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0559 - Die Inseln des Wahnsinns

Titel: 0559 - Die Inseln des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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arbeiteten, wie die halbautomatischen Nerven-Schweißgeräte das Gewebe zertrennten, die Nerven umleiteten und an andere Leiter anschlössen. Es war die Arbeit, die eine unendliche Geduld erforderte.
    Die Veränderungen bewegten sich im Tausendstel-Millimeter-Bereich.
    Ein winziger Fehler hatte vergleichsweise gigantische Folgen.
    Ruhig und zuverlässig arbeiteten die Geräte, die Sandal in tiefer Bewußtlosigkeit hielten.
    „Wie lange dauert es noch bei Ihnen?"
    Die Terraner verfolgten die leisen Kommandos, Anordnungen und Fachausdrücke mit. Die Siganesen arbeiteten schnell, jedoch nicht hastig. Die Verbindungen einzelner Zellen war nach zwei Stunden Operation lahmgelegt oder entfernt worden. Jetzt kamen die schwierigen Passagen des Eingriffes: „Bringen Sie bitte die Präparate!" sagte eine der Siganesinnen.
    „Mit Vergnügen - hier sind sie!"
    Eine Anästhesieschwester, die ihrerseits die Robotgeräte kontrollierte, was sich bisher stets als sicher, aber vollkommen überflüssig erwiesen hatte, flüsterte ihrem Nachbarn zu: „Die biologischen Nervenleiter!"
    Verschiedene Zellverbände, die zwischen gewissen Hirnventrikeln,, lagen, mußten verbunden werden.
    Durch diese „Schaltungen" wurde einerseits das Funktionieren des Gehirns mit allen seinen Funktionen wie bisher gesichert, andererseits würden Chemikalien oder Drogen, Reizimpulse oder mehrdimensionale Strahlungen keinerlei Wirkungen mehr hervorrufen und vom Organismus resorbiert werden, ohne daß sie das Individuum zwangen, die Wahrheit zu sagen.
    Dieser Teil der Operation, der zweite und entscheidende, war länger und weitaus schwieriger.
    Die Sonden wurden aus den Löchern gezogen und in die sterilisierenden Behälter zurückgelegt. Jeder, der hier in diesem Bereich der riesigen MARCO POLO Dienst tat, wußte, worum es ging. Die Mediziner kannten alle Risiken eines solch umfangreichen Doppeleingriffs aus ihrer eigenen Laufbahn zur Genüge, und die anderen waren darauf hingewiesen worden, denn sie planten den Einsatz der sieben Personen mit. Sie alle kannten Sandal und Tahonka, deren Freundschaft fast sprichwörtlich geworden war.
    Und viele von ihnen kannten auch die Positronentechnikerin Chelifer Argas, das Mädchen mit den grünen Augen und dem silberfarbenen Haar.
    Sie saß in einem der Vorräume und war unruhig.
    Sandal dachte sie. Er ist der erste Mann, den ich wirklich liebe.
    Und von dem ich weiß, daß er mich liebt.
    Ich möchte nicht übertreiben, aber ich kann sagen, daß in gewisser Hinsicht Sandal das Produkt meiner Ausbildung, meiner Belehrung ist. Sie hatte aus einem Sohn barbarischer Fürsteneltern einen jungen, gebildeten und aufgeschlossenen Terraner gemacht - aber er war ein Jäger, ein Krieger geblieben.
    Er spielte noch immer die alten Lieder auf seinem Instrument, noch immer war in seinem Herzen der Wunsch nach Rache, inzwischen gemildert und umprojiziert - er wollte nicht mehr um jeden Preis töten und seine Eltern, Burg Crater und die schöne Beareema rächen, sondern den Schwarm zwingen, die Richtung zu ändern - die Gefahr von der Erde zu nehmen.
    Was inzwischen schwer war, da die Erde und alle solaren Planeten durch einen Sprung aus ihrer bisherigen galaktischen Position entfernt worden war.
    Sandal und sie wollten an einem aufregenden und wichtigen Einsatz teilnehmen, die Operation und ihr positiver Ausgang waren „conditio sine qua non" für den Versuch, Terra weitere Geheimnisse des Schwarms zu übergeben.
    „Ich hoffe", flüsterte sie, „daß dieser Eingriff bald vorbei ist und gut ausgeht!"
    Sandal als Idiot, als Hirngeschädigter, als Wrack ... es entzog sich ihrer Vorstellungskraft. Sie stand auf und begann, unruhig in dem kleinen Raum hin und herzugehen.
    Sie sah einmal auf die Uhr: die Mittagsstunden des zwanzigsten Januar waren vorüber.
    Sie blieb vor einem Interkom stehen, drückte eine Taste, nachdem sie die betreffende Zahl gelesen hatte.
    Ein Robot erschien auf dem Bildschirm, dann schob sich das Gesicht eines jungen Mannes vor die Linsensätze.
    „Ja?"
    Chelifer begann zögernd: „Ich bin ... nun, man könnte mich als Freundin Ihres Patienten bezeich..."
    Der junge Mann lächelte sie an. Die beiden Menschen schienen unter derselben Art nervlicher Anspannung zu stehen, denn er sagte: „Leise! Sie werden sicher fragen, wie es Sandal geht?"
    Chelifer nickte.
    „Die Siganesen arbeiten. Sie pflanzen gerade, wenn ich richtig informiert bin, die Bio-Nervenleiter ein. In einer Stunde wissen wir mehr. Dann ist

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