0559 - Die Inseln des Wahnsinns
Schwarmbeherrscher Terra und ihm selbst nutzen konnte.
Sandals Angebot, oder vielmehr das Drängen des jungen Mannes, der entschlossen war, diesen Planeten zu betreten, war in gewisser Weise verlockend. Aber - sehr gefährlich.
„Es wäre eine gewaltige Sache!" sagte Rhodan.
„So ist es!"
„Wenn ihr gefangen werdet, sind Verhöre die unausweichliche Folge!" gab Rhodan zu bedenken. „Aber ... Chelifer Argas ist nach ihrer weit zurückliegenden Hirnoperation mentalstabilisiert.
Sie ist gegen alle bekannten Verhörmethoden immun und wird uns nicht verraten können."
Sandal erkundigte sich unsicher: „Was ist mentalstabilisiert'?"
Rhodan erklärte es ihm in wenigen Sätzen. Dann sagte er: „Ich bin damit einverstanden, daß ein kleines, aber wohlausgerüstetes Kommando den Planeten anfliegt. Aber nur unter einer Bedingung."
Sandal stand auf.
„Welcher?"
„Tahonka und du, ihr müßt euch einer Operation unterziehen.
Sie soll euch in die Lage versetzen, für die Götzen unangreifbar zu sein. Eine Hirnoperation. Auch ihr seid anschließend mentalstabilisiert."
Sandal schüttelte den Kopf.
„Die Ärzte sollen in meinem Gehirn herumschneiden?
Niemals!" sagte er entschlossen. „Ich bin gegen die Verdummungsstrahlen immun, ich habe keine merkwürdigen Träume mehr, ich besitze einen guten Verstand. Chelifer hat es mir gesagt, denn sie lehrte mich vieles Wissen der Terraner."
Rhodan erklärte kategorisch: „Kein Eingriff - kein Kommandounternehmen, Sandal!
Überlege es dir gut!"
Rhodan lehnte sich zurück und betrachtete den jungen Mann, der vor ihm saß. Sandal trug eine abenteuerliche Kombination aus Bordkleidung und selbstgefertigten Einzelstücken.
Innerhalb des Schiffes schleppte er wenigstens seinen Bogen und einen vollen Köcher nicht mit sich, trotzdem war er unter den Besatzungsmitgliedern mit seinem nackenlangen Haar und dem kühn geschnittenen Gesicht eine auffallende Erscheinung.
Zu seinen Freunden zählten der Haluter ebenso wie Joaquin Manuel Cascal, der geistvolle Spötter ... und zahlreiche andere Frauen und Männer.
„Einverstanden!" sagte Sandal.
„Gut", meinte Rhodan und griff nach einem Interkom, das sich auf einem federnden Bügel ihm entgegenschwang.
„Ist es schmerzhaft?"
Rhodan schüttelte den Kopf und sagte: „Weder du noch Tahonka werdet etwas davon merken.
Wir haben für diesen Zweck hervorragende Arzte. So groß sind sie!"
Er zeigte die Größe eines Sigane-sen mit Daumen und Zeigefinger an.
„Daß wir uns recht verstehen", wiederholte der Großadministrator. „Tahonka und du, ihr werdet operiert.
Einige Tage später seid ihr beide gegen jede Art von Verhören immun. Dann rüsten wir eine kleine Gruppe aus, die in einem Jet zu diesem Planeten fliegt. Wir rechnen mit rund zehn Tagen, einige Tage mehr oder weniger sollen keine Rolle spielen.
Ihr versucht, ungesehen zu bleiben und einige Geheimnisse mitzubringen. Richtig?"
Sandal stand wieder auf und versicherte: „So und nicht anders. Werden wir nach dem Eingriff schnell wieder gesund sein?"
Rhodan lachte kurz und entgegnete: „Du wirst nicht einmal Kopfschmerzen haben. Die winzigen Wunden sind binnen weniger Tage völlig zugewachsen. Aber einige Stellen deiner Kopfhaut werden rasiert werden müssen.
Aber bei deiner Haartracht spielt es keine Rolle."
Sandal schloß: „Ich bin bereit! Ich gehe jetzt zu Chelifer und Tahonka, um ihnen zu sagen, daß wir in zwei oder drei Tagen zum Planeten der vielen Götzen starten."
Rhodan nickte und sah ihm nach.
Dann griff er zum Interkom, wählte eine Nummer und ordnete an, alles für zwei schwierige Eingriffe vorzubereiten.
Das war die Vorgeschichte dieser Doppeloperation gewesen, dachte Chelifer Argas, als sie ihre Kabine betrat.
Ais Robotpsychologin war ihre Arbeit innerhalb der MARCO POLO nicht gerade gewaltig groß, sie brauchte niemandem die Charakte-ristika von positronischen Anlagen zu erklären, brauchte auch selten spezielle Fehler zu suchen, die nur sie finden konnte. Ihr dringender Wunsch, ebenfalls an dem Kommandounternehmen teilnehmen zu dürfen, entsprach auch zum guten Teil jener Langeweile.
Außerdem wollte sie an der Seite Sandals bleiben.
Chelifer packte zusammen, was sie brauchte, kontrollierte alles noch einmal intensiv und systematisch durch und verließ dann ihre Kabine.
Sie bewegte sich quer durch das halbe Schiff, bis sie an den Schleusenhangar kam, an dem die Buchstaben SJ-MP 456 standen, das war der Space-Jet der MARCO POLO, Nummer
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