Veränderung der Gravitationskonstante sorgten.
    Vielleicht besaßen die Manips auch noch andere Aufgaben.
    Alaska wunderte sich, daß keinerlei Geräusche zu hören waren. Im Schiff war es vollkommen still. Saedelaere hörte nur das Klopfen seines Herzens und den eigenen Atem. Die Stille war fast unheimlich.
    Saedelaere beobachtete seine Begleiter.
    Der Supermutant saß im Spezialsitz des Trageroboters. Er schien nachzudenken. Irmina Kotschistowa lehnte mit dem Rücken an der Wand. Der Schutzanzug verbarg ihre weiblichen Formen fast völlig. Alaska wünschte, er wäre sich über sein Verhältnis zu dieser Frau klar geworden. Sie behandelte ihn mit der gleichen Freundlichkeit, die sie allen anderen Männern ebenfalls entgegenbrachte. Immer wieder ertappte sich Alaska dabei, daß er ihre Verhaltensweise einer besonderen Kontrolle unterzog.
    Er kannte den Grund!
    Insgeheim befürchtete er, sie könnte ihn wegen seines Cappin-Fragments und der Maske darüber wie einen Krüppel behandeln.
    Doch das tat sie nicht.
    Trotzdem blieb Alaska ihr gegenüber mißtrauisch.
    Sein Mißtrauen schlug oft in Ablehnung um, obwohl er sich andererseits zu dieser Frau hingezogen fühlte.
    Ausgerechnet jetzt muß ich daran denken! warf er sich ärgerlich vor.
    Er war froh, als Ras Tschubai zurückkehrte und ihn von seinen Gedanken ablenkte.
    „Das Schiff hat keine Besatzung", berichtete der Teleporter.
    „Jedenfalls habe ich niemanden gefunden. In einem der Räume, die zum Zentrum des Schiffes gehören, steht eine Götzenstatue.
    Sie scheint auf geheimnisvolle Weise lebendig zu sein."
    Tschubai ging nicht näher darauf ein, sondern fuhr fort: „Bildschirme oder andere technische Einrichtungen, die mir einen Hinweis auf das Ziel des Schiffes hätten geben können, entdeckte ich nicht."
    Wieder dachte Saedelaere an die Berichte Pontonacs.
    „Sind Sie sicher, daß das, was Sie gesehen haben, Wirklichkeit war?"
    „Ich kann es nicht beschwören! Ich weiß nur, daß ich es gesehen habe."
    Corello beugte sich über seinen Sitz.
    „Ich spüre aber mentale Impulse", erklärte

Weitere Kostenlose Bücher