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056 - Der Banknotenfälscher

056 - Der Banknotenfälscher

Titel: 056 - Der Banknotenfälscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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›alten Joe‹ nennt. Ich habe ihn übrigens heute abend schon gesehen.«
    »Wie lange ist das her?« erkundigte sich Bourke.
    »Noch keine zehn Minuten. Er ist hier hinausgefahren und hatte einen Fahrgast im Wagen.«
    Der Mann konnte den Fahrgast viel genauer beschreiben als den Chauffeur, und Bourke erkannte mühelos in ihm Peter Clifton. Jetzt war er ganz froh, daß Rouper vergessen hatte, den Hinterhof bewachen zu lassen, so daß Peter nicht angehalten worden war.
    Den alten Joe kannte niemand in der Umgebung näher. Er arbeitete hauptsächlich nachts, so daß ihm nur selten jemand begegnete.
    Bourke ging in die Garage zurück, sperrte die Tür ab und fuhr mit dem Aufzug wieder in das Zimmer hinauf, wo sich der Mord ereignet hatte.
    »Die Posten im Hinterhof sind auf ihren Plätzen, Sir«, meldete Rouper.
    »Danke! Ich habe gesehen, wie Sie sie aufgestellt haben«, antwortete Bourke ironisch.
    Er warf einen Blick auf seine Uhr.
    »Warten Sie hier, bis der Polizeiarzt kommt. Lassen Sie dieses Büro genau durchsuchen und beschlagnahmen Sie alle Papiere«, befahl er. »Sie werden nicht lange warten müssen; ich schicke einen Mann her, der den Fall in die Hand nehmen wird.«
    »Ich bin doch hier«, protestierte Rouper gekränkt.
    »Das genügt mir nicht«, erwiderte Bourke mit beleidigender Offenheit. »Ich werde mich jetzt auf die Suche nach Peter Clifton machen.«

20
    Als Jane heimkam, meldete ihr der Butler, daß Mrs. Wells gleich fünf Minuten nach ihr die Wohnung verlassen habe. Sie habe sich ein Taxi kommen lassen und den Chauffeur angewiesen, zur Waterloo-Station zu fahren.
    »Ist Mr. Clifton schon nach Hause gekommen?«
    »Nein, gnädige Frau.«
    »Hat er auch nicht angerufen?«
    Auch das verneinte der Diener.
    Jane blieb also gar nichts anderes übrig, als zu warten. Nach kaum einer halben Stunde fand sich ein Besucher ein.
    »Ich habe gedacht, ich müsse doch einmal nachschauen kommen«, meinte Bourke betont gleichgültig. »Ist Peter noch nicht zu Hause?«
    »Nein, er ist eben ausgegangen, um im Park etwas Luft zu schöpfen. Sie müssen an ihm vorbeigekommen sein.«
    Mr. Bourke lächelte verschmitzt.
    »Wie oft hat mir nicht schon die Frau irgendeines ›schweren Jungen‹ gesagt, ihr Mann sei gerade ausgegangen, während er in Wirklichkeit die ganze Zelt im Keller versteckt war!«
    »Peter ist aber nicht im Keller versteckt«, antwortete sie hitzig. »Er hat gar keine Ursache, sich zu verbergen. Sie sind doch nicht etwa gekommen, um ihn zu verhaften?«
    Bourke schüttelte den Kopf.
    »Durchaus nicht, ich wollte nur einen gemütlichen Abend mit ihm verbringen«, antwortete er, und seine Stimme klang keineswegs sarkastisch. »Carlton House Terrace hat etwas ungemein Beruhigendes für mich. - Sind Sie übrigens auch aus gewesen, Mrs. Clifton?«
    »Nein«, behauptete sie kühn, »das heißt, nur einen Augenblick, um einen Brief einzustecken.«
    Bourke blickte nachdenklich zur Zimmerdecke hinauf.
    »Ich strenge gerade mein Gedächtnis an, um mich zu erinnern, ob es in der Knowlby Street einen Briefkasten gibt«, meinte er halb zu sich selbst. »Aber es wird schon einer dort sein, wenn Sie es sagen.«
    »Sie müssen mich für eine schreckliche Lügnerin halten«, bekannte sie reumütig.
    »Es ist die Pflicht jeder Frau, zum Wohl ihres Gatten zu lügen«, stellte der anscheinend sehr unmoralische Mr. Bourke fest. Er fügte hinzu: »Übrigens habe ich selbst Sie nicht gesehen, wohl aber einer meiner Leute.«
    »Ich muß Ihnen etwas zeigen«, sagte Jane, die sich plötzlich wieder der Zeitungsausschnitte erinnerte. Er folgte ihr in die Bibliothek und las die beiden Artikel.
    »Das ist das fehlende Glied in der Kette«, bemerkte er mit einem Ausdruck höchster Zufriedenheit. »Was für ein Schurke war doch dieser Doktor! Ich hätte ihn schon gestern verhaften sollen!«
    »Wells? Hat denn der den Mord begangen?«
    »Beide Morde und wahrscheinlich noch einige mehr. Die meisten großen Mörder können nicht mehr davon lassen, wenn sie einmal begonnen haben.«
    »Haben Sie ihn verhaftet?«
    Bourke schüttelte den Kopf.
    »Aber warum denn nicht?« fragte sie entsetzt.
    »Weil Mrs. Anderson dem Henker die Arbeit abnahm!«
    Er fühlte, wie sie krampfhaft nach seinem Arm griff, und streckte seine Hand aus, um sie zu stützen.
    »Ist er tot?« flüsterte Jane.
    Bourke nickte.
    »Erschossen.«
    »Das also waren die Schüsse, die ich gehört habe. Und Sie sind ganz sicher, daß es Mrs. Anderson getan hat?«
    »Ganz sicher.

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